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Ein 54-jähriger Oberpfälzer soll Falschgeld produziert und damit über Jahre Liebesdienste im Rotlicht-Milieu bezahlt haben – Es geht um rund 100 Fälle. 

Von Tobias Zell 

Qualität hat ihren Preis. Das gilt angeblich auch im horizontalen Gewerbe. Ein Oberpfälzer hatte deshalb anscheinend einen Plan ausgeheckt, um zwar die Hosen runterlassen zu können, aber dafür nicht tief in die Tasche greifen zu müssen. Dem 54-Jährigen aus dem Landkreis Cham wird vorgeworfen, Falschgeld in Form von verschiedenen Scheinen hergestellt sowie mit diesen Blüten dann Liebesdienste im Rotlicht-Milieu bezahlt zu haben. In rund 100 Fällen soll sich der Mann auf diese Weise – kostenlos aber nicht umsonst – sein Vergnügen ergaunert haben. Nun sieht sich der zwielichtige Freier mit Ermittlungen wegen Geldfälschung konfrontiert, die ihn schlimmstenfalls hinter Gitter bringen könnten.

 

Aufgeflogen ist der 54-Jährige – so berichtet heute die Polizei – durch umfangreiche Ermittlungen der Regensburger Kripo. Die waren ins Rollen gekommen, nachdem ein Mann im Februar dieses Jahres an einer Tankstelle in der Donaustadt mit einem gefälschten Geldschein bezahlen wollte. Allerdings bemerkte ein aufmerksamer Mitarbeiter dass es sich um Falschgeld handelt, und informierte daraufhin die Polizei. Die zuständige Abteilung der Kripo übernahm den Fall – und der Verdacht richtete sich zunächst freilich gegen den Mann, der seine Rechnung an der Tankstelle mit einer Blüte bezahlen wollte. Doch bald wusste man mehr. 

Durch weitere akribische Ermittlungsschritte sei es den Kriminalern nämlich schließlich im Juli gelungen, den 54-Jährigen „als Hersteller und Verausgaber des Geldscheines zu ermitteln und ihn mit dem Tatvorwurf zu konfrontieren“, wie ein Polizei-Sprecher berichtet. Bereits in ersten Befragungen habe sich der Verdächtige dann auch geständig gezeigt. Doch das sollte sozusagen erst das Vorspiel gewesen sein.

Denn darüber hinaus ergaben sich für die Kripo-Beamten auch Verdachtsmomente und Erkenntnisse dahingehend, dass der Beschuldigte zwischen Ende 2013 und Mitte 2016 in etwa 100 Fällen seine Besuche bei Frauen im Rotlicht-Milieu – überwiegend im Bereich Regensburg – mit selbst hergestellten Geldscheinen bezahlt hat. „Auch in diesen Fällen führte die erdrückende Beweislage, die die Kriminalbeamten zusammengetragen haben, bereits zu einem Geständnis“, wie heute aus dem Polizeipräsidium Oberpfalz gemeldet wurde. 

Die kriminalpolizeilichen Untersuchungen zu dem Fall seien inzwischen nahezu abgeschlossen, heißt es weiter. Nach der Weiterleitung der Ermittlungsunterlagen an die Staatsanwaltschaft werde sich der Tatverdächtige, der laut Polizei auch bereits einschlägig in Erscheinung getreten ist, im Rahmen der juristischen Aufarbeitung wegen des Verdachts der Geldfälschung verantworten müssen. Das Strafgesetzbuch sieht im Falle einer Verurteilung in der Regel eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr vor.


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