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Paartalgruppe muss hohe Investitionen finanzieren: Nach der deutlichen Erhöhung der Verbrauchs- und Grundgebühren steigen nun auch die so genannten Herstellungsbeiträge 

(ty)  Ein umfangreiches Zahlenwerk, ausgearbeitet von der „Kommunalberatung Hurzlmeier GmbH“, wurde den Verbandsräten des Wasser-Zweckverbands Paartalgruppe in der jüngsten Sitzung vorgestellt. Fazit dieser so genannten Globalberechnung, in deren Rahmen die Herstellungsbeiträge für den Zeitraum von 2017 bis 2020 kalkuliert wurden, ist, dass diese Herstellungsbeiträge zum neuen Jahr angehoben werden (müssen). Demnach steigt der Grundstücksflächenbeitrag von derzeit 1,59 Euro pro Quadratmeter um 7,55 Prozent auf künftig 1,71 Euro pro Quadratmeter Grundstückfläche. Und der Geschossflächenbeitrag wird von bisher 5,86 auf 6,43 Euro pro Quadratmeter Geschossfläche  angehoben.

 

Herstellungsbeiträge werden zum Beispiel fällig, wenn ein neues Baugebiet erschlossen oder ein bestehendes Gebäude erweitert wird. Diese Beiträge werden dann aber nur einmalig fällig. Die nun beschlossene Erhöhung bedeutet, dass ab dem neuen Jahr zum Beispiel für ein Grundstück mit 800 Quadratmetern und einem darauf stehenden Wohnhaus mit 300 Quadratmetern ein Herstellungsbeitrag von 3527,79 Euro gegenüber bisher 3242,10 Euro fällig werden. 

Die Verbandsversammlung hat die Erhöhung des Herstellungs-Beitrags einstimmig beschlossen, wie Manfred Russer (CSU) betont. Russer ist Bürgermeister von Hohenwart und Vorsitzender des Wasser-Zweckverbands. Die Paartalgruppe versorgt rund 2500 Haushalte mit Trinkwasser – im Raum Hohenwart, Waidhofen und Oberlauterbach bei Aresing sowie in Teilen der Gemeinde Gerolsbach.

 

Für die Erschließung des Baugebiets "Am Kerschberg II" müssen rund 1,5 Kilometer Wasserleitungen verlegt werden, das kostet zirka 500 000 Euro. 

Im Zusammenhang mit der nun abgesegneten Erhöhung der Herstellungsbeiträge, der bereits zuvor beschlossenen Wasserverbrauchs- und Grundgebühren (Der Preis fürs Wasser steigt deutlich) sowie aufgrund einiger redaktioneller Änderungen wurden die Wasserabgabe-Satzung sowie die Beitrags-und Gebührensatzung neu erlassen. Beide treten zum neuen Jahr in Kraft; sie können bei der Verwaltung des Wasserzweckverbands eingesehen oder unter der Telefonnummer (0 84 43) 69 30 angefordert werden. 

Der Wasser-Zweckverband Paartalgruppe will im kommenden Jahr rund 800 000 Euro in zwei große Projekte investieren – in den Bau eines neuen Tiefbrunnens sowie in die Erschließung des Baugebiets „Am Kerschberg II“ in Hohenwart. In dem Baugebiet werden rund 1,5 Kilometer neue Wasserleitungen hergestellt, die Kosten hierfür werden auf etwa 500 000 Euro geschätzt. Zur Errichtung des neuen Tiefbrunnens in Wolfshof sind inklusive des Grunderwerbs 300 000 Euro im Haushalt eingeplant.  

 

Die Verbandsversammlung hat für das kommende Jahr einen Haushalt mit einem Gesamtvolumen von 2,07 Millionen Euro verabschiedet. Die wesentlichen Ausgaben-Posten sind bei den laufenden Betriebskosten: Personalkosten (245 000 Euro) und Sachkosten/Betriebsmittel (215 000). „In diesen Kosten sind alleine für Stromverbrauch und Reparatur von Rohrbrüchen satte 150 000 Euro enthalten“, erklärt Russer. Weitere Posten sind Zinszahlungen (10 000 Euro) und abzuführende Umsatzsteuern (130 000). Gegenfinanziert werden diesen Ausgaben im Wesentlichen durch Gebühren-Einnahmen für die Wasserlieferung (580 000 Euro) und Umsatzsteuer-Rückerstattungen (160 000 Euro). „Wenn alles nach Plan verläuft, verbleibt aus dem laufenden Betrieb ein Überschuss von rund 180 000 Euro, der für Investitionen eingesetzt wird“, so Russer weiter.

 

Kräftig investiert hat der Zweckverband zur Wasserversorgung der Paartalgruppe in das Leitungsnetz.

Die geplanten Investitionen in Höhe von rund 1,25 Millionen Euro lassen sich mit folgenden Schlagworten zusammenfassen: Erschließung Kerschberg; Neubau eines Brunnens; Beschaffung von Druckpumpen; Schlusszahlungen für die Brunnen-Sanierung; Schlusszahlungen für die Hochbehälter-Sanierung in Deimhausen und Loch; Schlusszahlung für den Wasserleitungsbau in Eulenried; Schlusszahlungen für die Sanierung der Wasserleitungen in Waidhofen sowie Darlehenstilgung. Finanziert wird das aus den Rücklagen (800 000 Euro), aus dem genannten Überschuss aus dem laufenden Betrieb von 180 000 Euro sowie durch Beitragseinnahmen (260 000 Euro). Die Rücklagen, die derzeit noch 836 000 Euro betragen, schmelzen dadurch bis zum Ende des kommenden Jahres auf rund 40 000 Euro zusammen.

 

Die aufgrund von Straßenbaumaßnahmen erforderliche Erneuerung des Leitungsnetzes in Waidhofen (Raiffeisen-, Hofmark- und St.-Wendelin-Straße) sowie in Hohenwart (Pfaffenhofener und Neuburger Straße) und in Eulenried wurde bekanntlich über Darlehen finanziert. Deshalb drücken den Wasserzweckverband momentan rund 1,14 Millionen Euro Schulden, die über die Verbrauchs- und Grundgebühren finanziert werden müssen. 

Die Verbrauchs- und Grundgebühren stellen sich ab dem neuen Jahr – wie bereits berichtet – wie folgt dar. Der Kubikmeter Wasser kostet 1,06 Euro netto beziehungsweise 1,14 Euro brutto. Die Grundgebühr für einen Standard-Zähler schlägt jährlich mit 65,48 Euro brutto zu Buche. Heruntergebrochen auf einen Wasserverbrauch von 100 Kubikmetern pro Jahr bedeutet dies für die Verbraucher unterm Strich einen Wasserpreis von 1,80 Euro pro Kubikmeter. Damit kostet bei der Paartalgruppe der Liter Trinkwasser weniger als zwei Cent.

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