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62-Jähriger war in einer Kantine leblos in sich zusammengesackt – Die beiden Bundespolizisten Judith Glück und Erasmus Großmann waren zufällig zur Stelle, zögerten keine Sekunde und bewahrten den Mann vor dem Tod

(ty) Einem 62-Jährigen, der in der DB-Kantine im Münchner Hauptbahnhof gestern Mittag ohne Vitalfunktionen war, retten die Sofortmaßnahmen zweier Beamten des Ermittlungsdienstes und eines unbekannten jungen Mannes das Leben. Die Münchner Bundespolizei berichtet heute von dem Fall.

Ein 62-jähriger Pasinger saß demnach gegen 12.30 Uhr in sich zusammengesackt und mit violetter Gesichtsfarbe an einem Tisch in der "Cantina Estación Mediterrano" (Kantine der  Deutschen Bahn am Gleis 26 des Hauptbahnhofs). Einem Gast war der leblos wirkende Mann aufgefallen. Er sprach ihn mit einem "Hallo, Hallo" an. Dies hörte eine in der Nähe sitzende Beamtin der Bundespolizei. Als der Angesprochene nicht reagierte, eilte sie mit einem Kollegen sofort zu dem Mann und erkannte dessen Notlage. Beide begannen, nachdem sie keine Vitalfunktionen mehr wahrnahmen, mit Wiederbelebungsmaßnahmen.

Während die 38-jährige Polizeihauptkommissarin Judith Glück aus Untermenzing ohne zu zögern mit der Mund-zu-Mund-Beatmung begann, übernahm ihr 53-jähriger Kollege, Polizeioberkommissar Erasmus Großmann aus Aichach, die Herzmassage. Dabei wurde er von einem unbekannten jungen Mann unterstützt. Die drei reanimierten den 62-Jährigen bis zum Eintreffen des Rettungssanitäter. „Der Pasinger wurde anschließend in eine Münchner Klinik transportiert, wo es ihm heute Morgen nach Auskunft der Ärzte schon deutlich besser ging“, teilte ein Polizei-Sprecher mit.

Den beiden Lebensrettern dankte die Leiterin des Ermittlungsdienstes, Sabine Stein, im Namen der Münchner Inspektionsleitung: "Nach Auskunft der Rettungssanitäter sicherte das sofortige, beherzte und richtige Eingreifen der Beamten dem 62-Jährigen das Leben", betonte sie.

Judith Glück hatte zur Atemspende von ihrem Kollegen Großmann eine kompakte Beatmungshilfe bekommen. Dabei handelt es sich um ein an einem Schlüsselanhänger befindliches drei auf drei Zentimeter großes Plastikbehältnis, in dem sich ein Einmaltuch befindet. Sie hat es – wie viele ihrer Kollegen bei der Bundespolizei – stets dabei. „Das Hilfsmittel verringert die Hemmschwelle bei der Atemspende und bietet guten Schutz für Ersthelfer wie Patient“, erklärt dazu ein Sprecher der Bundespolizei.

Die beiden Bundespolizisten, beide Mutter beziehungsweise Vater zweiter Kinder, nahmen die gute Nachricht, dass es dem 62-Jährigen besser geht, sehr erleichtert auf. Nach den ersten Auskünften des Rettungssanitäters sei damit nicht unbedingt zu rechnen gewesen. Judith Glück hat sich bereits am heutigen Morgen beim Krankenhaus erkundigt, wann sie den Pasinger besuchen können.


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