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Seltsames Schild mit hochtechnischem Innenleben entpuppte sich als Geocaching-Punkt – Erinnerung an einen Fall aus dem Jahr 2014

(ty) Ein Waldbesitzer in der Nähe des Zweckhofs bei Pfaffenhofen informierte die hiesige Polizei über ein sehr seltsames, illegal aufgestelltes Hinweisschild in seinem Bereich. Da dieses Schild voller Technik steckte, wurden dann auch Ermittlungen eingeleitet. Letztendlich stellte sich heraus, dass es sich um einen so genannten Geocaching-Punkt handelte. Das Rätsel ist gelöst, der „Erfinder“ inzwischen bekannt. Erinnerungen an einen Fall aus dem Jahr 2014 wurden wach.

 

Auf der Vorderseite des Schildes waren nach Angaben der Polizei Hinweise wie „Rastplatz sauber halten“ oder „Wildpinkeln verboten“ zu finden. Die Rückseite war jedoch mit einem Schloss versehen und konnte mit Hilfe der richtigen Kombination wie eine Schranktüre geöffnet werden. „Darin befanden sich ein seltsamer Kasten voller Technik und eine Vielzahl an Schlüsseln“, berichtet ein Polizei-Sprecher. Der Kasten und die Schlüssel wurden von den Beamten sichergestellt und zur Dienststelle gebracht. 

Letztendlich fanden die Ermittler heraus, dass es sich hier nicht um die Begehung einer Straftat handelt, sondern um einen hochtechnisierten Geocaching-Punkt. „Nur zur einer bestimmten Zeit und nur mit einem bestimmten Schlüssel konnte das Display aktiviert werden und somit erhielt man auch den Hinweis auf den nächsten Punkt.“

 

Mysteriöser Kasten.

Die Polizeibeamten erinnerten sich auch daran, dass bereits im Oktober 2014 ein ähnlicher Fall bekannt geworden war. Damals wurde ein Leitpfosten ebenfalls als Geocaching-Punkt hochtechnisch präpariert. Auf einen Pressartikel hin hatte sich damals ein junger Mann gemeldet und sich als „Erfinder“ zu erkennen gegeben. Dieser inzwischen 28-jährige Mann aus Rohrbach wurde jetzt von den Beamten angerufen und befragt, ob er eventuell auch etwas mit dem nun gefundenen, rätselhaften Schild zu tun habe. 

„Die Vermutung der Beamten traf ins Schwarze“, heißt es aus der Pfaffenhofener Inspektion. Dem Mann seien seine Gegenstände wieder ausgehändigt worden. Zudem sei ihm aufgetragen worden, sich mit dem Waldbesitzer in Verbindung zu setzen. Letzterer hatte indes keinerlei Interesse an einer strafrechtlichen Verfolgung – weshalb der mysteriöse Fall erledigt ist.

Rückblick auf den Fall von 2014: 

Durch Zufall entdeckte damals die Straßenmeisterei auf der Kreisstraße PAF 6 bei Niederthann einen abgeschnittenen, aber wieder aufgesetzten Leitpfosten. Da sich bei näherer Begutachtung herausstellte, dass ein Reflektor mit Klettband befestigt war und zudem im Inneren des Leitpfostens Batterien, diverse Kabel und Platinen sowie ein Display zu finden waren, wurde der rätselhafte Gegenstand zur Pfaffenhofener Polizei gebracht. Doch auch die Beamten konnten sich zunächst auf diesen eigenartigen Leitpfosten keinen Reim machen.

Durch einen USB-Stick, der bei den weiteren Ermittlungen entdeckt und ausgewertet wurde, stellte sich heraus, dass es sich um einen speziell angefertigten Punkt eines "Geocaching-Spiels" handelt. Durch das Aktivieren der Vorrichtung erhielt der Spieler eine Radiofrequenz, die dann, zum Beispiel im Autoradio, eingegeben werden musste. Im Anschluss hörte man per Ansageschleife eine verzerrte Stimme, die dem Spieler den nächsten Koordinatenpunkt angab. „Obwohl gegen diese Art der modernen, digitalen Schnitzeljagd grundsätzlich nichts einzuwenden ist, wurde in diesem Fall der Leitpfosten so bearbeitet, dass es sich um eine Straftat der gemeinschädlichen Sachbeschädigung handelt“, hieß es damals.


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