Der FC Ingolstadt empfängt heute in der Fußball-Bundesliga den Rekordmeister FC Bayern München – und will keinesfalls in Ehrfurcht erstarren
(ty) Das Oberbayern-Duell steht vor der Tür. Der FC Ingolstadt empfängt heute ab 15.30 Uhr in der Fußball-Bundesliga den FC Bayern München. „In dem Spiel ist die Balance zwischen Mut und Kompaktheit enorm wichtig“, prophezeit Maik Walpurgis, Cheftrainer der Schanzer. Der Audi-Sportpark ist freilich ausverkauft.
Die Rückrundenbilanz der Schanzer gestaltet sich ausgeglichen. Nach zwei Spieltagen konnten die Donaustädter einen wichtigen Sieg (3:1 gegen den Hamburger SV) erkämpfen und mussten sich vergangene Woche knapp mit 0:1 bei Hertha BSC Berlin geschlagen geben. Der FC Bayern München hat in gleicher Zeit nur einen Zähler mehr geholt. Beim SV Werder Bremen konnte sich der deutsche Rekordmeister mit 2:1 durchsetzen, am vergangenen Spieltag trennten sich die Münchener und der FC Schalke 04 mit 1:1 in der Allianz-Arena.
FCB-Cheftrainer Carlo Ancelotti muss heute auf Mittelfeldspieler Frank Ribéry (Muskelverletzung) und Abwehrspieler Jerome Boateng (Aufbautraining nach Operation am Brustmuskel) verzichten. Angesichts der Spiele während der Woche im Pokal und der Champions-League rechnet Maik Walpurgis mit personellen Veränderungen beim Gegner: „Ich glaube, dass mein Kollege nach dem Dienstag-Samstag-Mittwoch Rhythmus über Rotation nachdenkt. Es könnte schon sein, dass Joshua Kimmich, Thomas Müller oder Kingsley Coman in der Startelf stehen werden. Aber im Endeffekt müssen wir den Spieltag abwarten.“
Der FC Ingolstadt muss beim zweiten Heimspiel des neuen Jahres auf StürmerMoritz Hartmann (Bluterguss im Oberschenkel) verzichten. „Mathew Leckie ist wieder dabei. Ob Almog Cohen nach seiner Innenbandverletzung wieder zur Verfügung steht, müssen wir abwarten. Die Saison ist lang und wir wollen nichts riskieren“, so der Cheftrainer.
Obwohl dem Rekordmeister medial mitunter "fehlende Dominanz" vorgeworfen wird, führt der FC Bayern die Tabelle souverän mit vier Punkten Vorsprung vor RB Leipzig an. Nach 19 gespielten Partien konnten die Münchener 14 Mal als Sieger den Platz verlassen, spielten vier Mal Remis und mussten sich nur einmal – am elften Spieltag gegen Borussia Dortmund – geschlagen geben. „Auf dem Papier sind die Vorzeichen scheinbar eindeutig“, so FC-Chefcoach Walpurgis, „alles andere als ein Sieg des Favoriten wäre eine Überraschung – aber genau das ist unser Ziel." Seine Parole: "Wir wollen die Überraschung schaffen und dabei ist entscheidend, dass wir alle daran glauben. Nur so können wir in solch einem Spiel etwas Großes erreichen."
Erstmals duellierten sich der FC Ingolstadt und der FC Bayern München am 26. Oktober 2011 in einem Pflichtspiel. Damals hatten die Schanzer die zweite Hauptrunde des DFB-Pokals durch einen 4:1-Sieg in Oberneuland erreicht. In der Allianz-Arena ließen die haushohen Favoriten dem FCI jedoch keine Chance. Am Ende stand es 6:0 für die Münchner. Vier Jahre später gab es das Wiedersehen, ermöglicht durch den Bundesliga-Aufstieg des FCI. Die bisherigen drei Aufeinandertreffen im Oberhaus endeten stets zugunsten des Rekordmeisters (2:0, 2:1, 3:1), doch noch in jedem Duell hatten Marvin Matip, Almog Cohen, Pascal Groß, Stefan Lex & Co. ihre Chancen, gegen den klaren Favoriten etwas mitzunehmen.
„Im vergangenen Pokal-Spiel der Bayern haben wir Live-Scouting gemacht und nochmal wertvolle Erkenntnisse gewinnen können. Wir haben unsere Art Fußball zu spielen, werden uns nicht verstecken und sind sehr gut vorbereitet auf die Begegnung", verspricht Ingolstadts Trainer Walpurgis.