Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen bayerischen Polizeiberichten, Teil 1
18-Jähriger soll Mädchen (12) missbraucht haben
(ty) Nach umfangreichen Untersuchungen spricht vieles dafür, dass es in einer Flüchtlingsunterkunft in Bad Kissingen zu sexuellen Handlungen zwischen einem Mädchen und einem 18-Jährigen gekommen ist. Im Zuge der Ermittlungen der Kripo Schweinfurt und der Staatsanwaltschaft wurde der Tatverdächtige gestern festgenommen und sitzt nach Entscheidung des Ermittlungsrichters jetzt in Haft.
Die Zwölfjährige ist seit mehreren Monaten mit dem aus Syrien stammenden 18-Jährigen befreundet und hatte sich regelmäßig in der Flüchtlingsunterkunft im Stadtgebiet aufgehalten. Ende Januar ist es laut aktuellem Ermittlungsstand zu sexuellen Handlungen zwischen dem aus Bad Kissingen stammenden Kind und dem jungen Mann gekommen. Nachdem der Polizei Anhaltspunkte für den Verdacht des sexuellen Missbrauchs vorlagen, wurden von der Kripo sofort umfangreiche Ermittlungen eingeleitet. Zahlreiche Beweiserhebungen bestätigten schließlich den Verdacht.
Gegen den 18-Jährigen wurde daraufhin am Mittwoch auf Antrag der Staatsanwaltschaft ein Haftbefehl wegen schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes erlassen. Polizisten nahmen den Beschuldigten am Donnerstagvormittag fest und führten ihn dem Ermittlungsrichter vor. Anschließend wurde der junge Mann in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Die Ermittlungen der Kripo in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft dauern an.
Kleine Sünde mit riesengroßen Folgen
(ty) Eine Geschwindigkeits-Überschreitung im Januar dieses Jahres zog für drei nun beschuldigte Männer strafrechtliche Ermittlungen nach sich. Die Fürther Verkehrspolizei ermittelt gegen das Trio wegen zahlreicher Vergehen. Am 13. Januar fuhr ein 21-Jähriger mit einem Firmenauto in eine mobile Geschwindigkeitsüberwachung der Verkehrspolizei. Die Beamten hatten sich auf der Bundesstraße 8 aufgestellt. Gemessen wurde der Kleintransporter mit einer Geschwindigkeit von 126 km/h bei erlaubten 100. Der Vorgang wurde routinemäßig an die zentrale Bußgeldstelle nach Viechtach übersandt. Und damit ging es erst richtig los.
Dort wurde festgestellt, dass für das Fahrzeug kein Versicherungsschutz besteht. Die Ermittlungen wurden deshalb der Verkehrspolizei Fürth übertragen. Dabei deckten die Beamten umfangreiche strafrechtliche Verstöße gegen drei Beschuldigte auf. Der Fahrer ist nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis. Sein Arbeitgeber, ein 25-Jähriger, steht im Verdacht, das gewusst zu haben. Bei einem Termin zur Vernehmung legte der 25-Jährige zudem einen Führerschein vor, der sich nach eingehender Prüfung als Totalfälschung herausstellte. Auf Vorhalt gab er letztlich zu, diesen Führerschein für teures Geld in Osteuropa gekauft zu haben und seitdem (2015) in Deutschland gefahren zu sein.
Der Geschäftsführer der Firma, ein 23-Jähriger, hatte die vorgeschriebenen Versicherungsbeiträge nicht bezahlt und muss sich deshalb wegen eines Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz und der Abgabenordnung verantworten. Die weiteren Ermittlungen gegen das Trio werden unter anderem wegen des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz und unbefugten Gebrauchs eines Kraftfahrzeuges geführt. Sie dauern noch an. Zudem muss der VW-Fahrer mit einem Bußgeld in Höhe von 70 Euro und einem Strafpunkt in Flensburg rechnen.
Attacke mit Machete
(ty) In einer Wohnung in der Augsburger Schwibbogengasse eskalierte gestern gegen 23.15 Uhr ein Streit unter Bekannten. Der Wohnungsinhaber (56) wurde offenbar zunächst von seinem 47-jährigen Gast mit einer Bierflasche angegriffen und leicht am Kopf getroffen. Ein weiterer Bekannter konnte die beiden zunächst dazu bewegen, voneinander abzulassen. Unmittelbar darauf griff der 56-Jährige jedoch nach zwei Macheten und ging mit diesen auf den 47-Jährigen los.
Der Attackierte erlitt leichte Abwehrverletzungen im Bereich der Ellbogen. Er konnte aus der Wohnung flüchten und die Polizei alarmieren. Der 56-Jährige ließ sich im Anschluss zunächst widerstandslos festnehmen. Als er mit einem Streifenwagen jedoch zum Arrest transportiert werden sollte, trat und spuckte er nach den Beamten.
Beide Kontrahenten waren leicht alkoholisiert. Der Auslöser für die Auseinandersetzung ist noch nicht abschließend geklärt. Die beiden erwartet nun jeweils eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung, gegen den 56-Jährigen wird zudem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt. Die Macheten wurden sichergestellt.
Unglaublich dreist
(ty) Gestern Vormittag wurde zwischen 9.45 und 10.15 Uhr auf dem Kundenparkplatz des Ärztehauses an der Pettenkoferstraße in Kempten der weiße Hyundai einer jungen Frau angefahren. Dabei entstand an der rechten vorderen Seite ein Sachschaden in Höhe von etwa 1000 Euro. Der unbekannte Unfallverursacher, der sich aus dem Staub machte, hinterließ einen Zettel an der Windschutzscheibe, auf welchem ganz frech der Hinweis „Bitte weiter links parken. Danke“ stand. Jetzt hofft die Polizei auf Zeugen.
Ermittlungserfolg nach fünf Jahren
(ty) Der Nürnberger Kriminalpolizei gelang es nach knapp fünf Jahren, drei Fälle von Schockanrufen im mittelfränkischen Raum zu klären. Der Tatverdächtige ergaunerte dabei zirka 15 000 Euro. Jetzt führten an den Tatorten gesicherte Fingerabdruckspuren zu einem 43-jährigen Tatverdächtigen. Der litauische Staatsbürger ist derzeit unbekannten Aufenthalts.
In den Monaten März und April 2012 erhielten drei Personen aus Nürnberg, Lauf und Weißenburg Anrufe in russischer Sprache. In jedem Fall gab sich der Anrufer als Sohn des jeweiligen Gesprächspartners aus und erklärte, dass er soeben im Ausland bei einem Unfall ein Kind verletzt hätte und dringend Geld benötige, um die Behandlung zu bezahlen. Ein Angehöriger des Kinds wohne in Deutschland und könne das Geld abholen. Kurze Zeit später klingelte ein zunächst Unbekannter an der Tür der Angerufenen und ließ sich, wie telefonisch vereinbart, das Bargeld aushändigen.
Tödlicher Unfall bei Waldarbeiten
(ty) Ein tragischer Unfall ereignete sich am gestrigen Vormittag gegen 10.20 Uhr im Eisenburger Wald bei Memmingen. Dort waren zwei Männer mit Waldarbeiten beschäftigt. Beim Fällen mehrerer Fichten touchierte einer dieser Bäume eine zirka 30 Meter hohe Buche, welche sich zunächst geneigt hatte. Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand stürzte die Buche zeitlich verzögert zu Boden und traf einen 50-jährigen Arbeiter am Kopf. Der zweite Arbeiter eilte dem Verunglückten sofort zur Hilfe und verständigte den Notarzt. Dieser konnte jedoch nur noch den Tod des 50-jährigen Mannes feststellen.
Einbrecher-Bande gefasst
(ty) Im Kampf gegen Einbrecherbanden ist der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft München II ein bemerkenswerter Erfolg gelungen. Eine überörtliche agierende Gruppierung, bestehenden aus zehn Männer und Frauen aus den Kreisen Rosenheim und Traunstein, dürfte neben gewerblichen Einbrüchen im Landkreis Miesbach auch für zahlreiche regionale Ladendiebstähle mit einem erheblichen Beuteschaden verantwortlichen sein.
Ausgangspunkt der Ermittlungen waren sechs gewerbliche Einbrüche im Landkreis Miesbach, die sich von April bis September vergangenen Jahres mit einem Beute- und Sachschaden von mehr als 70 000 Euro ereignet haben. Zur Klärung der Taten wurde im November bei der Kripo Miesbach die Ermittlungsgruppe „Tresor 2“ eingerichtet. Dabei gerieten zunächst zwei Frauen und vier Männer – alles Rumänen im Alter von 19 bis 33 Jahren, die in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein wohnhaft waren – in das Visier der Ermittler. Die Beschuldigten standen nicht nur im Verdacht, fortwährend bandenmäßige Diebstähle verübt zu haben, sondern auch mit Falschgeld und Drogen zu handeln.
Aufgrund der Erkenntnisse wurden nun am Mittwoch mehrere Objekte und Wohnungen in den Kreisen Rosenheim und Traunstein sowie im Bereich des Polizeipräsidiums Bad Homburg durchsucht. In diesem Zusammenhang konnten weitere vier Tatverdächtige festgestellt sowie zahlreiches Beweismaterial sichergestellt werden. Neben Laptops und Handys handelt es sich dabei um umfangreiches Diebesgut – hochwertige Bekleidung, Parfüm und Kosmetika.
Während der überwiegende Teil der Verdächtigen die Vorwürfe bestritt oder sich nicht dazu äußern wollte, legte einer der Beschuldigten ein umfassendes Geständnis ab. Inzwischen konnte auch der Einbruch in das Warmbad von Fischbachau (30. Mai 2016) einem Mitglied der Gruppierung zugeordnet werden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde gegen vier Tatverdächtige die Untersuchungshaft angeordnet.
Für die Miesbacher Kriminalpolizei ist die Arbeit damit längst nicht abgeschlossen. In den kommenden Wochen und Monaten müssen die gewonnen Erkenntnisse gerichtsverwertbar aufbereitet, das sichergestellte Diebesgut möglichen Taten zugeordnet und die Beteiligung der Verdächtigen aufgeschlüsselt werden. Insbesondere gilt es zu klären, ob und in welcher Form diese an den sechs Einbrüchen im Kreis Miesbach beteiligt waren.
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