Aufsehen erregende Fälle aus den bayerischen Polizeiberichten
Youtube-Star sorgt für helle Aufregung
(ty) Eine nicht angemeldete Veranstaltung eines 26-Jährigen Hamburgers, der offensichtlich eine große Fangemeinde auf mehreren Kanälen in den sozialen Netzwerken hat, sorgte am gestrigen Samstag für Unmut in der Augsburger Innenstadt.
Der Youtube-Star „Leon Machere“ war im Rahmen seiner Promotion-Tour, die er allerdings nur in den sozialen Medien und nicht beim Ordnungsamt der Stadt angekündigt hatte, auch nach Augsburg gekommen und hatte dort in einem Innenstadt-Hotel übernachtet. Wo genau er sich aufhielt, ließ er auch bei seinen Fans noch bis zum Mittag offen – bis Meldungen durchsickerten, er befinde sich im Hotel Ost am Königsplatz und plane einen Auftritt in einem daneben ansässigen Telekommunikationsladen.
Dies hatte zur Folge, dass Kinder und Jugendliche – in Wellen ansteigend von gut 200 bis zu über 1000 Teilnehmer – sich dort versammelten und zwischen dem Telefon-Shop und Hotel pendelten. Die Polizei wurde gerufen, da sowohl Hotelbesitzer, als auch der Shop-Besitzer sich um ihr Interieur sorgten, da die tobende Menschenmenge bereits gegen Fenster und Türen trommelte, weil sich ihr Idol einfach nicht zeigen wollte – warum auch immer.
Das Katz- und Mausspiel geriet dann vollends außer Kontrolle, als sich der 26-Jährige nur kurz am Fenster zeigte sowie anschließend durch den Hintereingang des Hotels verschwand und in der Innenstadt untertauchte.
Hierbei kam es kurz nach 14.15 Uhr zu einer gefährlichen Situation, als der Fahrer des gemieteten Tour-Tranporters nicht wie mit der Polizei vereinbart über die Bürgermeister-Fischer-Straße im Schritt-Tempo in Richtung Maximilianstraße ausfuhr, sondern mehrfach das Gaspedal deutlich hörbar durchdrückte und mit viel zu hohem Tempo, ohne auf andere Verkehrsteilnehmer Rücksicht zu nehmen, in Richtung Königsplatz über die Straßenbahnschienen davonbrauste. Nicht plausibel ist für die Polizei auch, warum das hintere Kennzeichen des Fahrzeugs abgeklebt und somit nicht lesbar war.
Kurz darauf machten die Fans ihren Helden dann in der Wallstraße vor einer Kneipe samt Auto und vier Tour-Begleitern ausfindig, was einen erneuten Auflauf von rund 600 Kindern und Jugendlichen zur Folge hatte.
Die Polizeibeamten machten dem nicht genehmigten Auftritt dann, unter anderem aufgrund eines nicht überschaubaren Sicherheitsrisikos durch das Fangedränge und das ständige Anheizen seitens des Hamburgers, ein Ende. Er und seine Begleiter wurden auf die Dienststelle mitgenommen. Hier fielen dann Beleidigungen gegen Polizeibeamte von einem Begleiter sowie auch von dem 26-Jährigen selbst, die dieser dann auch noch in sozialen Netzwerken für alle zum Nachlesen online stellte.
Weil die Beteiligten dann auch noch äußerten, noch etwas koksen zu wollen, wurden nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft alle Beteiligten, ihre Sachen und das Auto nach Betäubungsmitteln – wenn auch erfolglos – durchsucht. Außerdem ordnete der Staatsanwalt die Sicherstellung der mitgeführten CDs (insgesamt rund 380 Stück) an, da diese offenbar ohne nachweisbare Genehmigung an die Fans verkauft werden sollten beziehungsweise teilweise schon verkauft wurden.
Der 26-Jährige und seine Begleiter werden unter anderem wegen Beleidigung und Verdacht des gefährlichen Eingriffs beziehungsweise Straßenverkehrsgefährdung angezeigt – wobei sich hier noch Passanten, Autofahrer oder andere Verkehrsteilnehmer melden sollen, die durch die Fahrweise des Transporters genötigt oder gefährdet worden sind. Außerdem ergeht ein Bericht an die Stadt Augsburg wegen der nicht genehmigten Veranstaltung zur Prüfung einer entsprechenden Ahndung. Seinen geplanten Anschlussauftritt in München konnte Leon M. zeitlich übrigens nicht mehr einhalten.
Tödlicher Motorrad-Crash
(ty) Ein junger Motorrad-Fahrer ist am heutigen Sonntag im Kreis Würzburg aus bislang ungeklärter Ursache in einem Waldgebiet gegen einen Baum geprallt. Er zog sich lebensgefährliche Verletzungen zu und erlag diesen kurze Zeit nach dem Crash.
Der 20-Jährige war mit seiner Yamaha gegen 17.40 Uhr auf der Kreisstraße von Retzstadt in Richtung Gramschatz gefahren. Dort kam er etwa in der Mitte der Strecke in einer langgezogenen und leicht abschüssigen Linkskurve alleinbeteiligt nach rechts von der Strecke ab und prallte gegen einen Baum. Trotz der Bemühungen der Ersthelfer und des Rettungsdienstes starb der junge Mann noch an der Unfallstelle.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Würzburg wurde ein Sachverständiger hinzugezogen. Der ordnete unter anderem die Sicherstellung des Motorrads an. Die Kreisstraße war bis 21.05 Uhr komplett gesperrt. Die Feuerwehren aus Retzstadt und Gramschatz waren im Einsatz. Der genaue Unfallhergang ist nun Gegenstand der Ermittlungen. Zeugen werden gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen.
Rollstuhlfahrer nach Kollision mit Gabelstapler gestorben
(ty) Wie berichtet, war am 13. März ein 49-jähriger Staplerfahrer auf dem Betriebsgelände eines Getränke-Großhandels am Kolpingring in München mit einem Gabelstapler mit Entladen beschäftigt. Dabei lud er zwei mit Getränken voll beladenen Paletten aus einem Lkw aus und fuhr mit dieser Ladung auf dem Betriebsgelände. Zur gleichen Zeit hielt sich ein 83-jähriger Mann mit seinem Krankenfahrstuhl unberechtigt auf dem Gelände auf. Der Gabelstapler-Fahrer bemerkte den von rechts kommenden 83-Jährigen nicht und prallte mit seinem voll beladenen Fahrzeug gegen die linke Seite des Krankenfahrstuhls.
Durch die Wucht des Aufpralls wurde der 83-Jährige aus dem Krankenfahrstuhl geschleudert und prallte mit dem Hinterkopf auf den Asphalt auf. Er zog sich lebensbedrohliche Kopfverletzungen zu und musste mit dem Hubschrauber in eine Klinik geflogen werden. Dort erlag er jetzt seinen schweren Verletzungen.
Mega-Schaden auf der Autobahn
(ty) Rund 300 000 Euro Schaden entstand am Samstagabend bei einem Unfall auf der Autobahn A72 im Landkreis Hof. Gegen 18.30 Uhr musste ein Lkw-Fahrer aus dem Raum Hannover wegen eines Defekts an seinem Gefährt die Geschwindigkeit verringern und auf den Pannenstreifen wechseln. Der Lenker eines Flensburger Sattelzuges hielt den Sicherheitsabstand zu dem vorausfahrenden Brummi nicht ein und krachte deshalb seitlich versetzt auf seinen Vordermann. Glücklicherweise blieben die beiden Fahrer unverletzt. Beide Sattelzüge dürften allerdings nur noch Schrottwert haben und mussten durch Abschleppdienste geborgen werden. Im Zuge der Bergungsarbeiten musste die rechte Spur der A 72 für mehrere Stunden gesperrt werden.
Halle niedergebrannt
(ty) Beim Brand einer landwirtschaftlichen Halle entstand in der Nacht zum Sonntag in der Gemeinde Mengkofen (Kreis Dingolfing-Landau) hoher Sachschaden. Gegen 0.10 Uhr wurde von einem Anwohner das Feuer mitgeteilt. Es stellte sich heraus, dass eine etwa 50 auf 25 Meter große, in Holzbauweise errichtete Halle auf einem landwirtschaftlichen Anwesens brannte – nicht, wie zunächst befürchtet, ein Schweinestall.
Die Halle, in der Getreide und landwirtschaftliche Gerätschaften gelagert waren, ist aus bisher unbekannten Gründen in Brand geraten und fast vollständig zerstört worden. Die auf dem Dach installierte Photovoltaik-Anlage wurde erheblich beschädigt. Der Sachschaden beträgt nach ersten Schätzungen etwa 150 000 Euro. Weder Menschen noch Tiere wurden verletzt. Die Ermittlungen zur Brandursache laufen.
Tür aus Sorge eingetreten
(ty) Am Samstagabend machten sich Bewohner eines Mehrfamilienhauses in der Hohenstaufenstraße in Kaufbeuren Sorgen um einen Nachbarn. Sie hatten den älteren Herrn nämlich seit Längerem nicht mehr gesehen. Da die Gefahr bestand, dass sich der Mann in einer hilflosen Lage befinden könnte, wurde die Türe von der Polizei eingetreten. Es stellte sich aber heraus, dass der Herr gar nicht zu Hause, sondern unterwegs und wohlauf war. Die Tür wurde durch die Feuerwehr versperrt.