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Die Stadt Pfaffenhofen hat sich ein ambitioniertes Klimaschutzziel gesetzt: bis zum Jahr 2030 den CO2-Ausstoß halbieren. Dabei soll ein Manager helfen; die Stelle wurde jetzt ausgeschrieben – zur Besetzung schnellstmöglich, vorbehaltlich der Förderzusage des Bundesumweltministeriums.

Von Tobias Zell

Pfaffenhofen macht wieder einmal ernst. Diesmal geht es um die Rettung der Welt. Das klingt jetzt ein bisschen übertrieben, man kann es aber schon so sagen. Es geht um Klimaschutz. Bekanntlich hat sich die lebenswerteste Stadt der Welt selbst ambitionierte CO2-Einsparziele verordnet: Bis zum Jahr 2030 soll der Ausstoß halbiert werden, obwohl die Werte von Pfaffenhofen heute schon auf dem niedrigen Niveau sind, das der Freistaat bis 2030 erreichen will. Dazu hat die Stadt nun auch den Posten eines Klimaschutzmanagers ausgeschrieben. Zu besetzen ist die Vollzeitstelle demnach zum nächstmöglichen Zeitpunkt – vorbehaltlich der noch ausstehenden Förderzusage des Bundesumweltministeriums.

Mit wahren Weltuntergangs-Szenarien warb Pfaffenhofen heuer im April für den Klimaschutz. Ein Bild zeigte den Hauptplatz im Jahr 2050 apokalyptisch im Wüstensand versunken; andere Motive ließen die City fast vollständig in Schnee und Eis oder in einem Ozean verschwinden. Nur noch die Dächer der Häuser und der Turm des alten Rathauses spitzten heraus. „Lass es nicht soweit kommen“, lautete der Appell dazu. „Mach mit und stopp den Klimawandel!“

Pfaffenhofen warb nicht nur plakativ für den Klimaschutz, die Stadt hat sich auch selbst hohe Ziele verordnet.

Der Hintergrund dieses apokalyptisch-pfiffigen Werbe-Gags war bitterernst und höchst ambitioniert: Wie Wirtschaftsreferent Markus Käser (SPD) damals schon betonte, will die 24 000 Einwohner zählende Stadt künftig rund 300 000 Euro jährlich explizit für den Klimaschutz ausgeben. Im Rahmen der „Energie für alle“-Woche wurde das dazugehörige Maßnahmenpaket gestartet.

Am Ende dieser „Energie für alle“-Woche stand ein Anfang: Die bayerische Klimawoche, die erstmals in Pfaffenhofen stattfand, wurde eröffnet; dabei erfolgte auch der Spatenstich zum Energie- und Umweltlehrpfad – und Pfaffenhofen begann eben offiziell mit der Umsetzung seines ambitionierten Klimaschutzziels: Bei der Senkung des Treibhausgas-Ausstoßes pro Kopf steht die Stadt laut Käser heute bereits da, wo der Freistaat Bayern bis 2030 hinwill – „und wir wollen für Pfaffenhofen diesen Wert bis 2030 noch einmal halbieren.“

Das Pfaffenhofener Klimaschutzkonzept wurde unter Beteiligung von rund 100 interessierten Bürgern im Jahr erarbeitet, wie Bürgermeister Thomas Herker (SPD) im Gespräch mit unserer Zeitung noch einmal betont. Nach einer Klausur wurde es dann heuer im Stadtrat verabschiedet. „Das Ziel ist, den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2030 auf drei Tonnen pro Person zu drücken“, bekräftigt der Rathauschef und verweist darauf, dass Bayern aktuell rund zehn Tonnen CO2-Ausstoß pro Einwohner vermelde und bis 2030 sechs Tonnen erreichen wolle.  „Wir haben heute schon lediglich rund 6,5 Tonnen pro Bürger.“

Zum Erreichen dieses hoch gesteckten Ziels soll künftig in Pfaffenhofen ein Klimaschutzmanager oder eine Klimaschutzmanagerin beitragen. Dessen Aufgaben sind laut Ausschreibung die Initiierung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen, projektbezogene Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Informationsveranstaltungen und Workshops zur Energie-Effizienz, Betreuung des Internet-Auftritts im Bereich des Klimaschutzes, Fortführung des Klimaschutzkonzepts sowie der Aufbau von Projektgruppen, Begleitung des Energiewende-Prozesses und fördertechnische Abwicklung des Projekts sowie die Fortschreibung der Energie- und CO2-Bilanz.

Angesichts dieser Fülle von Aufgaben wundert es kaum, dass es sich um eine Vollzeitstelle (39 Stunden pro Woche) handelt. Und verlangt wird neben Fachkenntnis und Identifikation mit dem Thema unter anderem auch Eigeninitiative, Verhandlungsgeschick, Kommunikationsfähigkeit, strategisches Arbeiten und Durchsetzungsvermögen. Geboten wird indes laut Ausschreibung „eine sehr anspruchsvolle Vollzeitstelle nach den Bestimmungen des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst“. Die Vergütung erfolge qualifikationsorientiert nach den Bestimmungen des Tarifvertrags.

Die Stelle ist den Angaben zufolge zunächst auf zwei Jahre befristet. Und, wie gesagt, noch fehlt grünes Licht aus Berlin, weshalb es abschließend heißt: „Diese Ausschreibung und eine darauf folgende Stellenbesetzung erfolgen ausdrücklich unter dem Vorbehalt einer Förderzusage durch das Bundesumweltministerium.“ 


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