Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen bayerischen Polizeiberichten
Drachenflieger prallt gegen Hauswand: tot
(ty) Beim Anflug auf den Landeplatz Marquartstein-Piesenkam (Kreis Traunstein) kam es gestern zu einem tragischen Unfall, bei dem ein Drachenflieger sein Leben verlor. Gegen 18.30 Uhr stieß der 53-jährige Mann aus dem südlichen Chiemgau mit seinem Hängegleiter beim Landeanflug gegen eine Hauswand in Marquartstein und starb noch an der Absturzstelle. Laut Zeugen startete der Mann von der Hochplatte aus zu einem etwa 45-minütigen Flug. Beim Landeanflug driftete das Fluggerät nach rechts ab und flog unkontrolliert in Richtung bebautes Gebiet, wo es letztlich gegen eine Hauswand prallte. Es wird von einem Flugfehler ausgegangen.
Ermittlungen gegen Kriminalbeamte
(ty) Die Staatsanwaltschaft München führt derzeit Ermittlungsverfahren gegen drei Polizeivollzugsbeamte der Neu-Ulmer Kriminalpolizei und legt ihnen innerdienstliche Unregelmäßigkeiten bei der Arbeitszeiterfassung und dem Gebrauch dienstlicher Fahrzeuge für private Zwecke zur Last. Da der Verdacht besteht, dass ihr Vorgesetzter von dem mutmaßlichen Fehlverhalten wusste und dieses duldete, ist auch er von dem Verfahren erfasst.
Sowohl um die Neutralität der Gesamtermittlungen zu gewährleisten, als auch zum Schutz des betroffenen Vorgesetzten, wurde dem Vorgesetzten am gestrigen Mittwoch durch das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West das vorübergehende Verbot der Führung der Dienstgeschäfte ausgesprochen. Diese Maßnahme stellt keine Disziplinarmaßnahme dar.
Eine neutrale Aufklärung des zur Last gelegten Fehlverhaltens genießt oberste Priorität. Aus diesem Grund hat – wie in derartigen Fällen üblich – das Landeskriminalamt gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft die strafrechtlichen Ermittlungen übernommen.
Heute wurde erklärt, dass das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West keine Auskünfte zu Inhalt und Stand des strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens geben kann. Ebenso könnten derzeit keine weiteren Auskünfte zur beamtenrechtlichen Maßnahme erteilt werden, da diese in unmittelbarem Zusammenhang mit dem strafrechtlichen Ermittlungsverfahren steht.
Beziehungsstreit: Mann schwer verletzt
(ty) Heute Nacht gegen 0.30 Uhr erlitt ein Mann bei einem Streit mit seiner Freundin in Deggendorf eine schwere Stichverletzung. Die alkoholisierte 20-jährige Frau und ihr 22-jähriger Lebensgefährte gerieten aus bislang unbekannter Ursache aneinander. Im Verlauf des Zoffs wurde der Mann mit einem spitzen Gegenstand schwer verletzt. Zu den Hintergründen sowie zum genauen Ablauf der Auseinandersetzung können noch keine näheren Angaben gemacht werden. Die Kripo ermittelt in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft wegen eines versuchten Tötungsdelikts.
Teurer Saisonstart
(ty) Einem 36-jährigen Motorrad-Fahrer wird der heutige Donnerstag vermutlich länger in Erinnerung bleiben. Er war der traurige Spitzenreiter einer Geschwindigkeitskontrolle in der Fürther Südstadt. Beamte der Fürther Verkehrspolizei führten zwischen 9.30 und 13.30 Uhr Kontrollen in der Schwabacher Straße durch. Insgesamt beanstandeten sie sieben Verkehrsteilnehmer, die sich nicht an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h hielten.
Der 36-Jährige geriet gegen 10.30 Uhr ins Visier der Laserpistole, als er seine Suzuki mit 118 km/h in Richtung Nürnberg jagte. Den Mann, für den es nach eigenen Angaben seine erste Fahrt in dieser Saison war, erwarten nun ein Bußgeld in Höhe von 860 Euro, drei Monate Fahrverbot und zwei Punkte im Flensburger Verkehrszentralregister.
Sechsstellige Summe aus Geldautomat erbeutet
(ty) Gestern wurde ein Geldautomat einer Bank am Marktplatz von Rotthalmünster (Kreis Passau) angegangen. Gegen 3 Uhr wurde ein Einbruchsalarm mitgeteilt. Ersten Ermittlungen zufolge wurde gewaltsam am Geldautomaten manipuliert und Bargeld im niedrigen sechsstelligen Euro-Bereich geklaut. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen. Zeugen werden gebeten, sich mit der Kripo Passau in Verbindung zu setzen.
Verlassenes Boot löst Großeinsatz aus
(ty) Ein verlassenes Schlauchboot, das auf dem Main in Lichtenfels trieb, beschäftigte bis in die späten Abendstunden mehrere Einsatzkräfte. Die Mitteilung über das verlassene Boot inmitten des Flusses erreichte die örtliche Polizeiinspektion gegen 19.30 Uhr. Von der möglichen Besatzung des Bootes fehlte jegliche Spur. Aufgrund der Situation konnten die Rettungskräfte ein Kentern des Bootes nicht ausschließen, weshalb sämtliche relevante Örtlichkeiten flussaufwärts abgesucht wurden.
Da diese Suche erfolglos war, erfolgte eine Alarmierung der Wasserwacht, der DLRG und der Feuerwehr, die den Main sowie den Baggersee mit Booten absuchten. Ein Taucher der Wasserwacht überprüfte auch den Bereich des Wehres – ohne Ergebnis. Letztendlich kam noch ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera zum Einsatz, dessen Besatzung ebenfalls keine weiteren Erkenntnisse über mögliche verunglückte Personen gewinnen konnte.
Als am späten Abend die Dunkelheit einbrach, beendeten die Suchkräfte den Einsatz gegen 21.45 Uhr. Bislang liegen der Polizei keine Erkenntnisse über vermisste oder verunglückte Personen vor. Die Polizei Lichtenfels sucht nun den Besitzer des Bootes und bittet um Hinweise.
Behindertenausweis missbraucht
(ty) Da sie einen Behindertenausweis wiederholt missbräuchlich benutzte, muss sich eine 54-Jährige aus dem nördlichen Landkreis Kronach jetzt wegen Ausweismissbrauchs strafrechtlich verantworten. Die Frau hatte den Ausweis ihres Ehemanns im Fahrzeug ausgelegt und somit den Anschein erweckt, als würde sie berechtigt auf einem Behindertenparkplatz in Krankenhausnähe parken dürfen. Der Schwindel flog jedoch auf. Die Dame ist geständig und gab an, dass sie mehrmals widerrechtlich auf dem Behindertenparkplatz parkte, um sich einen längeren Weg zu ihrer Arbeitsstätte zu ersparen.
Brand in Schießanlage: Hunderttausende Euro Schaden
(ty) Hoher Sachschaden entstand heute bei einem Brand an der Freiluftschießanlage Nesselgraben im Berchtesgadener Land. Nach ersten Erkenntnissen entwickelte sich das Feuer im Bereich des Kunststoff-Kugelfangs. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen. Fest steht, dass ein sehr hoher Sachschaden an Baustrukturen entstanden ist, derzeit geht man von einer hohen sechsstelligen Summe aus. Wie die Ermittlungen ergaben, hatten am Vortag des Brands Wartungsarbeiten durch eine Fachfirma an dem Kugelfang stattgefunden.
Gegen 6 Uhr verständigten Anwohner die Polizei und Feuerwehr und informierten über starke Rauchentwicklung an der offenen Standort-Schießanlage Thumsee/Nesselgraben. Feuerwehrkräfte aus der Region nahmen innerhalb kurzer Zeit die Löscharbeiten in Angriff. Offenbar war über Nacht in einem Kunststoff- oder Gummi-Kugelfang der unter Bundeswehrverwaltung stehenden Schießanlage ein Schwelbrand entstanden, der sich letztendlich zu einem offenen Feuer entwickelte.