In seiner Predigt zum heutigen Fronleichnamsfest fand der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa mahnende und deutliche Worte.
Hintergrund: Worum geht es eigentlich an Fronleichnam?
(pba) Der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa hat in seiner Predigt zum heutigen Fronleichnamsfest betont, den Begriff "Fronleichnam" einfach so stehen zu lassen und darauf zu achten, dass er "unter keinen Umständen wegerklärt wird und verschwindet". Fronleichnam erinnere an das Zentrum dessen, was man im Glauben bekenne: Jesus sei gekreuzigt, gestorben und begraben worden. Jesus, der Herr des Lebens, habe wahren Frondienst für die Menschen geleistet mit seiner Menschwerdung und mit seinem Todesdienst am Kreuz.
Als Hochfest des Fleisches und Blutes Christi stehe Fronleichnam auch für das Gedenken daran, dass Jesus sich als Auferstandener den Seinen gezeigt, mit ihnen gegessen und getrunken habe, so der Bischof weiter. Jesus Christus habe sich den Resignierten beim Brotbrechen offenbart und sie zu einem neuen Aufbruch bewegt und zum Zeugnis gestärkt, sagte der Oberhirte des Bistums Augsburg, zu dem auch der Landkreis Pfaffenhofen gehört.
"Bedenken doch auch wir einmal den Zeitraum von unserer Erstkommunion bis zum heutigen Tag. Ist unser Glaube gewachsen, ist er tiefer, reifer, fester geworden?", richtete sich der Bischof an die Gläubigen im Hohen Dom von Augsburg. Das Volk Israel habe regelrecht durch Hunger und Entbehrung zur Erkenntnis des Herrn und zum Leben nach seinen Worten gebracht werden müssen. "Liebe Schwestern und Brüder, welche Herausforderungen hatten Sie, hatten wir zu bestehen? Sind wir dadurch geläuterter, gefestigter im Glauben hervorgegangen?", fragte Zdarsa.
Wenn unser Glaube jetzt lebendig sei, dürften wir hoffen, dass er auch künftig noch lebendig sein werde. "Und wahrer Glaube erweist sich nicht nur in den Zeiten schwerer Anfechtung, sondern keinen Deut weniger in Zeiten des satten Wohlstandes." An der festlichen Fronleichnams-Prozession, mit Singen und Beten, mit den Fürbitten für die Notleidenden und Kranken, an dem Danken, Lobpreisen und Segnen "mögen alle, die uns wahrnehmen, erkennen, dass wir das nicht nur für uns selber tun, sondern dass wir das unsere tun wollen, um dazu beizutragen, dass sie ihre Herzen öffnen und den Geist Gottes zum Zuge kommen lassen".
An das Pontifikalamt im Hohen Dom schloss sich die Prozession durch die Augsburger Innenstadt an. An ihr nahmen die Gläubigen der Innenstadtpfarreien und der ausländischen Missionen teil. Musikalisch gestaltet wurde das Pontifikalamt von den Domsingknaben und Instrumentalisten der Dommusik. Für einen feierlichen musikalischen Rahmen während der Prozession sorgte die Musikkapelle Haldenwang.
Dies sei ein großartiges Zeugnis des Glaubens gewesen, bedankte sich der Bischof nach dem Schluss-Segen bei allen, die in so großer Zahl am Gottesdienst und der Prozession teilgenommen und zum Gelingen beigetragen haben. Der Bischof bezeichnete dies als ein Bekenntnis, dass wir auf unserem persönlichen Glaubensweg nicht alleine und dazu berufen seien, von unserem, wie er sagte "wunderbaren Glauben" Zeugnis zu geben und ihn auch öffentlich zu bekunden.
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