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Dieser Artikel wird nach unten hin chronologisch ergänzt

(ty) Bürgermeister Thomas Herker (SPD) hat die November-Sitzung des Stadtrats mit kurzer Verspätung eröffnet und gratuliert erst einmal Altbürgermeister Hans Prechter (CSU), seinem Vorgänger, zum Geburtstag. Er wird heute 64.

Der erste Punkt ist schnell abgehandelt: Der Stadtrat nimmt die Wahl von Andreas Hirschberger als neuen Feldgeschworenen in der Gemarkung Tegernbach zustimmend zu Kenntnis – einhellig. 

Jetzt geht es um die Änderung und Erweiterung des Bebauungsplan Nr. 135 „Frauenstraßenquartier – Teil 1“ der Stadt Pfaffenhofen. Dieser Bereich liegt freilich mitten in der Stadt und grenzt an gewerbliche Areale und Wohnbereiche. Hintergrund: Mit den Bebauungsplänen Nr. 135 „Frauenstraßenquartier – Teil 1“ und Nr. 137 „Frauenstraßenquartier – Teil 2“ sollte das Areal zwischen Frauenstraße und Stadtgraben überplant werden. Aufgrund rechtlicher Schwierigkeiten im Bauleitplanverfahren soll diese Konzeption aber nicht mehr weiterverfolgt werden, heißt es dazu schon in der Sitzungsvorlage. 

Am Dienstag war eine Anwohnerversammlung, bei der nun ein neues Konzept vorgestellt wurde. Dabei sei einhellig der Wunsch geäußert worden, auf dieser neuen Basis weiterzumachen. Der Gedanke eines Grünstreifens entlang des Stadtgrabens soll nicht ganz aufgegeben werden, heißt es aus der Verwaltung. Bäume und ein Radweg sollen hier entstehen. Dazu sei Grunderwerb nötig. 

In diesem Zusammenhang geht es auch um den Sparkassenplatz, denn der ist in diesem Kontext freilich auch zu sehen. Ein Vertreter des Planungsbüros Dömges stellt drei Entwurfsideen vor, wie mit der Ecke der Frauenstraße zum Sparkassenplatz hin umgegangen werden könnte. Alle Varianten bieten eine Sichtverbindung zwischen Hauptplatz und Sparkassenplatz. Diese Verbindung sei so wichtig, dass sie in allen Varianten vorgesehen werde. Man soll vom Sparkassenplatz aus den Kirchturm sehen. Die Varianten unterscheiden sich darin, wie der restliche Platz hier gestaltet bzw. bebaut werden soll. Vorgeschlagen wird ein Investorenwettbewerb.

Ziel wäre es nun, dass vom Sparkassenplatz bis zum Hungerturm ein Bebauungsplan aufgestellt wird. Der Stadtrat könnte nun heute zustimmen, dass die Stadt auf dieser neuen Basis weiterarbeiten und Gespräche mit den Grundstückseignern führt. Dieser Bebauungsplan könnte dann Teil für Teil weiter behandelt und umgesetzt werden. 

Wie soll das Areal zwischen Sparkassenplatz und Rathaus gestaltet werden? Das ist eine der zentralen Fragen in Verbindung mit der Neugestaltung des Frauenstraßen-Quartiers.

 

Bürgermeiser Herker weist noch einmal darauf hin, dass das Areal unterhalb der Sparkasse für viele "lieb gewonnene Parkfläche" ist. Aber das sei früher auch nicht so gewesen. Außerdem sei die Fläche so "sicher nicht schön", und mittendrin steht die Eisdiele.  

Monika Schratt (Grüne) sagt sinngemäß, dass hier durchaus eine weitreichende und grundsätzliche  Entscheidung verlangt werde. "Wollen wir Kleinstadt sein oder wollen wir Mittelstadt werden?" Grundsätzlich könne sie sich das aber so vorstellen. Man solle dem Zuzug und Wachstum Rechnung tragen. Was ihr "ein bisschen stinkt", sei, dass auf Grünflächen verzichtet werden müsse. Sie regte deshalb an, dass die Stadt zur Ilm hin Grundstücke erwerben solle, wenn sich die Chance biete, um Grünflächen zu schaffen. Und wenn es nur ein Streifen von sechs Metern sei. Ein Plädoyer also für den Erwerb von innerstädtischen Flächen zur Schaffung von Grünarealen. 

Reinhard Haiplik (ÖDP) hätte gerne mehr Eindruck davon bewahrt, welches städtebauliche Kleinod Pfaffenhofen einst gewesen sei. Er fordert ganz allgemein größte städtebauliche Sensibilität in diesem Bereich. 

Martin Rohrmann (CSU) findet: Man könne grundsätzlich planen, was man wolle. Es bringe alles nichts, wenn man die Eigentümer nicht gewinne. Es sei wichtig, eine Planung zu haben, die gefalle und auch akzeptiert werde. Außerdem weist er darauf hin, dass der Parkplatz durchaus angenommen werde und nicht unbedeutend sei. 

Markus Käser (SPD) findet, man solle nicht beweinen, was nicht mehr sei, sondern das gestalten, was nun sei. Die Blickachse vom Sparkassenplatz zum Hauptplatz solle auf jeden Fall breit genug dimensioniert werden, betont er. Zum Thema Parkplätze wollte er wissen, wie viele davon denn in der ebenfalls geplanten Tiefgarage entstehen könnten.

Theo Abenstein (CSU) verwies auf die anstehende Gartenschau und den in der Nähe entstehenden Bürgerpark. Den Verlust von Grünflächen befürchte er nicht so sehr wie Schratt. Man müsse, ganz allgemein, den gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung tragen. Die Zeit der Ausweisung von Baugebieten auf der grünen Wiese sei vorbei. Die Frage sei aber auch: Wie gehe man mit dem städtischen Eigentum um, sprich den Flächen im Besitz der Kommune hier im Auenstraßen-Quartier? Veräußern? Selbst als Bauherr auftreten? Darüber müsse man bei Gelegenheit nachdenken. Der eingeschlagene Weg gefalle ihm aber gut.

Die Stadträte stimmten einhellig zu, nun, wie genannt weiter zu verfahren.

Jetzt wird Tagesordnungspunkt 7 vorgezogen: Plangutachten Bahnhofsareal – weiteres Vorgehen. Hier geht es um eine Umbenennung, um rechtlich auf der Sicherung Seite zu sein. Also nicht der Rede wert.

Nun geht es regulär weiter mit Tagesordnungspunkt 4: Umverlegung der Sportstätten an der Ingolstädter Straße

In der Sitzung vom Juli wurde die Entwurfsplanung nebst Kostenrahmen der Garten- und Landschaftsbauarbeiten vorgestellt. Momentan läuft die vertiefte Bearbeitung bis zur Kostenberechnung. In der Kostenobergrenze von 3,0 Millionen Euro sind darüber hinaus auch Hochbaumaßnahmen für den Bau der neuen WC-Anlage, von Nebenräumen und für die Tribünenüberdachung enthalten. Für diese Maßnahmen war bislang nur ein Ansatz vorgesehen, der nun durch eine konkrete, mit allen Vereinen abgestimmte und befürwortete Planung ergänzt wird. Durch die Hochbauplanungen wird die Kostenobergrenze nicht verändert, sprich: Mehr als drei Millionen soll es dennoch nicht kosten. 

So soll die Tribüne aussehen:

Spannendere oder die Blicke mehr auf sich ziehende Konstruktionen seien aus Preisgründen nicht möglich. Es ist tatsächlich sehr schlicht gehalten, was da gezeigt wird. Geplant sind 352 Sitzplätze und 160 Stehpläne auf der Tribüne sowie 144 Stehplätze in der Eingangsebene. Das reiche aus, das hätten auch die Vereine so bestätigt. 

Der Hauptsportplatz soll im Wesentlichen bleiben, wo er ist. Der Platz am Eisstadion werde etwas verschoben, und dazwischen ist noch Platz für ein Kunstrasenfeld, wie Bürgermeister Herker erläutert. Die 3,0 Millionen Euro gelte es einzuhalten, betont auch er. Das sei die Vorgabe des Stadtrats. 

Max Hechinger (FW) findet, dass sich das geplante Tribünendach für eine energetische Nutzung eignen würde. Sprich: Photovoltaik. Die Vertreterin des Planungsbüros erklärt, dass es in einem solchen Fall bessere Varianten gebe, als die Photovoltaik-Zellen einfach auf das Dach draufzusetzen.

Thomas Röder (CSU) fragt: Ist es noch möglich, jetzt die Grobplanung zu machen und eventuell die Lage der Gebäude später noch zu verändern? Bürgermeister Herker reagiert merklich genervt. Wenn der Stadtrat seine gesamten gefassten Beschlüsse zu diesem Thema – inklusive zu "Natur in der Stadt" – revidieren wolle, dann sei das selbstverständlich möglich. Er frage sich, was man (gemeint ist offenbar die CSU) nun damit bezwecken wolle, und vermutet, dass das bereits zum Wahlkampf gehört. 

Theo Abenstein (CSU) kommt auf die Umkleiden zu sprechen, die in das Gebäude integriert werden, und fragt, für wen denn solch kleine Umkleiden sein sollen. Herker verweist darauf, dass das mit den Vereinen so abgesprochen sei. Offenbar sind sie für "Nicht-Duscher".

Steffen Kopetzky (SPD) will wissen, ob die Größe der Sportplätze den Normen des DFB entspricht und man auf ihm sogar ein "hochwertiges Spiel wie Deutschland gegen Kamerum" austragen könne. Herker verweist darauf, dass die Maße aller drei Felder wettkampftauglich seien. Und der Kunstrasenplatz erhöhe sogar den Zeitraum der Bespielbarkeit, zum Beispiel im Winter. 

Der Beschluss ergeht ohne Gegenstimme: Das Gremium stimmt der vorliegenden Entwurfsplanung für die Hochbaumaßnahmen der Sportstätten an der Ingolstädter Straße nebst Kostenberechnung zu und beschließt die Ausarbeitung bis zur Genehmigungsreife samt Vorlage zur nächsten Sitzung. 

Jetzt geht es um die Sanierung des Eisstadions

Das Gremiums beschloss in seiner Sitzung vom 1. August die Sanierung des Funktionstrakts und die Erneuerung des Hallentragwerks mit einer Gesamtkostenobergrenze von 4,5 Millionen Euro. Um die Bespielbarkeit der Eisfläche zu gewährleisten, soll die Maßnahme in mehrere Bauabschnitte unterteilt werden. Im ersten Abschnitt soll nun das Hallentragwerk erneuert werden. Die Kostenberechnung für das Dach beträgt zirka 1,85 Millionen Euro

So soll das neue Dach aussehen:

Und angeblich ist das geplante Dach so konstruiert, dass wegen der Form der entstehende Lärm reduziert wird. Der Verein sei eingebunden worden, hieß es auf Anfrage des Bürgermeisters aus der Verwaltung. 

Nun beginnt die Diskussion: Franz Schmuttermayr (CSU), der ja eine Spenglerei hat, beäugt den Plan freilich mit fachmännischem Blick. Ist grundsätzlich zufrieden, weist aber auf die eine oder andere handwerklich schwierige Stelle hin. Thomas Röder (CSU) betont, man sei zwar im Vorwahlkampf, aber an dieser Planung und auch an der Abwicklung gebe es überhaupt nichts auszusetzen. Das werde eines der schönsten Stadien in der Region, auch wenn es sich ja gar nicht um einen Neubau handle, lobte er. Lob gibt es auch von Florian Weiß.

Markus Käser (SPD) betont, dass es höchste Zeit werde für die Sanierung. Außedem fragt er, was mit den Bäumen zur Ingolstädter Straße hin passiere, die ursprünglich als Lärmschutz gedacht waren. Die Verwaltung erklärt, da werde wohl eine Lärmschutzwand hinkommen. 

Das Gremium nimmt einstimmig die vorgestellten Planungen zur Kenntnis und beschließt die Ausführung der vorgeschlagenen Bauweise für das Dachtragwerk unter Beibehaltung des Kostenrahmens der Gesamtmaßnahme. 

Nun geht es um das künftige Erscheinungsbild des Schul- und Sportzentrums

In der Bauausschussitzung im Juli wurden die Ergebnisse der Voruntersuchung bereits vorberatend erörtet. Grundsätzlich bat das Gremium, die Auskömmlichkeit des Platzangebotes und die Erweiterungsfähigkeit zu prüfen. Das Büro Köhler-Architekten stellt nun die Grundlagenermittlung nebst Grobkostenrahmen der einzelnen ausgearbeiteteten Konzeptvarianten vor. Es gibt mehrere verschiedene Varianten, die nun vorgestellt werden.

Variante 4 zum Beispiel sieht einen Neubau vor – mit dem Vorteil, dass das bestehende Gebäude bleiben könnte. So schaut diese Variante 4 aus:

Diese Variante 4 würde unterm Strich satte 18,9 Millionen Euro kosten.

Es wird nun ausführlich erläutert, wie sich die verschiedenen Varianten im Erscheinungsbild und im Hinblick auf die Umsetzung sowie auf den Schulbetrieb während der Bauzeit unterscheiden. Die Spannbreite reicht von der Generalsanierung bis zum Neubau.

Variante 1 kostet gut 16 Millionen Euro und sieht so aus:

Variante 2 kostet 15,1 Millionen Euro und sieht so aus:

Variante 3 kostet 17,4 Millionen Euro und sieht wie folgt aus:

Jetzt liegen jede Menge Millionen-Summen auf dem Tisch sowie verschiedene Varianten und Möglichkeiten. Die Entscheidung ist ohnehin schon schwierig, aber es gibt noch weitere Varianten. Und die Stadtverwaltung schlägt zum Beispiel die Variante 5.1 vor und empfiehlt dem Stadtrat, Folgendes abzusegnen: "Der Stadtrat nimmt die Grundlagenermittlung und die einzelnen Konzepte zur Kenntnis und beschließt, die Variante 5.1 (Neubau Grundschule und bis auf Weiteres Beibehaltung des Mittelschulenbaus) mit einem Grobkostenrahmen von zirka 10,0 Millionen Euro zur Vorentwurfsreife mit Kostenschätzung ausarbeiten zu lassen." Am Bestandsgebäude der Mittelschule sollten jedoch hierbei bis zur nächsten Stufe unaufschiebliche Ertüchtigungen des Brandschutzes und Schönheitsreparaturen (Bodenbeläge, Toiletten) vorgenommen werden, steht in der Sitzungsvorlage. Kostenpunkt dieser Varianate 5.1: auch immerhin fast zehn Millionen Euro.

Nun geht es also um diese Variante 5.1 und die Frage: Was müsste dann genau alles gemacht werden an Brandschutz und Schönheitsreparaturen? Brandschutz steht nicht zur Diskussion, diese Maßnahmen müssen gemacht werden – das ist schon mal klar. Bleibt also die Frage, welche Schönheitsreparaturen man anpacken soll und welche nicht. 

Max Hechinger (FW) betont, dass es bei den verschiedenen gemachten Vorschlägen um bis zu 20 Millionen Euro gehe. Mit anderen Worten: Er verweist darauf, dass es hier um unglaubliche Summen und Dimensionen geht. Und schlägt vor, dass sich Stadtrat und Bauausschuss mit den Fachleuten vor Ort treffen und sich die Lage ganz konkret anschauen. Außerdem brauche es dazu einen Bericht des Kämmerers, um die Finanzlage der Stadt dabei auch im Blick zu haben, sagte er sinngemäß.

Herker warb für den oben genannten Beschluss-Vorschlag der Verwaltung, um die Variante 5.1 weiter ausarbeiten zu können. Und darin sieht er keinen Widerspruch zu dem, was Hechinger soeben erklärt hat. Denn man  kann sich ja dann immer noch für eine andere Variante entscheiden.

Monika Schratt (Grüne) betonte, dass es hier um die Zukunft, nämlich um die Kinder gehe. Auf keinen Fall zuerst das Hallenbad bauen, sondern erst die Schulen, appellierte sie. Denn allem voran gehe es um die Kinder, dann könne man sich den Luxus des Hallenbads leisten, wenn noch Geld da sei. Sie forderte auch, dass die Mittelschule den gleichen Stellenwert genießen müsse, wie andere Schulen. Bürgermeister Herker hielt dagegen, dass man voll im Zeitplan liege. Da dürfe man jetzt nicht den Eindruck erwecken, dass man die Mittelschüler "hinten runter fallen" lasse.  

Hans Prechter (CSU) erklärt, ihm komme die Variante 5.1 wie ein "geordneter Rückzug" vor angesichts der deutlich höheren Kosten der anderen Varianten. Aber er könne mit dieser Variante leben. Und er finde auch, dass man die Hauptschule durchaus herzeigen könne, verlottert sei da gar nichts. 

Herker wirbt erneut für den Vorschlag der Verwaltung, der da ja eben nur besagt, die Variante 5.1 mit einem Kostenrahmen von 10,0 Millionen Euro ausarbeiten zu lassen. Dem dürfte eigentlich keiner widersprechen. Und dem widerspricht dann auch keiner. Einstimmig abgesegnet.

 

Nun geht es um die Feststellung der amtlichen Einwohnerzahl Pfaffenhofens  von 2011. 

Wir haben bereits vorab berichtet über dieses Thema: Den Artikel dazu finden Sie hier: 535 Pfaffenhofener verschwunden.

Herker weist darauf hin, dass die Leistungsfähigkeit von Kommunen mit der Steuerkraft pro Kopf, also Einwohner, angegeben wird. Und wenn es weniger Köpfe sind, dann steigt freilich die Zahl, die die Steuerkraft pro Kopf angibt. Das könnte ein verzerrtes Bild ergeben und die Gemeinde eventuell besser aussehen lassen, als sie es tut – was bei Zuschüssen zum Beispiel nachteilig sein könnte.

Jedenfalls folgt hier der Stadtrat der Empfehlung der Verwaltung, die dargelegt hat, dass eine Klage gegen die vom Statistischen Landesamt nach unten korrigierte amtliche Einwohnerzahl wenig Aussicht auf Erfolg hat. Damit sind es jetzt ganz amtlich ein paar Hundert Pfaffenhofener weniger gewesen im Jahr 2011.

Nun gibt es noch ein paar Wortmeldungen unter Verschiedenes, ehe  der öffentliche Teil der Sitzung beendet ist. 


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