Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen bayerischen Polizeiberichten
Lkw-Fahrer verweigert Hilfe nach schwerem Unfall – aus Termingründen
(ty) Vermutlich aufgrund gesundheitlicher Probleme prallte am gestrigen Abend ein Verkehrsteilnehmer bei Nordhalben (Kreis Kronach) gegen eine Baumgruppe und wurde schwer verletzt. Während eine Frau sogleich Erste Hilfe leistete, fuhr ein Lkw-Lenker – trotz der Aufforderung zu helfen – ungerührt weiter. Den verantwortungslosen Lastwagenfahrer konnten die Polizisten bereits ermitteln, ihn erwartet eine Strafanzeige wegen unterlassener Hilfeleistung.
Ein 46-jähriger Unternehmer war gegen 18 Uhr mit seinem Kleintransporter auf der Staatsstraße 2207 von Nordhalben in Richtung Mauthaus unterwegs; nach ersten Ermittlungen hatte der Mann vermutlich einen Herzinfarkt und verlor daher die Kontrolle über sein Fahrzeug. Er kam damit nach links von der Strecke ab und krachte gegen eine Baumgruppe.
Eine 43 Jahre alte Frau kam kurze Zeit darauf zur Unfallstelle und hielt sofort an. Um den Verletzten aus dem Führerhaus bringen zu können, stoppte sie einen Lastwagen. Der Fahrer erklärte der Frau kurzerhand, dass er nicht helfen könne, weil er Terminfracht habe, und setzte daraufhin seine Tour fort.
Mit Hilfe von zwei Anwohnern gelang es anschließend, den Verunglückten aus dem beschädigten Kleintransporter zu holen. Ein zufällig vorbeikommender Rettungssanitäter konnte den Mann mit Hilfe eines Defibrillators wiederbeleben, anschließend brachte ihn ein Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik. Bei dem Unfall entstand ein Sachschaden von zirka 15.500 Euro. Während der Unfallaufnahme wurde die Staatsstraße von der Feuerwehr gesperrt.
27-Jähriger geht mit Messern auf Polizisten los
(ty) Zu einem größeren Polizei-Einsatz kam es am gestrigen Abend in Hausham (Kreis Miesbach) gekommen. Ein 27-Jähriger in psychischer Ausnahmesituation ging auf Polizeibeamte mit Messern los. Den Beamten gelang es, den Mann zu überwältigen und festzunehmen. Er wurde dann in eine psychiatrische Einrichtung eingeliefert.
Gegen 16 Uhr war die Polizei von Anwohnern eines Mehrparteienhauses auf Grund eines lauten Streits verständigt worden. Vor Ort hatte sich ein 27-Jähriger nach einem heftigen Zoff mit Angehörigen in die gemeinsame Wohnung zurückgezogen sowie damit gedroht, sich und andere umzubringen. Der Mann untermauerte dies unter anderem mit zwei vor sich abgelegten Küchenmessern.
Beamte der Polizeiinspektion Miesbach umstellten das Gebäude und begleiteten die weiteren Anwohner aus ihren Wohnungen ins Freie, um Gefährdungen für sie auszuschließen. Noch bevor das angeforderte SEK eintraf, begab sich der junge Mann ins Freie und stürmte nach einer weiteren Drohung sowie mit gegen sie erhobenen Messern auf die Polizisten zu. Diesen gelang es, vor dem Angreifer zunächst zurückzuweichen und durch koordiniertes, gemeinsames Handeln – auch Pfefferspray kam zum Einsatz – den jungen Mann zu überwältigen.
Der 27-Jährige erlitt nur leichte Verletzungen, Polizeibeamte kamen nicht zu Schaden. Im Anschluss wurde der Mann in eine psychiatrische Einrichtung zur Begutachtung und Behandlung eingeliefert.
Tödlicher Sturz durchs Dach
(ty) Am gestrigen Vormittag kam an einer Stallung in Breitenberg (Kreis Passau) ein rumänischer Arbeiter ums Leben. Der 35-jährige Zimmerer arbeitete gegen 9 Uhr auf dem noch nicht fertigen Dach der neuen Stallung, als er im ungesicherten Bereich des Daches durchbrach. Der Mann stürzte acht Meter tief auf den Betonboden. Trotz Reanimationsversuchen erlag der Rumäne noch vor Ort seinen schweren Verletzungen. Zur Ursachenforschung wurde der Bau von der Berufsgenossenschaft vorübergehend eingestellt. Die Kripo hat die Ermittlungen übernommen.
Jugendliche verletzten sich gegenseitig mit Messern
(ty) Gestern Nachmittag kam es zwischen zwei Jugendlichen in Passau zu einem Streit, in dessen Verlauf nach derzeitigem Ermittlungsstand beide ein Messer einsetzten und sich gegenseitig Verletzungen zufügten. Laut Polizei ist es gegen 14.30 Uhr im Bereich Kohlbruck zu der tätlichen Auseinandersetzung zwischen dem 17 und dem 13-jährigen gekommen. Dabei wurde einer schwer und einer leicht verletzt. Nach aktuellem Stand besteht bei beiden keine Lebensgefahr.
Um weitere Beteiligte auszuschließen, wurden anfangs größere Fahndungsmaßnahmen, auch mit Beteiligung eines Polizeihubschraubers, in die Wege geleitet. Nach bisherigem Kenntnisstand wird aber davon ausgegangen, dass keine weiteren Personen an dem Vorfall beteiligt waren. Zu den Hintergründen machten die beiden jungen Männer bislang keine Angaben.
Passant mit Pistole bedroht
(ty) Mit einer Schusswaffe bedrohte ein bislang unbekannter junger Mann am späten gestrigen Abend in Schwarzenbach am Wald (Kreis Hof) einen Passanten. Gegen 23.45 Uhr war der 30-jährige Mann in der Nailaer Straße auf dem Heimweg; auf Höhe des Spielplatzes hielten sich mehrere junge Leute auf, die den 30-Jährigen anpöbelten. Als er die Personen zur Rede stellen wollte, zog plötzlich ein junger Mann aus der Gruppe eine Pistole, lud sie durch und richtet sie aus kurzer Entfernung auf den Passanten. Der erschrockene 30-Jährige machte sich rasch aus dem Staub. Die Polizei bittet um Hinweise zu dem Mann mit der Schusswaffe.
Feuer: Hochhaus evakuiert
(ty) Gestern Abend hat es in einem 13-stöckigen Hochhaus an der Roseggerstraße in Straubing ein Feuer gegeben. In einer Wohnung in der siebten Etage des Hochhauses brach gegen 19 Uhr der Brand aus. Die Bewohner wurden von der Feuerwehr aus dem Gebäude gebracht. Vier von ihnen, darunter ein zweijähriges Kind, erlitten nach ersten Feststellungen leichte Rauchvergiftungen. Sie kamen zur Behandlung ins Krankenhaus, wobei das Kind mit seiner Mutter wieder nach Hause durfte. Zwei ältere Bewohner bleiben zunächst stationär in der Klinik. Den ersten Ermittlungen der Kripo zufolge könnte ein defekter Kühlschrank den Brand verursacht haben. Nach Entlüftung des Hochhauses konnten die Bewohner wieder in ihre Wohnungen zurück. Der Schaden wird vorläufig auf 30 000 Euro geschätzt.
Konflikt zwischen Flüchtlingen eskaliert
(ty) Am gestrigen späten Abend ist es in einem Mehrfamilienhaus in der Ernst-Reuter-Straße in Würzburg-Grombühl zu einem heftigen Konflikt zwischen mehreren Flüchtlingen aus Syrien gekommen. Die jungen Männer, die allesamt in dem Anwesen in unterschiedlichen Wohnungen untergebracht sind, waren aus noch ungeklärter Ursache untereinander in Streit geraten.
Im Hausflur gingen kurz vor Mitternacht mindestens zwei der Männer aufeinander los und verletzten sich gegenseitig unter anderem mit einem Staubsaugerrohr. Die Hintergründe sind nun Gegenstand der Ermittlungen der Polizei. Ein 20-Jähriger, der stark alkoholisiert war, erlitt eine Kopfplatzwunde und musste zur Behandlung in eine Klinik gebracht werden. Ein zwei Jahre älterer Landsmann des Beschuldigten musste eine Schnittverletzung ebenfalls in einem Krankenhaus behandeln lassen.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde noch in der Nacht bei dem 20 Jahre alten Haupttatverdächtigen eine Blutentnahme durchgeführt. Da der junge Mann sich nach der Versorgung im Krankenhaus weiterhin aggressiv gegenüber den übrigen Flüchtlingen verhalten hatte, musst er in Gewahrsam genommen werden. Die Polizei hat noch in der Nacht die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung gegen beide Tatverdächtige aufgenommen.