Logo
Anzeige
Anzeige

Morgen ab 13 Uhr tritt das erstarkte Kellerkind FC Ingolstadt beim Spitzenreiter 1. FC Köln an – die beiden österreichischen Trainer kennen sich aus gemeinsamen Spieler-Zeiten bei Austria Wien

Von Tobias Zell

Wenn Zweitliga-Kellerkind FC Ingolstadt am morgigen Samstag ab 13 Uhr beim Spitzenreiter 1. FC Köln antritt, dann sind die Rollen klar verteilt. Die Schanzer reisen als Außenseiter ins Rheinland. Doch unter Trainer Ralph Hasenhüttl haben sie zuletzt nicht nur sieben Punkte aus drei Spielen eingefahren, sondern sichtlich an „Stabilität und Selbstbewusstsein“ gewonnen, wie der Chefcoach selbst seinen Mannen attestiert . Und auch, wenn es vom Papier her in Köln nichts zu holen gibt – Hasenhüttls Parole lautet: „Mal sehen, ob wir ihnen dennoch weh tun können.“

Morgen kommt es übrigens zum Ösi-Duell der zweiten Liga: Die beiden österreichischen Trainer Ralph Hasenhüttl und Peter Stöger liefen sogar in ihrem aktiven Zeit als Spieler von 1989 bis 1994 gemeinsam für Austria Wien auf und kennen sich daher bestens. Stöger schickt sich nun an, mit den Kölnern in die erste Liga zu marschieren, der nach dem Krisenstart des Klubs an die Donau geholte Hasenhüttl soll mit den Schanzern vordringlich die Klasse halten.

Nicht nur sieben Punkte aus den vergangenen drei Liga-Begegnungen machen auf Ingolstädter Seite Mut. Vor allem die jüngsten Auswärtsleistungen zeigen, dass man keinesfalls völlig chancenlos nach Köln fährt. Seit dem Pokalsieg beim FSV Frankfurt (noch unter Trainer Marco Kurz) läuft es auch auf fremdem Rasen für die Schanzer: Unter Interimscoach Michael Henke gab es einen 1:0-Sieg in Bochum, dann – schon unter Hasenhüttl – einen beachtenswerten 1:0-Erfolg beim Aufstiegs-Aspiranten Greuther Fürth und zuletzt ein 1:1 beim SC Paderborn. Inklusive Pokalerfolg sind die Ingolstädter also seit vier Auswärtspartien ungeschlagen. Und das ist wahrlich bemerkenswert und Hoffnung spendend für ein Team, das mitten im Abstiegskampf steckt.

Vor allem aber sorgt das, was die Schanzer seit der Trennung von Trainer Marco Kurz auf dem Rasen zeigen, für Hoffnung. Denn die Truppe wirkt seither wie ausgewechselt. Sie präsentiert sich engagiert und lauffreudig, offenbart oftmals vermisste Stärken im Angriffsspiel und zeigt neue Sattelfestigkeit in der Defensive – was sich nicht zuletzt dadurch dokumentiert, dass von den jüngsten fünf Spielen drei ohne Gegentor über die Bühne gingen.

Und auch im Angriff schickt sich der FCI an, sein Potenzial zunehmend auf den Platz zu bringen. Während Philipp Hofmann in der Länderspielpause für die deutsche U21 erfolgreich war, zeigten sich beim Testspiel-Sieg gegen Jahn Regensburg die Stürmer Karl-Heinz Lappe, Manuel Schäffler und Christian Eigler im Vereinstrikot erfolgreich. Eigler hatte zuvor bereits ebenso im jüngsten Liga-Spiel (2:0 gegen Aalen) getroffen wie Caiuby, dessen Formkurve nach einem schwachen Saisonstart nun klar nach oben zeigt.

FC-Coach Hasenhüttl freut sich verständlicherweise über die aktuelle Treffsicherheit seiner Offensive. „Ich habe quasi die Qual der Wahl“, sagt er mit Blick auf die Mannschaftsaufstellung, ergänzt aber umgehend: „Es gibt schlimmere Schicksale für einen Trainer als treffende Angreifer.“ Zumal gefährliche Offensiv-Akteure in Köln vonnöten sein werden, will man dort tatsächlich etwas holen. Die Geißböcke empfangen die Schanzer jedenfalls mit der Visitenkarte, in dieser Saison überhaupt erst sechs Treffer kassiert zu haben – davon gerade einmal zwei vor heimischer Kulisse.

Bei sieben Siegen und sechs Unentschieden waren die Kölner mit 13 Partien ohne Niederlage in die Saison gestartet, ehe es zuletzt beim VfL Bochum eine 0:1-Pleite setzte. Seit dem 10. Spieltag stehen die Kölner auf Rang eins und es müsste wohl schon mit dem Teufel zugehen, wenn sie unter Hasenhüttls Landsmann Peter Stöger nicht ins Fußball-Oberhaus zurückzukehren würden.

Die Art und Weise, wie der 1. FC Köln bisher aufgetreten ist, findet Hasenhüttl "äußerst souverän". Daran habe auch der jüngste Knick in Bochum nichts geändert. Doch der Schanzer Chefcoach gibt sich trotzdem kämpferisch: „Mal sehen, ob wir ihnen dennoch weh tun können und auch für sie unangenehm sein werden“, sagt er und verspricht: „Wir haben uns einiges zurechtgelegt, werden sehr variabel agieren.“ Es werde nicht einfach, weiß er, „aber wir sind längst nicht chancenlos".

Im Trainingsbetrieb konnte Hasenhüttl zuletzt auf fast alle Akteure zurückgreifen; lediglich Collin Quaner und Leon Jessen fehlen aktuell. Der defensive Mittelfeldspieler Almog Cohen ist bekanntlich noch wegen seiner Rotsperre zum Zuschauen verdammt. Für zwei Schanzer kommt es indes morgen zu einer Rückkehr an die alte Wirkungsstätte: Stürmer Moritz Hartmann spielte von 2006 bis 2009 für den 1. FC Köln, Verteidiger Marvin Matip war von 2005 bis 2009 bei den Geißböcken.

Weiterer Artikel zum Thema:

I wear narrisch!


Anzeige
RSS feed