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Im Rahmen der Pfaffenhofener Literaturtage liest Lenz Prütting heute Nachmittag aus seinem noch unveröffentlichten Buch. Es befasst sich mit seinem Vater, der ein begeisterter Nazi gewesen sein soll.

(ty) Die vierte Lesung der Pfaffenhofener Literaturtage verspricht eine spannende und sehr persönliche Auseinandersetzung mit dem Leben und Denken eines überzeugten Nationalsozialisten vor dem Hintergrund eines unrühmlichen Kapitels deutscher Geschichte. „Versuch, ein Leben zu verstehen. Mein Vater im Dritten Reich“  – so hat Lenz Prütting sein bisher noch nicht veröffentlichtes Buch betitelt, das er am heutigen Sonntag vorstellt. Die Lesung beginnt um 15 Uhr an der Dorfstraße 1 in Göbelsbach bei Tegernbach; Einlass ist um 14.30 Uhr. Karten gibt es vor Ort für zwölf Euro (ermäßigt zehn).

Lenz Prütting, Jahrgang 1940, hat seinen Vater nie kennengelernt, denn der ist 1942 im Krieg gefallen. Aber seit einigen Jahren weiß er, dass sein Vater schon als Gymnasiast ein begeisterter Nazi war. Nach dem Tod seiner Mutter hat er acht Tagebücher seines Vaters sowie den gesamten Briefwechsel seiner Eltern erhalten. Aus diesen sehr persönlichen Aufzeichnungen und Briefen ist das Buch entstanden, das Lenz Prütting demnächst auch veröffentlichen will.

Ebenso intim wie die Texte und die Auseinandersetzung mit dem Denken des Vaters ist auch der Ort dieser Lesung: Die „Literatur im Gewölbe“ wird im Prütting’schen Wohnzimmer, das einst ein Kuhstall war, in dem idyllischen alten Trobartl-Hof in Göbelsbach präsentiert. Dieses reizvolle Anwesen, in dem jedes Jahr auch ein Kunstfest stattfindet, hat Lenz Prütting mit eigener Hand restauriert.

Dr. Lenz Prütting ist Literatur- und Theaterwissenschaftler, Philosoph und Autor. Nach zehn Jahren Arbeit am Institut für Theaterwissenschaft der Universität München ging er in die Theaterpraxis und wirkte an verschiedenen Theatern – unter anderem an den Stadttheatern Ingolstadt und Augsburg – als Dramaturg und Regisseur.

Prütting übersetzte dramatische Texte von Shakespeare, Molière und Synge. 2013 erschien seine dreibändige phänomenologische Studie über das Lachen unter dem Titel „Homo ridens“, die von der Kritik als Jahrhundert-Werk bezeichnet wurde. Zurzeit arbeitet er an einem Buch über die philosophischen Hintergründe des Werkes von Bertolt Brecht.

 

Die Lesung von Martin Walker am heutigen Abend im Rathaus-Festsaal bildet dann den Abschluss der diesjährigen Literaturtage in Pfaffenhofen. Der Bestseller-Autor, dessen „Bruno“-Romane internationale Erfolge sind, stellt seinen neuen Krimi „Grand Prix“ vor. Die deutsche Übersetzung von Michael Windgassen liest der hiesige Schauspieler Markus Boniberger. Beginn der Veranstaltung ist um 20 Uhr, Einlass ab 19.30 Uhr. Karten gibt es an der Abendkasse für zwölf Euro (ermäßigt zehn). Einen ausführlichen Bericht dazu lesen Sie hier: Vom teuersten Gebrauchtwagen der Welt


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