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Lokführer sah, wie die Leute gestern in München von dem Zug absprangen. Bahnstrecke wegen Polizei-Einsatzes zwei Stunden gesperrt.

(ty) Nachdem, wie berichtet, erst am Sonntag insgesamt 24 Migranten auf zwei Bahnhöfen aufgegriffen worden waren, die illegal und lebensgefährlich mit Güterzügen ins Land gekommen waren, sind  am gestrigen Vormittag im gemeinsamen Einsatz von Landes- und Bundespolizei erneut 17 Afrikaner zwischen dem Rangierbahnhof München-Nord und dem Güterbahnhof Milbertshofen festgestellt worden.

Der Lokomotivführer des Güterzuges (GZ 42170 aus Verona) meldete gegen 10.45 Uhr an die Polizei-Einsatzzentrale mehrere Personen, die von seinem Güterzug absprangen, berichtet heute ein Sprecher der Münchner Bundespolizei. Mehrere Streifen von Landes- und Bundespolizei suchten daraufhin mit Unterstützung eines Diensthundes sowie eines Helikopters der Bundespolizei-Fliegerstaffel Oberschleißheim den für den Güterzugverkehr gesperrten Streckenabschnitt ab.

Insgesamt sei es dabei gelungen, 17 Migranten aufzugreifen. "Keiner der unerlaubt Eingereisten konnte aufenthaltslegitimierende Dokumente vorweisen", heißt es weiter. Es handelt sich den Angaben zufolge um fünf Männer aus Guinea, darunter ein unbegleiteter Jugendlicher, sowie um sechs Nigerianer, darunter eine Frau, und zwei Männer aus Sierra Leone, eine Frau aus Gambia sowie je einen Senegalesen, Liberianer und Ghanaer.

Die Einsatzkräfte mussten dabei laut heutigem Bericht 23 verschlossene, teilweise verplombte Lkw-Auflieger öffnen, um im Inneren nach weiteren, gegebenenfalls verborgenen Migranten zu suchen. "Dies konnte erst geschehen nachdem Bahnbedienstete die Oberleitung geerdet hatten." Der Verdacht, auf den Planen der Lkw-Auflieger würden sich weitere Migranten befinden, die sich vor der Polizei verbergen, bestätigte sich nicht.

Alle 17 aufgegriffenen Personen hatten laut Bundespolizei keinerlei gesundheitliche Beeinträchtigungen. Sie wurden wegen des Verdachts der unerlaubten Einreise in Gewahrsam genommen und zur Dienststelle der Bundespolizei München gebracht. Die Aufgegriffenen stellten ein Schutzersuchen und wurden an die bayerische Polizei übergeben.

Wegen des Vorfalls war die Bahnstrecke zwischen dem Rangierbahnhof München-Nord und dem Güterbahnhof Milbertshofen in für rund zwei Stunden gesperrt. Dies hatte jedoch keine Auswirkungen auf den Personenzugverkehr. Der Güterzug 42170 konnte seine Fahrt erst fortsetzen, als die Auflieger wieder transportsicher verschlossen waren. 

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