Die ehemalige Landtagsabgeordnete kandidiert auf der AUL-Liste für den Wiedereinzug in den Pfaffenhofener Kreistag – Mitte Oktober hatte sie bereits den FW-Kreisvorsitz niedergelegt. Sie will künftig "Kommunalpolitik ohne Parteibrille mitgestalten".
Von Tobias Zell
Nach ihrem Rücktritt vom Kreisvorsitz will Schlagersängerin Claudia Jung (49) künftig auch nicht mehr für die Freien Wähler im Landkreis Pfaffenhofen Politik machen. Die ehemalige Landtagsabgeordnete aus Gerolsbach kandidiert bei der anstehenden Kreistagswahl nicht mehr für die FW. Das bestätigte sie soeben gegenüber unserer Zeitung. Zugleich erklärte Jung, die aktuell noch für die Freien Wähler im Kreistag sitzt, über die AUL-Liste aber wieder ins Gremium einziehen zu wollen. Damit ist klar: Die Freien Wähler im Kreis Pfaffenhofen und ihr bisheriges Aushängeschild gehen getrennte Wege.
„Ich stehe für die Kreistagsliste der Freien Wähler nicht zur Verfügung“, sagte Claudia Jung. Das habe sie heute auch bereits dem neuen FW-Kreisvorsitzenden Christian Dierl – ihrem Nachfolger auf diesem Posten – mitgeteilt. Zur Erklärung sagte sie: „Ich werde mich auf der Liste der AUL um einen Sitz im Kreistag bewerben, um künftig komplett parteifrei Kommunalpolitik auf Gemeinde- und Landkreisebene mitzugestalten.“ AUL steht für "Aktive Unabhängige Liste" und sieht sich als "Listenverbindung der unabhängigen Wählervereinigungen".
Jung sitzt bekanntlich derzeit für die CWG im Gemeinderat von Gerolsbach. Nach einer ersten erfolglosen Kandidatur wurde sie im zweiten Anlauf für die im März zu Ende gehende Ratsperiode gewählt und bewirbt sich im Frühjahr um den Wiedereinzug in den Gemeinderat. 2008 war sie zudem vom späteren Landrat Josef Schäch für die Freien Wähler auf Kreisebene gewonnen worden und schaffte prompt den Einzug in den Kreistag. Es folgte ihre Wahl in den bayerischen Landtag für eine Periode; im September verpasste sie den Wiedereinzug ins Maximilianeum.
Mitte Oktober war Claudia Jung überraschend und mit sofortiger Wirkung von ihrem Amt als Pfaffenhofener Kreisvorsitzende der Freien Wähler zurückgetreten. Sie begründete diesen Schritt vor allem mit der mangelnden Unterstützung aus dem FW-Kreisvorstand. Zudem habe es grundsätzlich unterschiedliche Vorstellungen über die künftige Ausrichtung gegeben, erklärte sie damals. Dem Vernehmen nach resultiert auch der nun angekündigte Wechsel von den Freien Wählern zur AUL auf Kreisebene aus diesen Unstimmigkeiten. Jung selbst wollte dazu auf Nachfrage keinen Kommentar abgeben. Sie sagt nur: „Ich will künftig Kommunalpolitik ohne Parteibrille mitgestalten.“
Während politisch also einiges in Bewegung ist bei der erfolgreichen Schlagersängerin, hat sie auch musikalisch derzeit einiges zu tun. „Ich arbeite gerade an meinem neuen Album“, sagt sie. Erscheinen soll es voraussichtlich im April – zu ihrem 50. Geburtstag.
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