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Das künftige Pfaffenhofener Verkehrs-Konzept hat auch Folgen für die Erreichbarkeit des Landratsamt-Innenhofs. Josef Finkenzeller (FW) hält das für "Murks".

(zel) Das mehrheitlich vom Pfaffenhofener Stadtrat im Grundsatz beschlossene Verkehrs-Konzept, das unter anderem die Sperrung der Durchfahrt zwischen Oberem und Unterem Hauptplatz vorsieht, sorgt nicht nur lokal für Zündstoff – die hiesige CSU hat bekanntlich ein Bürgerbegehren gegen diese Maßnahme initiiert. Auch auf kreispolitischer Ebene hat man sich heute mit dem Thema befasst. Im Bau- und Vergabe-Ausschuss ging es nämlich um die Folgen für die verkehrstechnische Erschließung des Landratsamts, wenn das so kommen sollte. Josef Finkenzeller (FW), der Dritte Landrat, regte sich jedenfalls mächtig auf. "Murks" sei das, schimpfte er in Richtung Rathaus.

 

Hintergrund ist, dass der Innenhof des Landratsamts, der im Zuge der Generalsanierung neu gestaltet wird, laut Mehrheits-Beschluss der Kreispolitik acht Pkw-Stellplätze bieten soll, wenn das Areal nicht gerade für Veranstaltungen genutzt wird. Um den Innenhof mit dem Auto zu erreichen, gibt es eigentlich zwei Möglichkeiten: vom Hauptplatz her oder von der Ingolstädter Straße her. Wobei die Möglichkeit der Anfahrt über den Hauptplatz mit der Umsetzung des Verkehrs-Konzepts höchstwahrscheinlich zum Tabu gerät, denn dieser Bereich wird dann wohl zur Fußgängerzone. Somit wäre der Innenhof für Fahrzeuge nur mehr über die Ingolstädter Straße zu erreichen beziehungsweise zu verlassen.

 

Diese schmälere Durchfahrt zum Innenhof ist für Pkw-Lenker vermutlich nicht ganz so bequem, aber zu bewältigen. Von Landkreis-Seite muss man ein bisschen umplanen, doch das sei in den Griff zu bekommen, befand Kreiskämmerer Walter Reisinger. Im Innenhof fällt, so wurde heute erklärt, ein Stellplatz weg. Außerdem müssen die Fahrrad-Ständer, die eigentlich in der Verbindung zur Ingolstädter Straße hätten aufgestellt werden sollen, woanders hin. Der Hofberg, wo das Landratsamt ein paar weitere Stellplätze vorhält, soll zwar im Zuge des Verkehrs-Konzepts ebenfalls für die Durchfahrt gesperrt werden (denn sonst könnte man die Sperrung der Hauptplatz-Durchfahrt ja umfahren), aber das wirkt sich kaum auf die Parkplätze dort aus.

 

Ungefähr so sollte der Innenhof eigentlich nach der Umgestaltung aussehen. Nun muss etwas umgeplant werden.

Finkenzeller ließ allerdings gleich mal wissen, dass er nichts davon hält, dass man künftig den Landratsamt-Innenhof nur mehr über die Ingolstädter Straße erreichen und verlassen können soll. Das sei nicht mehr als eine "Notlösung", monierte er, sprach gar von „Murks“ und kam zu dem Schluss: "Das kannst doch vergessen." Er appellierte sinngemäß an die Stadt Pfaffenhofen, das noch einmal zu überdenken – sodass man zumindest noch vom Hauptplatz her über die breitere Zufahrt in den Landratsamt-Innenhof fahren könne. "Da darf man nicht nachgeben", forderte er.

 

Im Übrigen wähnte sich Finkenzeller mit seiner Sichtweise keinesfalls alleine. Er verwies auf die jüngste Klausurtagung der Spitzen der Kreistags-Fraktionen und berichtete von einer großen Mehrheit, die das da auch so gesehen habe. Umgehend musste er sich jedoch korrigieren lassen. Zunächst von Michael Franken (AUL). Der verwies darauf, dass bei der Klausur kein Beschluss gefasst worden sei und dass er mit der geänderten Zufahrt auch leben könne. Zudem proklamierte er, man solle da jetzt "nicht so viel Wind machen". Und außerdem, so ergänzte Grünen-Fraktionschefin Kerstin Schnapp, sei eine Klausur-Tagung kein beschließendes Gremium.

 

Sie favorisiere ohnehin die Ein- und Ausfahrt über die Ingolstädter Straße, sagte Schnapp, weil das ihrer Meinung nach "die gescheitere Lösung" ist. Ähnlich äußerte sich Hans Prechter (CSU), der auch auf optische Aspekte verwies. Die Zufahrt vom Hauptplatz her wäre "hässlich", findet er. Am Ende stimmten neun Mitglieder des Bau- und Vergabe-Ausschusses dafür, dass man mit dem Auto den Landratsamt-Innenhof über die Ingolstädter Straße anfahren und auch wieder verlassen soll. Nur fünf Gremiums-Mitglieder waren dafür, dass die Erschließung des Innenhofs hauptsächlich über den Hauptplatz möglich sein sollte. Beschlossen wurde sozusagen: Hinten reinfahren und hinten auch wieder rausfahren.

Weitere Beiträge zur Sitzung:

66 000 Euro für den Arsch

Wolfs Revier


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