"Aufgrund der Schreie eilte eine Vielzahl von weiteren Asylbewerbern herbei, sodass sich die Mitarbeiter des Sicherheits-Diensts zunächst im Zimmer verschanzen mussten", berichtet die Polizei.
(ty) Erneut ist eine Situation im Transit-Zentrum auf dem Gelände der Max-Immelmann-Kaserne bei Manching eskaliert. Weil eine 21-jährige Asylbewerberin verbotenerweise eine Herdplatte betrieben hatte, gab es einen Feueralarm – und als die Security-Leute der Frau das Gerät wegnehmen wollten, geriet die Lage außer Kontrolle. Die Mitarbeiter des Sicherheits-Dienstes mussten sich in einem Zimmer in Sicherheit bringen, meldet die Polizei. Erst ein Aufgebot von rund 20 Gesetzeshütern sorgte für Ruhe. Die Ermittlungen laufen.
In einem Zimmer in dem so genannten bayerischen Transit-Zentrum auf dem Gelände der Max-Immelmann-Kaserne bei Manching-Oberstimm war nach Angaben der Ingolstädter Polizei am gestrigen Nachmittag gegen 16 Uhr ein Feueralarm ausgelöst worden. Der herbeigeeilte Sicherheitsdienst habe dann als Ursache für den Alarm eine Herdplatte ausgemacht, die in dem Zimmer unzulässigerweise betrieben worden sei. „Aus Brandschutz-Gründen sind derartige Herdplatten in der Unterkunft grundsätzlich nicht gestattet“, so ein Sprecher der Ingolstädter Polizeiinspektion.
Als die besagte Herdplatte durch die Mitarbeiter des Sicherheits-Dienstes eingezogen worden sei, habe sich eine 21-jährige Nigerianerin – sie hatte den Angaben zufolge diese Herdplatte betrieben – gegen diese Maßnahmen gewehrt, indem sie mit Händen und einem Wasserkocher nach den Mitarbeitern geschlagen habe.
„Aufgrund der Schreie der Asylbewerberin eilte eine Vielzahl von weiteren Asylbewerbern herbei, sodass sich die Mitarbeiter des Sicherheitsdiensts zunächst im Zimmer verschanzen mussten“, heißt es im heutigen Bericht der Polizei zu dem Zwischenfall.
Durch die herbeigerufenen Gesetzeshüter konnte die Situation den Angaben zufolge „relativ schnell beruhigt werden“. Rund 20 Polizisten seien angerückt. Bei ihrem Eintreffen „waren in der Unterkunft im Bereich des Zimmers und auf dem Gang davor ungefähr 50 Personen anwesend“.
Die 21-jährige Nigerianerin habe – ihren ersten Einlassungen zufolge – einen Schlag in den Bauch erlitten, teilte die Polizei mit. Die junge Frau sei zur Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht worden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand erlitten einige Mitarbeiter des Sicherheits-Dienstes leichte Verletzungen, erklärte die Polizei heute Mittag.
Die Ermittlungen zu dem Vorfall dauern derzeit noch an. „Der genaue Ablauf der Auseinandersetzung muss noch durch die Vernehmungen geklärt werden“, so ein Polizei-Sprecher.
Das Kasernen-Gelände bei Oberstimm liegt zum Teil auf Ingolstädter sowie zum Teil auf Manchinger Gebiet und ist einer von mehreren Standorten des bayerischen Transit-Zentrums Manching-Ingolstadt.
Erst Ende November war es hier zu einem Tumult bei der Auszahlung von Taschengeld gekommen. Wie berichtet, hatten Asylbewerber gewaltsam versucht, in die Räume auf dem Gelände der Kaserne in Oberstimm einzudringen, in denen gerade das Taschengeld ausgegeben wurde. Das Personal des Pfaffenhofener Landratsamts sowie die Sicherheitsleute verbarrikadierten sich in ihrer Not. Es gab mehrere Verletzte. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an. Es wurden Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs, Körperverletzung und Sachbeschädigung eingeleitet.
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