Die neue Hallertauer-Regionalgeld-Serie ist im Umlauf. Bald will man auch in die Welt des elektronischen Zahlungsverkehrs vorstoßen.
(ty) Seit der Jahreswende ist die neue Hallertauer-Regionalgeld-Serie im Umlauf. Die Scheine aus dem vergangenen Jahr behalten jedoch für heuer ihre Gültigkeit, wie die Verantwortlichen betonen. Die aktuelle Serie steht unter dem Motto „Karikatur“. Vier in Stadt und Umland bekannte Karikaturisten haben mit spitzer Feder und gesellschaftskritischen Motiven die Scheine gestaltet: Hermann Singer, Markus Petz, Walter Wesinger und Dagmar Geisler. Außerdem teilte der Regionalgeld-Verein mit, dass der Hallertauer mit einer digitalen Version bald auch in der Welt des elektronischen Zahlungsverkehrs ankommen soll.
Neben der fortlaufenden Kooperation mit dem Verein „Lebendige Innenstadt“ hat der Herausgeber des Regionalgelds, der „Verein für nachhaltiges Wirtschaften e. V.“, im vergangenen Jahr durch die Kooperation mit der Gartenschau-GmbH den Rekordwert von 72 514 geschaffene Hallertauern verzeichnet. So wurde der Fördergeldanteil von drei Prozent, der bei der Verwendung von Regionalgeld automatisch entsteht, von der Gartenschau-Geschäftsstelle beim Erwerb einer Dauerkarte mit dem Regionalgeld übernommen und dem Aktionsbündnis „Pfaffenhofen summt! – Wir tun was für Bienen!“ übergeben. Obwohl diese Aktion zeitlich auf den Vorverkauf befristet war, entstand dennoch eine beachtliche einmalige Fördersumme von 1615 Euro, die laut Aktionsbündnis für den Kauf eines großen „Wildbienen-Hotels“ verwendet wird.
Beim normalen Einsatz von Hallertauer-Regionalgeld kann der dreiprozentige Fördergeldanteil, der dadurch generiert wird neben der Bienen-Initiative auch an folgende Gruppen, Vereine und Institutionen adressiert werden: Kreisgruppe des Bund Naturschutz, Jugendabteilungen von MTV Pfaffenhofen, ECP und TCP, Künstlerwerkstatt, Neuer Pfaffenhofener Kunstverein, „Mobile e. V.“, ambulantes pädagogische Einsatzteam (Ape), Ortsgruppe von „Amnesty International“, Energie- und Solarverein, Jugendparlament, Tierschutzverein, Kindergartenfreunde Au/Hallertau, Inter-Kultur-Garten oder Drogen-Präventions-Aktion „Starke Kinder!!!“. Insgesamt wurden vom Regionalgeld-Verein bisher mehr als 11 000 Euro an Fördergeldern ausbezahlt.
An Hallertauer-Scheine zu gelangen, geht so: In der Innenstadt von Pfaffenhofen gibt es neben dem Regionalgeld-Verein, der unter der Telefonnummer (0 84 41) 72 02 3 erreichbar ist, folgende Ausgabestellen: Korbwaren Moll (Auenstraße), Wirtschafts- und Servicegesellschaft Pfaffenhofen (Frauenstraße), Pfaffenhofener Kurier (Hauptplatz). Ebenso ist dies in Wolnzach im Hopfenmuseum oder im Rathaus von Baar-Ebenhausen möglich. Bei mehr als 120 Akzeptanzstellen in Stadt und Kreis Pfaffenhofen kann nach Angaben des Regionalgeld-Vereins inzwischen mit dem Hallertauer bezahlt werden – eine Übersicht sowie weitere Infos gibt es unter: www.hallertauer-regional.de
Der Regionalgeld-Verein ist inzwischen Mitglied bei der Regios-Genossenschaft geworden, die als Neuerung die wirtschaftliche sowie technische Abwicklung des digitalen Hallertauer ermöglicht und betreut. Im ersten Schritt werde gerade die elektronische Regiocard eingeführt, die es Arbeitgebern und Arbeitnehmern ermöglichen soll, den steuerfreien Sachbezug digital abzuwickeln.
Im zweiten Schritt solle dann die Möglichkeit geschaffen werden, bei Hallertauer-Akzeptanzstellen mit Karte – also bargeldlos – zu bezahlen. Bei der Einführung der Hallertauer-Regiocard, die an den Sachbezug gekoppelt sei, werde die Pfaffenhofener Wirtschaft- und Servicegesellschaft (WSP) als Kooperationspartner fungieren. „Allen Beteiligten ist klar, dass auch Digitalisierung einen regionalen Gemeinwohl-Rahmen bekommen muss, der auch in diesem Bereich die Region schützt und erhält“, sagt Manfred „Mensch“ Mayer, der Chef des Regionalgeld-Vereins.
Mit der Möglichkeit zur digitalen Version soll auch das Hallertauer-Regionalgeld in der Welt des elektronischen Zahlungsverkehrs ankommen. „Wir handeln ganz im Sinne des Agenda-2030-Prozesses, den die Stadt mit der Unterzeichnung der Pfaffenhofener Nachhaltigkeits-Erklärung angestoßen hat, der auch nachhaltiges Wirtschaften als Schwerpunkt zum Ziel hat“, so Mayer, der auch für die Wähler-Gruppe GfG im Pfaffenhofener Stadtrat sitzt. Regionalgeld reguliere und sichere die regionale Wirtschaft und habe – im Idealfall – alle Akteure gleichberechtigt im Boot. Mayer spricht von einer Kooperation für das Gemeinwohl, hier auch im Geldwesen. Das sei ein Gewinn für alle.