15-Millionen-Projekt soll nächstes Jahr fertig sein. Erwartet werden perspektivisch bis zu 3000 Ein- und Aussteiger täglich.
(ty) Der Audi-Standort Ingolstadt wird künftig auch im Personenverkehr mit der Bahn erreichbar sein. Bis Ende nächsten Jahres, rechtzeitig vor der Landesgartenschau 2020 auf der Schanz, entsteht an der Zuglinie Ingolstadt – Treuchtlingen der neue Haltepunkt "Ingolstadt Audi". Mit dem symbolischen Spatenstich haben Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU), Oberbürgermeister Christian Lösel (CSU), Audi-Vorstandsmitglied Peter Kössler und Klaus-Dieter Josel, Konzern-Bevollmächtigter für den Freistaat bei der Deutschen Bahn AG, die Bauarbeiten gestartet. Rund 15 Millionen Euro werden laut heutigen Angaben von Freistaat, Stadt, Audi und der Deutschen Bahn in das Projekt investiert.
Der neue Mittelbahnsteig des Bahnhalts wird nach Angaben der Deutschen Bahn sowohl ans Audi-Werk als auch ans öffentliche Verkehrsnetz barrierefrei angeschlossen. Zudem erstellen Audi und die Stadt Ingolstadt je eine Verkehrs-Drehscheibe nördlich und südlich der Bahn mit Haltestellen für die Audi-Shuttlebusse, Fahrrad-Abstellanlagen und Taxistand. Erwartet werden perspektivisch bis zu 3000 Ein- und Aussteiger täglich.
"Dass Audi auf die weiß-blaue Stations-Landkarte kommt, macht das Bahnland Bayern in der Tat nochmals attraktiver und zeugt von der Zukunfts-Perspektive der Eisenbahn", sagte Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann: "Jeder Euro der öffentlichen Hand und von Audi ist in Anbetracht der vielen potenziellen Nutzer hier bestens investiert." Er setze darauf, "dass dieser Bahnhalt und die Zusammenarbeit von so unterschiedlichen Finanzierungspartnern Schule macht und Nachahmer findet", so Herrmann.
"Man darf es so deutlich sagen: Der heute erfolgte Spatenstich für den neuen Bahnhalt Ingolstadt Audi ist ein Meilenstein für unsere Heimatstadt", so der Ingolstädter Oberbürgermeister Lösel. In einer "einzigartigen Kooperation" von Stadt, Audi, der Deutschen Bahn und dem Freistaat Bayern sei es uns gelungen, einen dritten Bahnhalt für Ingolstadt auf die Beine zu stellen – "ein Projekt um das uns viele andere Städte zweifelsohne beneiden". Mit dem neuen Bahnhalt gelinge es, nicht nur den regionalen öffentlichen Personennahverkehr nachhaltig zu stärken, sondern auch die Verkehrsbelastung maßgeblich zu reduzieren.
"Dazu werden auch unsere weiteren Maßnahmen im Audi-Umfeld beitragen", so Lösel. "Wir sind aktuell dabei, die Ostumgehung Etting auszubauen, und haben vor wenigen Tagen grünes Licht für das Verkehrsprojekt „Schneller Weg“ bekommen. Und im Dezember 2019 werden wir dann – rechtzeitig vor der Landesgartenschau 2020 – an dieser Stelle die Eröffnung des neuen Bahnhalts feiern – ich freue mich jetzt schon darauf!"
Peter Kössler, Vorstand für Produktion und Logistik bei der Audi AG, sagte: "Als gebürtiger Ingolstädter habe ich die rasante Entwicklung in und um unsere Stadt miterlebt." Durch den neuen Bahnhalt direkt am Audi-Werkgelände entstehe eine Verkehrs-Drehscheibe für alle Bürger und die Audi-Mitarbeiter. "Wir sind vier starke verlässliche Partner, die dieses zukunftsweisende Projekt gestalten. Damit gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung vielfältiger Mobilität."
Peter Mosch, der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats beim Autobauer, betonte: "Wir Betriebsräte suchen gemeinsam mit unserer Belegschaft permanent Lösungen, die Verkehrssituation ums Werk Ingolstadt zu entspannen." Deshalb habe man auch den Bahnhalt "Audi Ingolstadt" gefordert. Man freue sich sehr, "dass unsere Idee nun Realität wird".
"Wir als Deutsche Bahn AG freuen uns sehr, heute mit diesem Spatenstich ein Erfolgsprojekt auf den Weg zu bringen, das nur dank der vorbildlichen und guten Zusammenarbeit von Stadt, Audi AG, Freistaat Bayern und Bahn möglich ist", erklärte Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern der Deutschen Bahn AG. "Audi als attraktiver und internationaler Arbeitgeber lockt Mitarbeiter aus einem größeren Einzugsgebiet, auch aus den Metropol-Regionen München und Nürnberg an." Ein Bahnhalt direkt am Werkgelände sei nicht nur für die mobilen Mitarbeiter ein großer Gewinn, sondern trage auch maßgeblich zur Verkehrsentlastung bei.