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Delegation informierte sich bei der Alzheimer-Gesellschaft im Kreis Pfaffenhofen. Helga Inderwies erläuterte ehrenamtliche Initiativen und Angebote.

(ind) Hohen Besuch aus Japan hat die Alzheimer-Gesellschaft im Landkreis Pfaffenhofen bekommen. Professor Katsuya Urakami, Spezialist für Demenz-Krankheiten an der Universität in Tottori/Honshu, informierte sich zusammen mit einer 16-köpfigen Delegation von Direktoren verschiedener Disziplinen, Ärzten und Pflegepersonal in der Kreisstadt über Einrichtungen und Institutionen seines Forschungsgebiets in Deutschland, um in Japan Gesetze und Reformen zum Thema Demenz zu beschleunigen und zu verbessern. 

Demenz ist in Japan, dessen Gesellschaft schneller altert als anderswo in Industrie-Nationen, ein brisantes Problem: Jeder vierte Japaner ist über 65 Jahre alt und 4,6 Millionen Japaner sind dement. Die japanische Regierung schätzt, dass die Zahl der Betroffenen bis zum Jahr 2025 auf über sieben Millionen ansteigt. Zum Vergleich: In Deutschland gibt es laut Angaben der Alzheimer-Gesellschaft etwa 1,6 Millionen Demenz-Kranke. 

Zusammen mit der Vorsitzenden der Alzheimer-Gesellschaft, Helga Inderwies, begrüßte auch Pfaffenhofens Bürgermeister Thomas Herker (CSU) die Gäste aus Fernost. Zunächst wurden die bei solchen Anlässen in Japan üblichen Geschenke ausgetauscht, bevor Helga Inderwies in einem zweistündigen Vortrag über die ehrenamtlichen Initiativen und Angeboten ihres Vereins informierte. Hara Shuko, die Dolmetscherin, hatte bereits zuvor die Präsentation in schriftlicher Form erhalten. 

Die interessierten Gäste, die im Anschluss noch eine intensive Diskussion anregten, erfuhren von den kostenfreien Initiativen der hiesigen Alzheimer-Gesellschaft: unter anderem die wöchentlichen Beratungsstunden, monatliche Gesprächskreise, das Café am Samstag für Demenzkranke und ihre Angehörigen, sowie Kurse und Schulungen.

Helga Inderwies ging auch ausführlich auf die „Lokale Allianz für Menschen mit Demenz“ ein, die sie im Jahr 2014 ins Leben gerufen hatte und die vom zuständigen Bundesministerium prämiert worden ist. Im Zuge der Allianz stellen 44 Partner im Landkreis auf der eigenen Homepage „Demenz-Netz-PAF.de“ ihre Angebote zum Thema Demenz vor. 

An der aktuellen Ausstellung „DeMensch“ in der Pfaffenhofener Stadtbibliothek mit den zwölf Cartoons von Peter Gaymann zeigte die Referentin auf, wie wichtig es auch bei uns in Deutschland noch sei, offen über diese Krankheit zu sprechen. Dies sei auch ein wesentlicher Aspekt für die Gründung ihres Vereins gewesen, so Inderwies. Mit einem Kurzfilm aus der ARD-Mediathek („Kann man Demenz vorbeugen?“) endete die Veranstaltung, für die sich die japanischen Gäste außerordentlich dankbar zeigten. Sie baten darum, ihnen die für sie aufschlussreiche Präsentation zur Verfügung zu stellen.


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