Endspurt in der Fußball-A-Klasse 4: Die Entscheidungen rücken näher.
Von Alexander Kaindl
In einem Monat ist die reguläre Saison beendet, bis zum 3. Juni stehen die beiden Absteiger und der Meister der A-Klasse 4 fest. Die besten Chancen auf die Kreisklasse haben momentan der HSV Rottenegg (Topspiel zuhause gegen Schweitenkirchen) und der TSV Rohrbach II (zu Gast beim TSV Jetzendorf II). Der Drittplatzierte aus Reichertshausen hofft auf Punkte gegen Kellerkind Hohenwart II, um den Anschluss an die Spitze halten zu können. Im Kampf um den Klassenerhalt sind nach dem Sportgerichtsurteil die Karten neu gemischt. Der SV Manching III muss nach den verlorenen drei Punkten nun zwingend gegen Pörnbach gewinnen, Niederlauterbach und Fahlenbach wollen sich weiter von der verbotenen Zone entfernen. Der TSV Baar-Ebenhausen II brennt auf eine Revanche für die 1:11-Hinspielpleite gegen Hettenshausen. Im gesunden Tabellenmittelfeld stehen sich außerdem Geisenfeld II und Ilmmünster gegenüber. Wir haben uns vor dem 22. Spieltag bei den Verantwortlichen umgehört.
Samstag, 17 Uhr:
SV Manching III (14.) – VfB Pörnbach (12.)
Nachdem das Sportgericht am 1. Mai entschieden hatte, dem SV Manching III die gewonnenen Punkte gegen den TSV Baar-Ebenhausen II abzuerkennen, waren beim Aufsteiger sowohl Unverständnis als auch Enttäuschung angesagt. Mit acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer wird der Klassenerhalt nun eine Mammutaufgabe. Die gute Nachricht: Morgen Nachmittag hat die Mannschaft von Spielertrainer Thomas Berntien die Chance, mit dem VfB Pörnbach einen Konkurrenten noch tiefer in den Abstiegssumpf zu ziehen. „Für uns hat sich durch das Urteil erst einmal nichts geändert. Wir wollen bis zum letzten Tag sportlich alles geben und das Maximale herausholen“, sagt der Coach vor dem Duell mit dem Tabellenzwölften. „Ob es am Ende reicht, sehen wir dann. Ich bin kein Freund von ‚könnte‘ und ‚hätte‘. Darum zählt nur das, was kommt. Wir werden Pörnbach also gebührend empfangen und zeigen, was in uns steckt.“
Der VfB hat derzeit 17 Zähler auf dem Konto, ebenso viele wie Hohenwart II und Baar-Ebenhausen II. Bliebe es bis zum Saisonende bei dieser Konstellation, würde eine Sondertabelle aus den direkten Duellen dieser drei Mannschaften angefertigt werden. Dabei würde Baar-Ebenhausens Zweite den Kürzeren ziehen. Nach der 1:7-Klatsche gegen Jetzendorfs Zweite hofft Pörnbachs Coach Manuel Steiniger, dass seine Mannschaft wieder in die Spur findet. „Für uns wären das morgen Big Points im Kampf um den Klassenerhalt. Ich denke aber, dass Manching bis zum Schluss alles geben wird, um die Liga zu halten. Sie werden sicher nicht aufgeben.“ Steiniger kann gegen den Aufsteiger wieder auf Tobias Meir, Florian Meyer, Lukas Stengl und Christopher Hackl setzen.
Sonntag, 13 Uhr:
FC Geisenfeld II (6.) – SV Ilmmünster (5.)
Tabellennachbarn unter sich: Der Sechste aus Geisenfeld erwartet am Sonntag den Fünften aus Ilmmünster. FCG-Trainer Tobias Anders hat bis zum Saisonende natürlich einen Tausch im Sinn: „Wir wollen unbedingt noch Fünfter werden, das ist für uns eine riesige Motivation.“ Im direkten Duell sieht er dennoch den SVI in der Favoritenrolle, auch wenn beim Gegner große Teile der Saison nicht so verlaufen sind, wie er sich das vielleicht vorgestellt hatte. „Individuell sind sie teilweise schon sehr stark besetzt“, weiß Anders. „Bei uns sieht es dagegen eher schlechter aus. Michael Neumair und Alexander Adamiok werden bei der Ersten dabei sein.“ Dafür will man bei den Geisenfeldern langsam die A-Jugendspieler an den Seniorenbereich heranführen.
Beim FCG wird mit Adamiok also der Stammkeeper ausfallen, bei den Ilmmünsterern kehrt er dagegen zurück: Johannes Sackl ist nach überstandener Verletzung und einem Urlaubsaufenthalt wieder im Kader. „Es wird besser mit den Leuten, aber es sind immer noch einige angeschlagen“, berichtet Abteilungsleiter Johannes Rist. Die Blau-Weißen wollen ihren fünften Platz natürlich nur ungern räumen, allerdings weiß der Spartenchef auch um das schwere Restprogramm. Nach Geisenfeld warten unter anderem noch Rottenegg und Rohrbach II auf die Elf von Spielertrainer Marius Cosa. „Es würde natürlich gut aussehen, wenn wir am Sonntag gewinnen würden. Wir sind zurzeit aber nicht in der Form, in der wir meinen können, jeden Gegner selbstverständlich schlagen zu können.“
TSV Baar-Ebenhausen II (13.) – FC Hettenshausen (7.)
Das Hinspiel war ein Albtraum: Baar-Ebenhausen fing sich in Hettenshausen eine 1:11-Klatsche – es war die höchste Saisonniederlage für die Mannschaft von Daniel Winkelmeier. „Wir haben definitiv etwas gutzumachen. Die Jungs sind heiß darauf und wenn wir an die Leistung gegen Rohrbach anknüpfen, bin ich mir auch sicher, dass uns das gelingt.“ Durch die drei Punkte vom Grünen Tisch ist die TSV-Reserve wieder mittendrin statt nur dabei. „Die Stimmung ist bei uns schon seit dem 3:1 über Pörnbach gut“, sagt Winkelmeier. „Jetzt wollen wir den nächsten Schritt Richtung Klassenerhalt gehen.“
Beim FC Hettenshausen hat sich in den vergangenen Wochen mächtig Frust angestaut. Zuletzt wurden vier Spiele verloren: „Es ist jetzt endlich an der Zeit, den Bock umzustoßen“, sagt daher Spielertrainer Dominik Singer. „Wenn wir eine geschlossene Mannschaftsleistung abrufen, denke ich, dass wir die Punkte mit nach Hause nehmen. Allerdings dürfen wir Baar-Ebenhausen nicht unterschätzen, das haben ihre Ergebnisse auf heimischem Boden in dieser Saison schon gezeigt.“ 14 von 17 Punkten hat der TSV im Birkenpark geholt – die übrigen drei kamen eben am 1. Mai per Post aus Manching.
TSV Jetzendorf II (8.) – TSV Rohrbach II (2.)
Duell der Bezirksliga-Reserven: Jetzendorf empfängt Rohrbach. Die Grün-Weißen feierten zuletzt mit einem 7:1-Erfolg den ersten Dreier des Jahres. Allerdings, das musste Trainer Andreas Eichner auch zugeben, mit wohlwollender Unterstützung von Spielern aus der ersten Mannschaft. „Leider wird es damit an diesem Sonntag nicht klappen“, erklärt der Coach. „Wir haben einige Verletzte und Abwesende, die Erste hat eine ähnliche Situation. Trotzdem werden wir versuchen, den Rohrbachern alles abzuverlangen.“ Ob die zuletzt eingesetzten Florian Radlmeier, Benedict Geuenich und Dominic Reisner – seines Zeichens ehemaliger Regionalliga-Spieler – wirklich im Kader der Bezirksliga-Elf stehen, wird sich wohl erst am Sonntag gegen 13 Uhr herausstellen.
Genau diese Namen hat auch Rohrbachs Trainer Michael Schrätzenstaller auf dem Zettel: „Spielt Jetzendorf mit der gleichen Elf wie in Pörnbach, wird es fast unmöglich zu gewinnen. Einen Reisner, Radlmeier oder Geuenich haben wir in Rohrbach einfach nicht, von daher wäre eine Verstärkung aus unserer Ersten nicht das gleiche Maß. Wir nehmen es, wie es kommt und werden versuchen, das Beste daraus zu machen. Ändern können wir es eh nicht.“ Immerhin kann Rohrbach wieder auf die Abwehrstützen Simon Haid und Matthias Kaindl zählen. Dass die beiden Vereine eine besondere Rivalität verknüpft, lässt Schrätzenstaller kalt: „Die hatten wir vielleicht noch als in Jetzendorf Spieler aus der Gegend gespielt haben. Jetzt ist das aber eine Mannschaft wie jede andere.“
Sonntag, 15 Uhr:
SV Niederlauterbach (10.) – SV Fahlenbach (9.)
Für Niederlauterbachs Trainer Helmut Atzmüller war es keine schöne Woche. Nach dem Sportgerichtsurteil gegen den SV Manching III ist seine Mannschaft nun wieder mittendrin im Abstiegssumpf. „Ich finde es ehrlich gesagt eine Frechheit. Manching kann nichts dafür, dass der falsche Spieler gesperrt wurde. Ausbaden dürfen es jetzt wir und drei, vier andere Vereine, die dadurch umso stärker im Abstiegskampf sind. Normalerweise sollte man das anfechten“, sagt der Coach. Den Abstiegsplatz belegt momentan Baar-Ebenhausen II (17 Zähler), punktgleich mit Pörnbach und Hohenwart II. Vor diesem Hintergrund wird das Duell des SVN (20) gegen den SV Fahlenbach (23) noch spannender. „Wir brauchen die Punkte, wissen aber auch noch, was im Hinspiel passiert ist“, erinnert sich Atzmüller.
Der SVF gewann damals locker und leicht mit 5:0. Einen der Treffer erzielte damals Stefan Heidenkampf, er wird am Sonntag allerdings mit einem gebrochenen Kiefer ausfallen. Die neue Situation blendet man in Fahlenbach komplett aus: „Wir konzentrieren uns nur auf uns“, sagt der Sportliche Leiter Daniel Feierle. „Wir wollen gegen Niederlauterbach unseren Vorsprung vergrößern und unsere Serie fortsetzen.“ Die Schwarz-Weißen haben die jüngsten vier Begegnungen nicht verloren und dabei stolze zehn Punkte gesammelt.
HSV Rottenegg (1.) – FC Schweitenkirchen (4.)
Der Endspurt im Meisterrennen beginnt – 15 Punkte werden noch vergeben, die ersten drei davon will der HSV Rottenegg am Sonntag gegen Schweitenkirchen einfahren. Trainer Christian Müller warnt allerdings vor dem kommenden Gegner: „Sie haben noch eine Minimalchance auf den Aufstieg und werden all ihre Kräfte mobilisieren. Im Hinspiel haben wir Schweitenkirchen eiskalt erwischt. Das wird ihnen nicht nochmal passieren.“ Die Müller-Elf überrumpelte den FCS damals und kam zu einem 5:1-Auswärtssieg. Rottenegg hat seit der Winterpause 16 von 18 Punkten geholt, dementsprechend zufrieden ist der Coach. Am Sonntag kann er aus dem Vollen schöpfen.
In Schweitenkirchen freut man sich auf die Aufgabe am Berg: „Wir sind heiß und haben natürlich noch eine Rechnung offen. Viele von uns haben da schon seit Jahren nicht mehr gespielt“, sagt Abteilungsleiter Baris Basaran. Am vergangenen Sonntag meldete sich der Tabellenvierte mit einem 1:0-Sieg über Geisenfeld II zurück, gegen den HSV will man nun direkt nachlegen: Mit einem Sieg kann der FCS den Rückstand auf Platz zwei auf vier Zähler verringern. „In erster Linie müssen wir ihre Offensive in den Griff bekommen und vorne kaltschnäuzig sein“, erklärt Basaran. „Rottenegg steht zurecht da oben, aber es wird mal wieder Zeit, dass sie jemand schlägt.“ Zuletzt glückte dieses Kunststück dem TSV Reichertshausen Ende Oktober.
TSV Reichertshausen (3.) – TSV Hohenwart II (11.)
Reichertshausen lauert mit drei Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze auf dem dritten Platz. „Wir wollen aus den verbleibenden fünf Spielen fünf Siege holen und dann schauen, wozu es am Ende reicht“, gibt Abteilungsleiter Florian Kottmayr die Marschroute vor. Die Mission soll zuhause gegen Hohenwart beginnen – kein einfaches Unterfangen, wie Kottmayr weiß: „Sie spielen gegen den Abstieg und werden sich sicher auch dementsprechend präsentieren. Gegenüber vergangener Woche müssen wir in Sachen Chancenverwertung wieder effizienter werden.“ Reichertshausen durfte am Sonntag einen späten Erfolg im Derby gegen Hettenshausen bejubeln.
In Hohenwart brennt es lichterloh – nach dem der fast schon sicher geglaubte Klassenerhalt der ersten Mannschaft nun wieder extrem gefährdet ist, wurde während der Woche die Reißleine gezogen: Trainer Roland Baumgärtner musste gehen, Tobias Distl hat die Mannschaft übernommen. In den vergangenen Jahren konnte sich die Hohenwarter Reserve immer auf den frühzeitigen Ligaverbleib der Kreisliga-Mannschaft verlassen und sich so über Verstärkungen im Endspurt freuen. In dieser Saison wird es damit wohl nichts, schließlich hat die Erste nur noch zwei Zähler Vorsprung auf die Relegation und drei Punkte auf den ersten direkten Abstiegsplatz. Die Reserve der Paartaler steht dagegen punktgleich mit Pörnbach und Baar-Ebenhausen II auf dem Schleudersitz. „Wir werden nicht mehr mit so einer tollen Unterstützung wie in den vergangenen Jahren rechnen können“, weiß auch Trainer Felix Kluck. „Uns plagen am Wochenende große Personalsorgen und wir werden mit Spielern aus der AH und der A-Jugend auffüllen müssen. Trotzdem haben wir das Potenzial, die Klasse zu halten und ich bin auch fest davon überzeugt, dass wir das schaffen.“
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