Einfamilienhaus brannte völlig aus. Kripo ermittelt gegen 48-Jährigen: Verdacht der fahrlässigen Brandstiftung.
Von Tobias Zell
Nach dem verheerenden Brand am heutigen Vormittag ist das Einfamilienhaus an der Wolfstraße in Pfaffenhofen wohl dauerhaft unbewohnbar. Das wurde inzwischen aus dem Polizeipräsidium Oberbayern-Nord gemeldet. Die Kripo beziffert den Schaden nach einer ersten Schätzung auf 300 000 Euro. Gegen den 48-jährigen Mieter, der leichte Verletzungen erlitt, steht der Verdacht der fahrlässigen Brandstiftung im Raum. Er hat offenbar bei der Unkraut-Bekämpfung mit einem Bunsenbrenner das Feuer verursacht. Die fünfköpfige Familie ist jetzt in einer Not-Unterkunft einquartiert. Eine neue Bleibe wird dringend gesucht.
Gegen 10.45 Uhr war der 48-Jährige nach den bisherigen Ermittlungen der Ingolstädter Kriminalpolizei auf dem Grundstück damit beschäftigt, Unkraut durch Flammen aus einem Bunsenbrenner zu vernichten. „Durch den vorherrschenden Wind wurde hierbei eine Thujenhecke in Brand gesetzt, von der aus das Feuer auf das Wohngebäude übergreifen konnte“, teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord mit.
Das deckt sich mit der Schilderung des Geschehens, die unser Reporter vor Ort erfahren hat. Demnach sei zunächst eine Hecke hinter dem Gebäude in Brand geraten und die Flammen griffen dann sehr schnell auf ein Vordach sowie letztlich auf das kleine Einfamilienhaus über. Schon nach kurzer Zeit habe das Gebäude in Vollbrand gestanden, berichtete Manfred Schweigard, der Vize-Kommandant der hiesigen Feuerwehr, der vor Ort die Einsatzleitung hatte.
Bei eigenen Löschversuchen zog sich der 48-jährige Mieter nach Mitteilung der Polizei leichte Brandverletzungen zu. Die übrigen Bewohner des Hauses konnten sich demnach unverletzt ins Freie retten. Auf drei Seiten bekämpften die Floriansjünger laut Einsatzleiter Schweigard die Flammen zunächst von außen, anschließend drangen weitere Einsatzkräfte mit Atemschutz-Ausrüstung in das Gebäude vor.
„Trotz des schnellen Eingreifens der alarmierten Feuerwehr brannte das Haus nahezu vollständig aus“, fasst man bei der Kripo zusammen. Der Sachschaden wird nach ersten Schätzungen in einer Größenordnung um 300 000 Euro angesiedelt. Zunächst waren Beamte der Pfaffenhofener Polizeiinspektion vor Ort; inzwischen hat – wie angekündigt – die Ingolstädter Kripo die Ermittlungen übernommen. Ein Strafverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung sei bereits eingeleitet worden.
Das Technische Hilfswerk (THW) aus Pfaffenhofen rückte nach eigenen Angaben mit zehn Einsatzkräften an, um die Türen und Fenster des ausgebrannten Hauses provisorisch zu verschließen. Der Schaden an dem Gebäude ist auch augenscheinlich massiv. Die fünfköpfige Familie, darunter drei Kinder im Alter von acht, neun und elf Jahren, wurden inzwischen in einer Not-Unterkunft untergebracht, wie aus dem Pfaffenhofener Landratsamt gegenüber unserer Zeitung erklärt wurde.
Das zuständige Sozialamt sucht nun dringend nach einer neuen Bleibe für die Familie und bittet in diesem Zusammenhang auch um die Mithilfe der Bevölkerung. Wer eine Wohnung zu vergeben hat oder anderweitig helfen kann, der wird gebeten, sich unter der Rufnummer 01 72 – 17 86 43 2 beziehungsweise beim Sozialamt unter (0 84 41) 27 – 340 zu melden.
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