SVM-Dritte könnte am Wochenende als erster Absteiger der Fußball-A-Klasse 4 feststehen. Die Vorberichte zum 23. Spieltag.
Von Alexander Kaindl
Die erste Entscheidung klopft an die Haustür: Der Abstieg des SV Manching III könnte am Sonntag besiegelt werden. Verliert das Schlusslicht gegen den FC Hettenshausen, ist die Rettung auch rechnerisch nicht mehr möglich. Der TSV Hohenwart II (in Jetzendorf), der TSV Baar-Ebenhausen II (gegen Reichertshausen), der VfB Pörnbach (in Geisenfeld) und der SV Niederlauterbach (gegen Rohrbach II) hoffen dagegen, dem Abstiegssumpf zu entfliehen. An der Tabellenspitze plant der HSV Rottenegg, mit einem Sieg gegen Ilmmünster in die Erfolgsspur zurückzukehren, der FC Schweitenkirchen will seine Serie gegen den SV Fahlenbach fortsetzen. Die Vorberichte zum 23. Spieltag im Überblick:
Sonntag, 13 Uhr:
TSV Baar-Ebenhausen II (12.) – TSV Reichertshausen (2.)
Vier Spiele stehen in dieser Saison noch an, drei davon bestreitet der TSV Baar-Ebenhausen II im heimischen Birkenpark. „Das ist ein großer Pluspunkt für uns“, weiß Trainer Daniel Winkelmeier. „Wir haben bisher alle Punkte zuhause geholt. Wenn wir so weitermachen wie in den vergangenen Wochen, dann können wir auch gegen Reichertshausen etwas holen. Wir wollen auch das Aufstiegsrennen weiter spannend halten und natürlich unseren eigenen Klassenerhalt so früh wie möglich eintüten.“ Mit Reichertshausen und Rottenegg hat der Tabellenzwölfte in den kommenden beiden Spielen zwei Hammeraufgaben zu bewältigen, allerdings ist Winkelmeier guter Dinge. „Die Mannschaft arbeitet sehr gut. Wir müssen uns jetzt vielleicht die Kräfte noch besser einteilen.“
In Reichertshausen ist im wahrsten Sinne des Wortes Volksfest-Stimmung. Der TSV hat sich in den vergangenen Monaten mit viel Ehrgeiz zurückgemeldet und hat nun wieder mehr als ordentliche Karten im Rennen um den Aufstieg. Am Sonntag will man den nächsten Dreier holen und anschließend auf der heimischen Wiesn anstoßen. „Wir wollen aus den letzten vier Spielen vier Siege holen“, macht Abteilungsleiter Florian Kottmayr deutlich. „Vor Baar-Ebenhausen sind wir gewarnt, zuletzt haben sie sich immer mit Akteuren aus dem Kader der Ersten verstärkt. Sie agieren zuhause auch deutlich stärker als in der Fremde.“ Bis auf die Langzeitverletzten kann Spielertrainer Matthias Kosten auf den kompletten Kader zurückgreifen. „Wir wollen die Chance auf einen der ersten beiden Plätze weiter aufrecht erhalten“, so Kottmayr.
TSV Jetzendorf II (9.) – TSV Hohenwart II (13.)
So ganz ist der TSV Jetzendorf II noch nicht gerettet, im schlimmsten Fall verkürzt sich der Vorsprung auf die Abstiegszone am Sonntag auf vier Punkte. Gleichzeitig könnte man mit einem Sieg gegen Hohenwarts Zweite den Ligaverbleib aber fix machen. Trainer Andreas Eichner hat natürlich Zweiteres im Sinn: „Wir werden mit vollem Einsatz und Leidenschaft an die Sache herangehen. Wir wollen ein gutes Spiel abliefern und die drei Punkte in Jetzendorf lassen“, sagt der Coach. Nach der 0:5-Packung gegen Rohrbach hofft er auf eine Reaktion, allerdings müssen die Grün-Weißen acht verletzte Spieler ersetzen. „Wir haben zurzeit wirklich die Seuche“, hadert Eichner.
Hohenwart hat von den Kellerkindern das vermeintlich leichteste Restprogramm, die Paartaler haben die Mannschaften von der Tabellenspitze bereits hinter sich. Im knallharten Abstiegskampf sind die direkten Konkurrenten aber vielleicht sogar die schwereren Gegner – oder, Felix Kluck? „Das stimmt. Wir sind gegen Jetzendorf einfach unter Zugzwang. Wir haben auch aus dem Hinspiel noch etwas gutzumachen.“ Damals gab es eine 0:5-Pleite – fünffacher Torschütze: Benedict Geuenich. Ein Wiedersehen ist ausgeschlossen, der 23-Jährige stand am Mittwoch in der Startelf der Bezirksliga-Mannschaft und ist somit für die A-Klasse gesperrt. Kluck ist ebenfalls zu Umstellungen gezwungen, Stefan Detter, Tobias Prückl und Jakob Pichler fallen aus.
SV Manching III (14.) – FC Hettenshausen (6.)
Neun Punkte müsste der SV Manching III in vier Spielen noch aufholen – eine fast unmögliche Aufgabe, wie auch Spielertrainer Thomas Berntien weiß: „Der Abstieg ist seit vergangener Woche faktisch besiegelt. Es wäre ziemlich blauäugig, noch an ein Wunder zu glauben. Für mich geht es jetzt in den kommenden Wochen vor allem darum, dass wir einen anderen Fußball spielen als es die Zahlen aussagen. Wir wollen möglichst viel Positives für die nächste Saison mitnehmen.“
Selbiges strebt man auch beim FC Hettenshausen an, der mittlerweile seit fünf Spielen nicht mehr gewonnen hat. „Es muss endlich wieder ein Dreier her“, fordert Spielertrainer Dominik Singer. „Auf dem Papier sieht das natürlich nach einer machbaren Aufgabe aus, aber wir dürfen auch Manching nicht unterschätzen. Mit der Leistung von vergangener Woche werden wir auch dort nicht erfolgreich sein.“ Der FCH kam zuletzt zu einem 1:1 beim TSV Baar-Ebenhausen II.
FC Geisenfeld II (7.) – VfB Pörnbach (11.)
„Die Niederlage aus dem Hinspiel wurmt mich bis heute“, sagt Geisenfelds Trainer Tobias Anders. Bis zur 78. Minute führte seine Mannschaft in Pörnbach mit 2:1, verlor die Partie allerdings in der Schlussphase noch mit 2:3. „Das war mit Abstand unser schlechtestes Spiel in dieser Saison. Diese Niederlage wollen wir einfach vergessen machen.“ Personell sieht es beim FCG derzeit nicht gut aus, vor allem auf der Torhüterposition hat Anders Probleme: Alexander Adamiok ist nach Alexander Finks Verletzung in die erste Mannschaft aufgerückt, mit Bernhard Feil ist ein weiterer Keeper im Urlaub. Nach drei Niederlagen in Folge hofft man beim Tabellensiebten dennoch wieder auf ein Erfolgserlebnis: „Wir sollten zuhause gegen Pörnbach schon Lösungen finden können“, so Anders.
Auf der Gegenseite feierte man am Samstag den ersten Sieg seit dem 31. Oktober. „Wir wollen mit breiter Brust auftreten und die positive Stimmung von vergangener Woche mitnehmen“, sagt Trainer Manuel Steiniger nach dem 4:0-Sieg in Manching. Den ein oder anderen Punkt wird seine Elf auch noch brauchen, schließlich beträgt der Vorsprung auf die Abstiegszone nur drei Zähler. „Auch wenn Geisenfeld in letzter Zeit nicht viel gewonnen hat, dürfen wir sie nicht unterschätzen“, unterstreicht der Coach. „Vor allem bei Standards sind sie sehr gefährlich.“ Steiniger kann auf denselben Kader wie in der vergangenen Woche zurückgreifen.
Sonntag, 15 Uhr:
FC Schweitenkirchen (4.) – SV Fahlenbach (8.)
Der 3:2-Sieg in Rottenegg hat den FC Schweitenkirchen wieder bis auf vier Punkte an die Relegation herangeführt. Auch für die Stimmung innerhalb der Mannschaft war es ein wichtiger Dreier. „Daran wollen wir jetzt gnadenlos anknüpfen“, sagt Abteilungsleiter Baris Basaran vor dem Heimspiel gegen Fahlenbach. „Wir müssen mit demselben Einsatz in die Partie gehen. Fahlenbach kommt sicherlich mit Selbstvertrauen zu uns und hat Hoffnung auf etwas Zählbares. Die dürfen wir aber gar nicht aufkommen lassen.“ Bis auf Clemens Schiegerl ist der FCS-Kader komplett.
Der SVF hat aus den vergangenen fünf Spielen 13 Punkte geholt – die Formkurve der Blumenfelder-Elf zeigt also steil nach oben. Durch diesen Zwischenspurt ist der Klassenerhalt so gut wie sicher, der Vorsprung auf Platz 13 beträgt derzeit neun Punkte. „Die Stimmung ist bei uns natürlich gut“, berichtet der Sportliche Leiter Daniel Feierle. „Es wäre schön, wenn wir am Ende der Saison einen einstelligen Tabellenplatz besetzen könnten. Dafür werden wir auch in Schweitenkirchen alles geben, um etwas mitzunehmen. Allerdings wissen wir um ihre Qualität. Ich erwarte eine dementsprechende Einstellung von unserer Mannschaft.“ Bis auf Stefan Heidenkampf und die Langzeitverletzten kann Fahlenbach aus dem Vollen schöpfen.
HSV Rottenegg (3.) – SV Ilmmünster (5.)
Beim HSV Rottenegg ist man hart gelandet: Nach der Niederlage gegen Schweitenkirchen ist die Mannschaft von Trainer Christian Müller nur noch Dritter. „Wir wollen die Pleite mit einem Heimerfolg gegen Ilmmünster wieder auswetzen“, sagt der Coach. Er schätzt den SVI ähnlich stark ein, dennoch ist seine Elf zu einem Dreier verdammt: „Wir spielen natürlich voll auf Sieg. Was auch sonst? Wir gehen optimistisch in die letzten vier Spiele. Wir werden sehen, was am Ende herauskommt.“ Keeper Martin Tausendfreund ist angeschlagen, Emre Arslan laboriert weiterhin an seiner Bronchitis.
Beim Tabellenfünften weiß man um die Stärke des kommenden Gegners. „Wir müssen ihre Offensive so gut es geht in den Griff bekommen. Dazu müssen wir hinten gut stehen“, sagt Abteilungsleiter Johannes Rist. „Dass sie am Sonntag verloren haben, ist für uns nicht unbedingt günstig. So werden sie uns kaum unterschätzen. Wenn aber alles passt, können wir sie vielleicht auch ärgern und Punkte mit nach Hause nehmen.“ Zuletzt passte bei den Ilmmünsteren ziemlich viel: Gegen Geisenfeld II und Niederlauterbach gab es zwei Siege.
SV Niederlauterbach (10.) – TSV Rohrbach II (1.)
Der SV Niederlauterbach muss noch um den Klassenerhalt zittern, von allen Mannschaften aus dem Tabellenkeller hat man wohl das schwierigste Restprogramm: Mit Rohrbach und Reichertshausen muss man gleich zwei Spitzenteams aus dem Weg räumen. Trainer Helmut Atzmüller weiß aber: „Gegen die Oberen aus der Tabelle haben wir meistens gut ausgesehen.“ So auch im Hinspiel, als der Aufsteiger beim TSV nur knapp mit 0:1 unterlag. „Klar sind wir der krasse Außenseiter. Wir werden dennoch versuchen, mit Kampf und Leidenschaft dagegen zu halten. Vielleicht können wir so mit ein bisschen Glück etwas holen“, sagt der SVN-Coach.
Rohrbachs Trainer Michael Schrätzenstaller gibt nicht viel auf die aktuelle Tabellensituation: „Ich hätte mir gewünscht, dass Niederlauterbach schon durch ist. So geht es für beide Mannschaften um sehr viel. Dass es dort nicht angenehm zu spielen ist, haben schon andere Teams zu spüren bekommen. Von daher erwarte ich wieder sehr viel Laufbereitschaft und Leidenschaft von den Jungs, um dort bestehen zu können.“ Der TSV geht mit drei Punkten Vorsprung in das Saisonfinale, zuletzt fegte man den TSV Jetzendorf II mit 5:0 vom Platz. Dabei durfte schon der ein oder andere A-Jugendliche Seniorenluft schnuppern – so wird es auch in Niederlauterbach kommen, wie Schrätzenstaller bestätigt.
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