Politiker und Gewerbe-Vertreter wollen gemeinsame Arbeitsfelder erschließen. Wenig Hoffnung auf Ausweisung neuer Flächen.
(ty) Auf Initiative des Gewerbevereins von Scheyern haben sich Vertreter der hiesigen politischen Gruppierungen und der Gewerbetreibenden im Gasthaus zum Hoiß getroffen. In lockerer Runde sollten dabei aktuelle Themen angesprochen sowie letztlich gemeinsame Arbeitsfelder erschlossen werden. Obgleich die Runde mit 15 Teilnehmern – wohl auch bedingt durch die Ferienzeit – überschaubar gewesen sei, "führten intensive Diskussionen zu greifbaren Resultaten", wie heute aus dem Gewerbeverein bekanntgegeben wurde. Der steckt indes auch in den Vorbereitungen für die Premiere eines Gewerbetags, der am 10. Juni stattfinden soll.
Der Vorsitzende des Gewerbevereins, Mike Jäger, begrüßte zu der Zusammenkunft unter anderem Bürgermeister Manfred Sterz, der auch als Vertreter der Freien Wähler erschienen war. Neben ihm hatten sich Vertreter der beiden weiteren Gruppierungen im Gemeinderat – CSU und WGS – Zeit für die Diskussionsrunde genommen.
Sterz stellte eingangs die gewerblichen Strukturen in der Gemeinde vor: Rund zehn Prozent der knapp 5000 Einwohner sind demnach als Gewerbetreibende gemeldet, darunter fallen indes auch alle Betreiber von Photovoltaik-Anlagen, die ihren Strom einspeisen. Für das Gewerbesteuer-Aufkommen von etwa 800 000 bis 900 000 Euro pro Jahr sorgen 200 Unternehmen – wobei 60 Prozent auf die 15 größten Betriebe entfallen. Sterz bezeichnete die Struktur als gesund, da die Kommune letztlich nicht von einzelnen Großbetrieben abhängig sei.
Vornehmlicher Diskussionspunkt in der Runde war die Frage nach möglichen weiteren Gewerbe-Gebieten im Gemeindebereich, vor allem für Betriebs-Erweiterungen einheimischer Unternehmer. Allzu große Hoffnungen konnte der Rathauschef hier allerdings nicht schüren, da mögliche Flächen aufgrund der topografischen Gegebenheiten nur in sehr begrenztem Umfang vorhanden seien. Zudem seien diverse Faktoren, die Scheyern als Wohnort attraktiv machen, für Gewerbe-Ansiedlungen eher nachteilig – etwa die hügelige Landschaft oder der angenehme Abstand zu Fernverkehrsstraßen. Aktuell werde nicht an der Planung weiterer Gewebe-Gebiete gearbeitet – wenngleich vereinzelte Anfragen, vor allem für Lagerflächen, vorlägen. Gemeinderats-Mitglied Markus Fiederer brach in diesem Zusammenhang eine Lanze für einheimische Klein- und Mittelbetriebe.
Der hiesige CSU-Vorsitzende Dieter Schwab merkte an, dass Existenz und Leistungsangebot einheimischer Gewerbetreibender den Bürgern mitunter gar nicht bekannt seien. Der Gewerbeverein tut hier allerdings nach eigenem Bekunden schon sein Möglichstes: Im vergangenen Jahr wurde eine große Gewerbemesse im Klostergarten organisiert, in Kürze steht der erste Gewerbetag auf dem Veranstaltungskalender. Flankierende Maßnahmen zur Information der Bürger oder zur Einrichtung eines verkaufsoffenen Sonntags wurden angesprochen. Die Förderung von Naherholung und Tourismus wurde ebenso thematisiert wie eine intensivere Vernetzung von Mittelschule und Gewerbe für die Vermittlung von Praktikums- und Lehrstellen. Hier wäre auch ein spezieller Tag der offenen Tür für angehende Azubis vorstellbar.
Politiker und Gewerbetreibende waren sich – so heißt es aus dem Gewerbeverein – nach dem Treffen einig, dass die Runde sehr konstruktive Ergebnisse geliefert habe und keine einmalige Veranstaltung gewesen sein sollte. Gewerbevereins-Chef Jäger verabschiedete die Gäste mit dem Resümee "Wir haben Hausaufgaben" und lud im selben Atemzug zur Premiere des genannten Gewerbetags in Scheyern ein, der am 10. Juni um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst auf dem Gelände der Firma Seizmeir in Mitterscheyern beginnt. Anschließend hat die Öffentlichkeit an diesem Tag Gelegenheit, verschiedene Betriebe im Gemeindegebiet zu besuchen.