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Der Manchinger Cassidian-Betriebsrat fordert den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen im Rahmen des EADS-Konzernumbaus sowie ein Eingreifen der Politik. 2500 Mitarbeiter bei Betriebsversammlung.

(ty) Nach der Ankündigung von EADS, im Zuge des groß angelegten Konzern-Umbaus  5800 Stellen zu streichen, geht die Angst auch in Manching um. Dort ist der mit 4400 Beschäftigten weltgrößte Cassidian-Standort angesiedelt. Der Betriebsrat und die Mitarbeiter seien „schockiert“ von der Vorgehensweise, die nun kurz vor Weihnachten kommuniziert worden sei, erklärt der hiesige Betriebsrat. Der geplante Arbeitsplatzabbau treffe, wie so oft, die Falschen, schimpfte Bernhard Stiedl von der IG Metall Ingolstadt heute bei einer Betriebsversammlung in Manching vor 2500 Mitarbeitern. Und der Betriebsratsvorsitzende Thomas Pretzl forderte den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen.

Trotz guten Gewinns bei Cassidian wolle der EADS-Konzern massiv Personal abbauen und bis 2015 eine Umsatzrendite von zehn Prozent erreichen, so der Manchinger Cassidian-Betriebsrat.  Daher sollen im Rahmen der Neustrukturierung des Konzerns und der Schaffung der neuen Division „Airbus Defence and Space“ in Deutschland 2.500 Stellen wegfallen. Die bayerischen Standorte sind, wie berichtet, am härtesten betroffen.

Die Unternehmensleitung hat bekanntlich betriebsbedingte Kündigungen ins Spiel gebracht, um das Ziel der Streichung von 5800 Stellen bis zum Jahr 2016 zu erreichen. „Anstatt auf zukunftssichernde Maßnahmen setzt das Management auf Rationalisierung und Stellenabbau“, kritisiert der Manchinger Cassidian-Betriebsrat. Sowohl das Gremium als auch die Mitarbeiter seien von dieser Vorgehensweise, die das Unternehmen kurz vor Weihnachten kommuniziert hat, schockiert. In der heutigen Betriebsversammlung, an der rund 2500 Mitarbeiter teilnahmen, sei die große Verunsicherung, mit der die Belegschaft in die Feiertage gehe, allgegenwärtig.

2500 Mitarbeiter waren heute zur Betriebsversammlung bei Cassidian in Manching gekommen. Sie sorgen sich um ihre Arbeitsplätze.

Die veränderten Rahmenbedingungen in der militärischen Luftfahrtindustrie führen dazu, dass auf das Unternehmen neue Herausforderungen zukommen, räumt der Betriebsrat ein. Alle Beschäftigten seien an einem langfristigen Erfolg des Konzerns interessiert. Denn „damit werden Arbeitsplätze am Besten gesichert“. Ein Rationalisierungsprogramm mit massivem Stellenabbau reiche dafür nicht. Für Bernhard Stiedl, Bevollmächtiger der IG-Metall Ingolstadt, war Cassidian in der Vergangenheit erfolgreich, „weil hochqualifizierte Kolleginnen und Kollegen in Produktion und Büros tagtäglich für den Erfolg schufteten". Der geplante Arbeitsplatzabbau treffe nun, wie so oft, die Falschen, betont Stiedl.

Ein schlüssiger Plan, wie Airbus Defence and Space auf diese neuen Herausforderungen reagiert, fehle bislang, monieren der Betriebsrat und die IG Metall. Das Management nenne zwar genaue Zahlen, um die die Belegschaft in den einzelnen Ländern reduziert werden solle, sei aber nicht in der Lage, konkrete Zahlen für die einzelnen Standorte und damit eine operative Planung und identifizierte Synergien durch die Neustrukturierung zu benennen. „Die Annahme, dass weniger Mitarbeiter weniger Kosten produzieren und damit das Unternehmen wettbewerbsfähiger machen, ist nicht ausreichend“, kritisiert der Cassidian-Betriebsrat von Manching.

Thomas Pretzl, Betriebsratsvorsitzender bei Cassidian in Manching und Gesamtbetriebsratschef von EADS Deutschland, fordert daher "vom Management ein tragfähiges Geschäftskonzept für Airbus Defence and Space sowie ein zukunftsfähiges Standortkonzept für Manching mit Perspektive". Die Androhung von betriebsbedingten Kündigungen sei kein Konzept, rügte er, und müsse vom Management zurückgenommen werden. "Denn wer mit betriebsbedingten Kündigungen droht, erklärt der Belegschaft den Krieg", so Pretzl.

Die Verantwortlichen in der Politik müssen nach Ansicht des Manchinger Cassidian-Betriebsrats handeln, um Deutschland und Bayern als Standort der militärischen Luftfahrtindustrie auch in Zukunft zu sichern. Diese Forderung war bereits bei der jüngsten Protest-Kundgebung der IG Metall in Manching unmissverständlich zu hören. Damit würden nicht nur Arbeitsplätze gesichert. „Die militärische Luftfahrtindustrie war und ist ein Innovationstreiber, von dem Deutschland als Technologiestandort auch in Zukunft massiv profitieren kann.“

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