Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen Berichten der bayerischen Polizei
Tödlicher Familienstreit
(ty) Eine Familienstreitigkeit eskalierte heute im Lindauer Stadtteil Reutin. Die Großmutter (85) der Tatverdächtigen (27) starb, die Mutter (55) wurde schwer verletzt. Gegen 15.30 Uhr ging der Notruf bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Schwaben-Süd/West ein. Darin teilte die Mutter einen Messer-Angriff durch ihre Tochter mit. Die Mutter habe sich in einem Raum in Sicherheit gebracht.
Beim zeitnahen Eintreffen stellten die Beamten vor Ort die schwer verletzte Großmutter fest. Außerdem konnten sie die Tatverdächtige noch in der Wohnung sofort unter Einsatz von Pfefferspray überwältigen und festnehmen. Während die schwer verletzte 55-jährige Mutter mit lebensgefährlichen Verletzungen vom Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen wurde, starb die 85-jährige Großmutter noch am Tatort.
Nach derzeitigem Kenntnisstand von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft kam es in den vergangenen Tagen immer wieder zu verbalen Streitigkeiten zwischen den drei Frauen, die unter einem Dach wohnten. Diese eskalierten heute offenbar, woraufhin die 27-jährige Tochter ihre Mutter und die Großmutter mit einem Messer angriff. Inhalt und Grund der verbalen Streitigkeiten sind noch Gegenstand der Ermittlungen. Die Tatverdächtige wird morgen auf Antrag der Staatsanwaltschaft beim Ermittlungsrichter vorgeführt.
Polizist vom Dienst suspendiert
(ty) Ende Juli ergab sich laut heutiger Mitteilung der Anfangsverdacht eines Sexualdelikts gegen einen Vollzugsbeamten einer Polizeiinspektion in Westmittelfranken. Der Beamte soll eine Frau ohne deren Einverständnis in sexuell bestimmter Weise angefasst haben. Die weiteren Ermittlungen wurden unverzüglich dem Sachgebiet 132 (Interne Ermittlungen) des bayerischen Landeskriminalamts (LKA) als zentral zuständige Stelle übertragen. Diese erfolgen unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Ansbach.
Bis zur abschließenden Klärung der Vorwürfe wurde gegen den Mann ein Verbot der Führung der Dienstgeschäfte durch das Polizeipräsidium Mittelfranken verfügt; er wurde vom Dienst suspendiert. „Dessen ungeachtet gilt für den Beamten weiterhin die Unschuldsvermutung“, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. „Die getroffene Maßnahme bedeutet keine Vorverurteilung, sondern dient neben der Sicherung behördlicher Interessen auch dem Schutz des Beamten im weiteren Verfahren.“
Zwei Buben als Lebensretter
(ty) Zwei aufmerksame Jungs retteten in Weißenhorn (Kreis Neu-Ulm) einem 82-jährigen Rollstuhlfahrer möglicherweise das Leben. Gestern Nachmittag fuhr ein Rentner mit seinem Rollstuhl am Weiher neben dem Freibad entlang. Hierbei geriet er offenbar gegen 16.20 Uhr mit einem Rad in den Böschungsbereich und fiel mitsamt dem Rollstuhl sowie mit dem Gesicht nach vorne in den Weiher. Der Senior war außer Stande, sich selbst aus der Situation zu befreien.
Die beiden 13-Jährigen aus dem Landkreis erkannten sofort die Gefahren-Situation und versuchten den Rentner aus dem Wasser zu ziehen. Da dies aber nicht gelang, lief einer der beiden los und holte Hilfe am nahegelegenen Freibad. Mit Hilfe des dadurch hinzukommenden Erwachsenen konnte der Rentner aus dem Weiher gerettet werden. Der andere Junge drehte den Verunglückten bis dahin, damit er nicht mehr bäuchlings im Wasser lag. Vom Rettungsdienst wurde der Rentner zur Untersuchung in eine Klinik eingeliefert. Der 82-Jährige ist offenbar nicht verletzt worden.
Millionen-Schaden durch Großbrand
(ty) Ein Sachschaden in Höhe von zirka einer Million Euro entstand heute bei einem Großbrand auf einem landwirtschaftlichen Anwesen nahe Hohenburg (Kreis Amberg-Sulzbach). Personen wurden durch das Feuer im Ortsteil Allertshofen nicht verletzt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur bislang unklaren Brandursache übernommen. Gegen 12.20 Uhr war bei der Polizei die Mitteilung über den Großbrand eingegangen.
Besonders betroffen von dem Feuer sind zwei Hallen in denen unter anderem landwirtschaftliche Geräte und Maschinen, aber auch Erntegut wie Stroh untergestellt und gelagert waren. Der Sachschaden liegt nach einer ersten Schätzung bei etwa einer Million Euro, da die Hallen vollständig abgebrannt sind. Durch die große Hitze geriet auch der Dachstuhl des nahe gelegenen Wohnhauses in Brand. Zum Glück gelang es den Feuerwehren, einen Vollbrand des Wohnhauses zu verhindern.
Radler stirbt noch am Unfallort
(ty) Heute kam bei einem Verkehrsunfall im Landkreis Ansbach ein Radler ums Leben. Gegen 13.45 Uhr waren zwei Männer mit ihren E-Bikes auf der Staatsstraße 2245 von Oberhegenau in Richtung Markt Colmberg unterwegs. Nach bisherigen Erkenntnissen setzte etwa 150 Meter nach dem Ortsteil Oberhegenau ein 29-Jähriger mit seinem BMW zum Überholen an, als der hintere der beiden Radler nach links zur Fahrbahnmitte ausscherte und dabei von dem Auto erfasst wurde. Der Notarzt konnte vor Ort nur noch den Tod des Verunglückten feststellen. Der andere Radler erlitt einen Schock.
Hat er sich die Verletzungen selbst zugefügt?
(ty) Zur Vorgeschichte: Am 15. Juli war am späten Abend die örtliche Polizeiinspektion von einem 40-Jährigen darüber informiert worden, dass er in Neu-Ulm auf der Maximilianstraße von zwei Unbekannten mit einem Messer angegriffen worden sei. Er gab an, dass er auf der Straße von einem Unbekannten angesprochen wurde. Dieser habe ihn dann in eine Hofeinfahrt gelockt, wo er von einem weiteren Täter unvermittelt mit einem Messer attackiert und verletzt worden sei.
Im Anschluss seien die Täter in Richtung Einkaufszentrum geflüchtet. Die Beamten stellten vor Ort fest, dass der 40-Jährige mehrere Schnitte und Verletzungen aufwies, die augenscheinlich durch ein Messer beigebracht wurden. Er wurde im Anschluss leicht verletzt in eine Klinik eingeliefert. Eine sofortige Fahndung nach den Tätern verlief negativ – und konnte offenbar gar nicht erfolgreich sein, wie man inzwischen vermutet.
Im Rahmen der Ermittlungen traten laut heutiger Mitteilung erhebliche Zweifel an der Schilderung der Umstände durch den 40-Jährigen zu Tage. Letztendlich wurden diese Zweifel durch ein rechtsmedizinisches Gutachten der Verletzungen, das durch die Staatsanwaltschaft angeordnet worden war, bestätigt. Nach bisherigem Ermittlungsstand wird nun davon ausgegangen, dass sich der Mann die Verletzungen selbst zugefügt hat. Zu einem Motiv schweigt er sich bislang aus. Es wird nun wegen Vortäuschens einer Straftat gegen den 40-Jährigen ermittelt.
Sattelzug wird Raub der Flammen
(aa) Am gestrigen Abend ist ein Sattelzug auf der A3 zwischen Kirchroth und Wörth an der Donau in Fahrtrichtung Regensburg vollständig ausgebrannt (Foto oben). Der Fahrer hatte den Motorschaden des Lasters gerade noch rechtzeitig bemerkt. Die Autobahn war etwa 1,5 Stunden gesperrt. Verletzt wurde niemand, der Sachschaden ist immens.
Gegen 21.40 Uhr hatte der Lastwagen-Fahrer aus der Slowakei über eine Warnlampe im Führerhaus das Motorproblem bemerkt. Er fuhr sofort in eine Pannenbucht zwischen den Anschluss-Stellen Kirchroth und Wörth an der Donau. Als er zum Stehen kam, brach im Führerhaus ein Feuer aus. Die plötzliche Hitze-Entwicklung hinderte den Fahrer am Abkoppeln des Aufliegers. Das Fahrzeug-Gespann wurde komplett zum Raub der Flammen, wobei auch die Ladung – etliche BMW-Motoren – unbrauchbar wurden. Auch die Fahrbahn wurde durch den Brand geschädigt.
Die Feuerwehren aus Straubing, Bogen, Parkstetten und Hunderdorf waren im Einsatz; sie konnten eine Ausweitung des Brandes verhindern. Ein nahes Maisfeld wurde bewässert. Die Autobahnmeisterei löste die Feuerwehr bei der Verkehrssicherung ab und ein Kran-Unternehmen aus Regensburg übernahm die Bergung des Sattelzugs. Es dürfte ein Gesamtschaden von etwa 360 000 Euro entstanden sein. Die Autobahn in Richtung Regensburg war ungefähr 1,5 Stunden total gesperrt. Anschließend konnte zumindest die Überholspur freigegeben werden. Erst nach über fünf Stunden war die Brandstelle geräumt.
Stand-up-Paddler gestorben
(ty) Ein 74 Jahre alter Mann, der als Stand-up-Paddler unterwegs war, stürzte am gestrigen Nachmittag von seinem Brett in den Schliersee und ging unter. Ein Taucher der Wasserrettung konnte den Mann nur mehr tot bergen. Beamte des Kriminaldauerdienstes Rosenheim übernahmen die Untersuchungen in dem Fall. Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt es keine. Vielmehr gehen die Ermittler und Ärzte von einer inneren medizinischen Ursache für den Tod des 74-jährigen Miesbachers aus.
Zeugen hatten kurz nach 13 Uhr beobachtet, wie der Stand-up-Paddler im Schliersee bei Fischhausen von seinem Sportgerät ins Wasser gefallen und untergegangen war. Wasserrettung und Polizei starteten sofort nach der Alarmierung eine Suchaktion. Einem Taucher gelang es rund eine Stunde nach dem Vorfall, den Untergegangenen zu lokalisieren und aus dem See zu holen. Für ihn kam allerdings jede Hilfe zu spät.
Notorischer Taschendieb?
(ty) Am Mittwochvormittag konnte ein mutmaßlicher notorischer Taschendieb im Nürnberger Stadtteil Röthenbach-West festgenommen werden. Der Tatverdächtige wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl gegen den aus Osteuropa stammenden Mann. Konkret wird er verdächtigt, in mindestens fünf Fällen Geldbörsen in verschiedenen Verbrauchermärkten entwendet zu haben. Beute: geschätzte 2000 Euro. Die Kriminalpolizei prüft, ob der 44-Jährige möglicherweise noch weitere Taten begangen hat.
Gegen 10.30 Uhr beobachtete an jenem Vormittag ein Angestellter eines Verbrauchermarkts den Mann, der aus einem abgestellten Einkaufswagen eine Geldbörse an sich nahm und schnellen Schrittes den Markt verlassen wollte. Der Angestellte sprach den Mann an und hielt ihn bis zum Eintreffen der Polizei fest. Im Verlauf der weiteren Ermittlungen wurde festgestellt, dass der 44-Jährige bereits mehrfach ähnlich in Erscheinung getreten war.
22-Jähriger außer Rand und Band
(ty) Nachdem ein junger Mann heute Nacht in Coburg grundlos auf einen anderen eingeschlagen hatte, griff er auch noch die angerückten Polizeibeamten tätlich an. Mehrere Strafanzeigen sind nun die Folge. Aber der Reihe nach. Ein 55-Jähriger hatte es sich mit einem Bekannten am Marktplatz gemütlich gemacht, um eine Kleinigkeit zu trinken. Gegen 0.45 Uhr kam der 22 Jahre alte Lichtenfelser dazu und begann mit Provokationen. Als der Ältere ihn bat, das zu unterlassen, versetzte der 22-Jährige seinem Gegenüber einen Faustschlag in Richtung des Kopfes.
Der Attackierte versuchte noch, die Lage zu beruhigen und deeskalierend auf den jungen Mann einzuwirken. Dieser schlug aber erneut mit der Faust gegen den Kopf des 55-Jährigen. Bevor der junge Mann gleich darauf verschwand, nahm er sich auch noch eines der Getränke der beiden Männer mit. Daraufhin wurden die Polizisten gerufen, die eine Anzeige wegen Körperverletzung sowie Diebstahls aufnahmen.
Im Rahmen der Fahndung konnten die Beamten den 22-Jährigen in der Herrengasse stellen. Der Mann wehrte sich massiv gegen seine Festhaltung und versuchte, einem der Polizisten einen Kopfstoß zu verpassen. Glücklicherweise wurde der Beamte nicht verletzt. Neben der Anzeige wegen Diebstahls und Körperverletzung kommt zudem eine Anzeige wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte sowie versuchter Körperverletzung dazu.
Hoher Schaden bei Hallenbrand
(ty) Am gestrigen Abend gegen 20.20 Uhr ist an der Dieselstraße in Gersthofen eine Lagerhalle in Brand geraten. Der Brandort befindet sich in einem Industriegebiet. Das eingeschossige Gebäude ist zirka 3000 Quadratmeter groß und wird von unterschiedlichen Firmen genutzt. Um die Löscharbeiten nicht zu behindern, wurde die Dieselstraße für den Verkehr gesperrt. Die Rauchentwicklung sorgte im Umfeld, auch wegen der günstigen Windverhältnisse, für keine weiteren Beeinträchtigungen des Verkehrs beziehungsweise der Bevölkerung.
Der Brandherd befand sich im Bereich eines Futtermittel herstellenden Betriebes. Dieser wurde durch die Flammen nahezu vollständig zerstört. Die Höhe des Sachschadens ist noch schwer abzuschätzen, dürfte sich aber zwischen 500 000 und 1 000 000 Euro bewegen. Verletzt wurde zum Glück niemand. Die Kriminalpolizei Augsburg hat die Ermittlungen übernommen.
Die ersten Ergebnisse der Brandermittler deuten momentan auf einen technischen Defekt als Brandursache hin. Um ein abschließende Aussage diesbezüglich treffen zu können, sind jedoch noch weitere Untersuchungen notwendig. Die Löscharbeiten dauerten zirka zwei Stunden an. Die Feuerwehren aus Gersthofen, Hirblingen und Stettenhofen waren mit rund 80 Mann vor Ort.