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Der gestern früh tot im Straßengraben bei Rohrbach entdeckte Martin Wittmann (54) starb durch einen Verkehrsunfall – doch die Ermittlungen gestalten sich schwierig: Der Todeszeitpunkt lässt sich nicht genau eingrenzen und auch Farbe und Art des Wagens sind noch unklar. Die Polizei hofft weiter auf Hinweise aus der Bevölkerung: Wer hat ein Auto mit Beschädigungen an der rechten Seite gesehen?

Update: Jagd auf den Todesfahrer – neue Erkenntnisse zum Unfallwagen

Von Tobias Zell

Es ist ein schrecklicher Fall, der die gesamte Region erschüttert. Der 54-jährige Martin Wittmann aus dem Wolnzacher Ortsteil Eschelbach ist gestern früh tot in einem Straßengraben bei Rohrbach entdeckt worden. Inzwischen steht fest: Er wurde von einem Fahrzeug erfasst. Totgefahren. War die Kollision sofort tödlich? Oder hat das Opfer noch gelebt nach dem folgenschweren Zusammenstoß und hätte der Mann vielleicht sogar noch gerettet werden können, wenn sich der Lenker des Fahrzeugs nicht aus dem Staub gemacht hätte? Hat die Person hinterm Steuer den Zusammenstoß gar nicht mitbekommen? Die Kripo ermittelt auf Hochtouren – hat inzwischen auch etliche Hinweise erhalten, aber daraus ergab sich noch keine heiße Spur. Auch der Todeszeitpunkt lässt sich nicht sonderlich genau eingrenzen. Die Ermittler stehen vor einer großen Herausforderung. Vor allem gilt es, das Fahrzeug zu finden, von dem der 54-Jährige erfasst und letztlich getötet wurde.

Gestern früh um 9.11 Uhr hatte ein Zweiradfahrer bei der Polizei gemeldet, dass eine leblose Person im Graben an der Staatstraße 2232 bei Rohrbach liegt. Die Leiche wurde auf der rechten Straßenseite in Fahrtrichtung Pfaffenhofen, ziemlich genau gegenüber der Einmündung zum Straßhofweg, gefunden. Der sofort verständigte Notarzt konnte nur noch den Tod des 54-Jährigen feststellen. Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf.

Die Leich des 54-Jährigen wurde gestern früh im Straßengraben an der Staatsstraße bei Rohrbach, ziemlich genau gegenüber der Abzweigung zum Straßhofweg, entdeckt. Der Todeszeitpunkt bleibt unklar.

Die zunächst noch für gestern geplante und nun heute erfolgte Obduktion hat in einem Punkt Gewissheit gebracht: Martin Wittmann ist durch einen Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Denn die Obduktion habe keine Hinweise ans Licht gebracht, die darauf hindeuten, dass es eine andere Todesursache gibt. Das teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord soeben auf Anfrage unserer Zeitung mit. Bereits gestern hatte die Polizei mitgeteilt, dass sowohl das Verletzungsbild als auch die Spurenlage darauf hindeuten, dass der Mann angefahren wurde.

Aber vom wem und von welchem Fahrzeug? Das ist weiter völlig unklar. Die bisherigen Ermittlungen und auch die Spuren erlauben es nach Angaben der Polizei nicht einmal, zu sagen, ob es sich um einen Pkw oder um einen Lkw gehandelt hat. Und auch zur Farbe des Fahrzeugs gibt es derzeit keine Erkenntnisse.

Die Polizei ist also bei der Suche nach dem Auto und dem Fahrer – und damit bei der Klärung des Falles an sich – derzeit sehr stark auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Das Fahrzeug, das Martin Wittmann erfasst hat, müsste vorne rechts beziehungsweise auf der rechten Seite beschädigt sein, so die Polizei. Insbesondere dürfte der rechte Außenspiegel betroffen sein. Wer hat ein Fahrzeug mit entsprechenden Beschädigungen gesehen. 

Blutspuren am Fundort des Toten zeugten gestern von dem schrecklichen Vorfall.

Leider hat die Obduktion keine klare Antwort auf die Frage nach dem genauen Todeszeitpunkt gebracht, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums. Der Zeitraum sei nicht weiter eingrenzbar, „da helfen auch keine weiteren Untersuchungen“. Man weiß also lediglich, was gestern schon verlautete: Martin Wittmann war möglicherweise schon mehrere Stunden tot, als seine Leiche gestern um 9.11 Uhr  im Straßengraben gefunden wurde.

Dass der Todeszeitpunkt nicht eindeutig zu bestimmen ist, erschwert freilich die Ermittlungen deutlich. Die Polizei appelliert deshalb erneut an die Bevölkerung und bittet um Hinweise im Zusammenhang mit dem Fall: Wer kann Angaben zum Aufenthalt des Opfers in den vergangenen Tagen machen beziehungsweise wer hatte in dieser Zeit Kontakt mit ihm? Wer kann vielleicht sogar Angaben zum Unfallgeschehen selbst machen? Wer hat Beobachtungen bezüglich eines Fahrzeugs mit den oben beschriebenen Beschädigungen gemacht? Hinweise werden vorrangig an die Kripo Ingolstadt unter der Telefonnummer (08 41) 93 43-0 erbeten.

Hier wurde Martin Wittmann von einem Fahrzeug erfasst und letztlich getötet. Wer hat den Mann noch lebend gesehen?

Bislang seien 25 Hinweise bei der Kripo eingegangen, hieß es heute am späten Nachmittag auf Anfrage. Die seien allerdings so allgemein gewesen, dass sie bislang nicht weitergeholfen hätten. Es gibt also noch keine heiße Spur, wie auch bestätigt wird. Doch vielleicht bringt ja doch noch ein Hinweis, eine Beobachtung, ein Zufall den entscheidenden Durchbruch zur Aufklärung des tragischen Todes von Martin Wittmann.

Auch, wenn die Klärung dieses schwierigen Falls noch weit entfernt scheint: Der Vorwurf, der dem Lenker des Todes-Fahrzeugs gemacht werden wird, kann von fahrlässiger Tötung bis hin zu Mord reichen. Mord durch Unterlassen.

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Identität des Toten im Straßengraben ist geklärt

Leiche im Straßengraben bei Rohrbach entdeckt


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