Die Pfaffenhofenerin berichtet aus ihrem Alltag und erklärt diesmal auch, wie man herkömmliches Shampoo ersetzt.
(ty) Kein Plastik im Haushalt: Patricia Kufer und ihre Familie leben diesen Grundsatz seit fünf Jahren vor. Die Pfaffenhofenerin gibt in ihrer Artikelreihe, die sie zusammen mit der Fachstelle "Energie und Klimaschutz" am Landratsamt veröffentlicht, regelmäßig wertvolle Tipps, wie dieser Alltag gelingen kann. Nach den Themen Einkauf, Aufbewahren, Kühlschrank und Schulranzen (Links siehe unten) ist heute das Badezimmer dran. Auch diesmal gibt es am Ende wieder ein Rezept.
Wenn man mit offenen Augen durchs Badezimmer geht, findet man sehr schnell sehr viel Plastik - in erster Linie Verpackungen. „Doch nicht nur die sind unnötiger Müll. Auch viele der Inhaltsstoffe sind nicht gut für die Umwelt, wie zum Bespiel Silikone in Shampoos“, erklärt Kufer. Silikone sind in den meisten Shampoos enthalten und machen das Haar leichter kämmbar, verleihen ihm mehr Fülle und Glanz. Die Kehrseite: Sie sind biologisch schwer abbaubar und belasten Umwelt und Gewässer. Zudem legen sich Silikone als Schicht über jedes Haar wie ein Regenmantel, der verhindert, dass Feuchtigkeit und wichtige Pflegestoffe von außen ins Haar eindringen können.
Bei Familie Kufer wird Duschgel ganz einfach durch Seife ersetzt. Diese sollte aber kein Palmöl enthalten. Laut Umweltbundesamt ist Palmöl zwar ein nachwachsender Rohstoff, doch werden im Zuge der rasanten Vergrößerung der Plantagenflächen Millionen Hektar Regenwald vernichtet. Die Ölpalmen-Plantagen in Monokultur schaden der Umwelt, Menschen und Tiere verlieren ihren natürlichen Lebensraum. Dazu wird das Grundwasser durch die Düngung der Pflanzen geschädigt und auch das Klima leidet unter der Entwaldung.
Kufer sagt: „Shampoo ersetzen wir durch Haar-Seife und festes Shampoo. Das feste Shampoo hat uns restlos überzeugt. Die Anwendung ist ganz einfach: Haare nass machen, dann mit dem festen Shampoo einreiben bis etwas Schaum entsteht, einmassieren und gründlich ausspülen. Kräftiger Schaum entsteht nicht, aber das ist auch nicht notwendig. Das Shampoo reinigt gründlich, aber sanft. Das Haar muss nicht mit einer Spülung nachbehandelt werden, denn die Haare glänzen und sind leicht kämmbar.“
Es kann sein, dass die Haare in den ersten Wochen nach der Umstellung auf festes Shampoo etwas fettig sind oder auch rauer wirken. Nach der Umstellung auf silikonfreies Haarwaschmittel enthalten die Haare noch eine Silikonschicht, die die Haare versiegelt. Es dauert zwei bis drei Wochen, bis die Silikonrückstände aus dem Haar herausgewaschen sind. Die Haare gewöhnen sich an die neue Pflege und es kehrt auch der natürliche Glanz zurück.
„Eine Haarspülung brauchen wir nicht mehr. Wer dennoch das Gefühl hat, dass die Haare nach der Haarwäsche zu struppig sind, sollte die ‚Saure Rinse‘ ausprobieren. Mit dieser Haarkur baut man die normale Struktur der Haare, welche nach der Wäsche mit heißem Wasser und Seife/Shampoo leicht angegriffen ist, wieder auf. So bekommen die Haare wieder ihren Glanz und lassen sich leichter kämmen“, erläutert die Expertin.
Hier das Rezept zur "Sauren Rinse":
- 1 Liter kaltes Wasser
- 2 EL Apfelessig
- Man mischt die zwei Zutaten in einer Flasche und gibt sie nach der Haarwäsche auf die noch nassen Haare.
- Die Haare müssen danach nicht nochmal mit Wasser ausgespült werden.
- Der leichte Essiggeruch verflüchtigt sich, sobald die Haare trocken sind.
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