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Nur mit Unterhose bekleidet und im Drogen-Rausch ist der Afghane an einem S-Bahn-Halt bei München völlig ausgetickt.

(ty) Eine Streife der Bundespolizei, die am gestrigen Nachmittag zum S-Bahn-Haltepunkt Heimstetten (Kreis München) gerufen worden war, ist vor Ort unversehens von einem nur mit Unterhose bekleideten, aggressiven und anscheinend unter Drogen stehenden 18-jährigen Afghanen angegriffen worden. Der junge Mann war anscheinend kaum zu bändigen: Insgesamt soll er drei Beamte verletzt haben – einer von ihnen erlitt einen Bruch der Augenhöhle. Bereits zuvor sollen der 18-Jährige sowie möglicherweise auch dessen 20-jähriger Begleiter mehrfach auffällig geworden sein. Die Bundespolizei sucht in diesem Zusammenhang nach Zeugen.

Gegen 16.20 Uhr sei der Einsatz-Zentrale der Münchner Polizei ein Fall von Körperverletzung an dem S-Bahn-Haltepunkt gemeldet worden. Ein nur mit einer Unterhose bekleideter Mann soll einen Reisenden grundlos ins Gesicht geschlagen haben. Bei Eintreffen der ersten drei Bundespolizisten habe der 18-jährige Afghane aus Feldmoching die Beamten "äußerst aggressiv" und "unvermittelt" attackiert. "Dabei trat und schlug er um sich und versetzte einem 31-jährigen Polizeikommissar einen heftigen Tritt gegen die Brust", heißt es von der Bundespolizei. Der Beamte sei rücklings zu Boden gefallen. Im Gerangel mit dem 18-Jährigen habe sich dann auch ein 24-jähriger Beamter verletzt; er habe sich eine stark blutende Kopfplatzwunde zugezogen.

Die Bundespolizisten, die wenig später von Beamten der bayerischen Landespolizei unterstützt worden seien, konnten den Mann nach eigenen Angaben nur durch den Einsatz des Schlagstocks überwältigen. "Die Aggression des 18-Jährigen war so hoch, dass er in der Fesselung zwei Plastik-Handfesseln an den Füßen zerstörte", so die Bundespolizei. Weitere Beamte seien notwendig gewesen, um den Afghanen am Boden fixieren zu können. "Hinzugerufene Sanitäter mussten den offensichtlich unter Drogen Stehenden sedieren, um ihn ins Krankenhaus transportieren zu können", heißt es im Polizeibericht.

 

Der 18-Jährige sei von einem 20-jährigen Landsmann begleitet worden. Die Rolle dieses – laut Polizei ebenfalls unter Drogen stehenden – jungen Mannes müsse erst noch vollständig ermittelt werden. Er sei gegenüber den Bundespolizisten während des Einsatzes gegen seinen Landsmann verbal aggressiv gewesen und stand – so berichten die Beamten – kurz davor, auf die Gesetzeshüter loszugehen. "Auch gegen ihn musste von einer mittlerweile eingetroffenen Streife der Landespolizei ein Schlagstock zur Überwältigung und Fixierung am Boden eingesetzt werden." 

Laut Zeugen soll der 18-Jährige im Umfeld des S-Bahn-Haltepunkts mehrfach mit anderen Personen in Streit geraten sein. Dabei soll es zu mehreren tätlichen Angriffen sowie Sachbeschädigungen gekommen sein. Der Vorfall war "höchst öffentlichkeitswirksam", so ein Polizei-Sprecher. Zum Zeitpunkt der Überwältigung der beiden jungen Männer befanden sich den Angaben zufolge rund 30 Leute an der Bushaltestelle vor dem Bahnhof sowie zehn Personen auf dem Bürgersteig. "Die Schaulustigen mischten sich jedoch nicht die Amtshandlungen ein." Die Bundespolizei erteilte allerdings mehrere Platzverweise – unter anderem weil der 18-jährige Afghane "bei einer Lösung der Fixierung auf weitere Personen hätte einwirken können, und um ihn wegen seiner knappen Bekleidung vor Neugierigen zu schützen".

 

Erste Ermittlungen haben laut Bundespolizei ergaben, dass der 18-Jährige am Bahnsteig "in Boxer-Manier" einen 21-Jährigen aus Ebersberg tätlich angegriffen hatte. Zuvor sei der Afghane ins Gleis gestiegen, um auf den anderen Bahnsteig zu gelangen. Der Ebersberger sei leicht am Kopf verletzt worden. Wenig später habe sich der Afghane einem 39-Jährigen aus Haag (Oberbayern) zugewandt, der am Bahnsteig auf seine Lebensgefährtin gewartet hatte. Der 39-Jährige flüchtete laut Polizei mit der Frau und einer Zehnjährigen in seinen VW Golf am nahe gelegenen Parkplatz. "Als die drei im verschlossenen Fahrzeug saßen, sollen beide Afghanen mit Fäusten gegen das Fahrzeug geschlagen und mit dem Fuß eine Delle ins Fahrzeug getreten haben", heißt es weiter.

Im Zuge der ärztlichen Behandlung des verletzten 24-jährigen Polizisten stellte sich laut heutiger Mitteilung heraus, dass er unter anderem einen Bruch der Augenhöhle erlitten hat und deswegen stationär in Behandlung bleiben musste. "Ob auch eine Operation notwendig ist, wurde von den behandelnden Ärzten noch nicht entschieden", hieß es am heutigen Nachmittag. Im Laufe des gestrigen Abends habe sich noch ein weiterer Beamter (23) – aus der zunächst angerückten Bundespolizei-Streife – in krankenhaus-ärztliche Behandlung begeben, um aufkommende Schmerzen im Knie abklären zu lassen. "Auch der dritte Beamte nahm Schmerzen war, blieb jedoch dienstfähig."

 

Der 18-jährige Afghane soll nach erster Auskunft von Ärzten und bayerischer Landespolizei in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden, meldet die Bundespolizei. Der 20-jährige Landsmann habe ausgeführt, beide seien gegen Mittag mit der S-Bahn nach Heimstetten gefahren; sie hätten dort von ihnen unbekannten Personen Tabletten unbekannter Substanz bekommen sowie diese geschluckt.

Die Bundespolizei sucht im Zusammenhang mit den Vorkommnissen – unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte – nach Zeugen, die sachdienliche Angaben zum Vorgang am Bahnsteig des S-Bahn-Haltepunkts Heimstetten oder zu möglichen Geschehnissen im Zeitraum vor 16.20 Uhr im weiteren räumlichen Umfeld der Bahnanlage im Kirchheimer Ortsteil Heimstetten machen können. Hinweise werden von der Bundespolizei unter der Rufnummer (0 89) 51 55 50 - 111 entgegengenommen.


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