Eine Zusammenfassung der bisher vorliegenden Meldungen aus den Polizei-Dienststellen in der Region.
(ty) Die so genannte Freinacht zum heutigen 1. Mai ist aus Sicht des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord, zu dessen Zuständigkeits-Gebiet auch der Landkreis Pfaffenhofen gehört, nach bisherigen Erkenntnissen "eher ruhig" und "ohne größere Sicherheits-Störungen" verlaufen. So lautet die erste Bilanz der Gesetzeshüter. Sie hatten sich nach eigenen Angaben "mit einer erhöhten Dienststärke und viel Außenpräsenz" auf mögliche Vorkommnisse eingestellt. Auch die Münchner Polizei spricht von einer ruhigen Freinacht: "Erfreulicherweise kam es zu keinen Vorfällen, bei denen durch vermeintlich spaßige Handlungen Verkehrsteilnehmer hätten gefährdet werden können."
Die Einsatz-Zentrale des Polizeipräsidiums in Ingolstadt verzeichnete den Angaben zufolge bis in den frühen Morgen insgesamt rund 130 Einsätze mit Bezug zur Freinacht. "Ein Schwerpunkt lässt sich nur insoweit ausmachen, dass die meisten Einsätze sich rund um die Landeshauptstadt abspielten", fasst ein Polizei-Sprecher zusammen. "Dabei handelte es sich im Wesentlichen um Ruhestörungen, Sachbeschädigungen und vereinzelt Körperverletzungen."
Die Freisinger Polizeiinspektion berichtet von insgesamt 19 Einsätzen mit Bezug zur Freinacht. Neben fünf Ruhestörungen seien vier Körperverletzungs-Delikte registriert worden – darunter der folgende Fall. Sachbeschädigungen seien im Raum Freising bislang nicht angezeigt worden.
Gestern Abend kam es in Freising zu einer gefährlichen Körperverletzung. Gegen 22.15 Uhr gerieten auf dem Skaterplatz in der Verlängerung der Parkstraße mehrere Personen in Streit. Im Zuge der körperlichen Auseinandersetzung schlug ein 20-jähriger Einheimischer einem 17-Jährigen eine Bierflasche auf den Kopf und flüchtete. Wenige hundert Meter vom Tatort entfernt wurde er wenig später festgenommen. Der 17-Jährige wurde wegen einer Kopfplatzwunde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht, wo er jedoch nicht behandelt werden wollte.
Der 20-Jährige gab laut Polizei zunächst an, aufgrund eines Schlages auf einem Ohr nichts mehr zu hören, verließ jedoch ebenfalls entgegen des ärztlichen Rats das Krankenhaus. Bei einem weiteren Zusammentreffen in der Notaufnahme des Klinikums titulierte der eben noch geschlagene Jugendliche einen Polizeibeamten als "Hurensohn", "Blöder Bulle" und "Wichser". Was ihn dazu veranlasste, ist noch ungeklärt. Die beiden jungen Leuten erwarten jetzt Strafanzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung, Körperverletzung und Beleidigung von Beamten.
Ohne konkreten Bezug zur Freinacht – wie sich im Rahmen eines größeren Polizei-Einsatzes herausstellen sollte – feierten gegen Mitternacht mehrere hundert Personen lautstark sowie mit Musik vor einer Gaststätte am Bahnhofsplatz in Gröbenzell und sorgten damit für Beschwerden der Anwohner. "Der Platz musste letztlich geräumt werden", wird dazu berichtet.
Aus den bislang vorliegenden Berichten der einzelnen Polizeiinspektionen in der Region geht hervor, dass die Freinacht aus Sicht der Beamten eher ruhig verlief. Die Inspektion Schrobenhausen verzeichnete diesbezüglich keine Einsätze. Auch anlässlich des Kneipen-Festivals "Stadtschall" in Schrobenhausen seien keine Einsätze registriert worden. Im Bereich der Polizeiinspektion Neufahrn bei Freising verlief die Freinacht ohne Zwischenfälle: "Bislang liegen keine Meldungen im Zusammenhang mit der Freinacht vor", so ein Sprecher.
Auch die Bilanz des Münchner Polizeipräsidiums liegt inzwischen vor. Demnach wurden in der Landeshauptstadt die Gesetzeshüter zu insgesamt 40 Einsätzen gerufen, die im Zusammenhang mit der Freinacht stehen – im vergangenen Jahr waren es noch 65. In der Fasanerie beschädigten fünf Schüler einen geparkten Pkw, indem sie darauf herumsprangen. Ein Zeuge sah das und rief die Polizei. Im Rahmen der Fahndung wurden die jungen Leute vorläufig festgenommen. Nach den polizeilichen Maßnahmen wurden die vier 16-Jährigen und der 17-Jährige ihren Erziehungsberechtigten übergeben.
Am "Platz der Menschenrechte" in Riem warfen mehrere Jugendliche Mülleimer um. Ein Zeuge beobachtete dies und verständigte die Polizei. Im Rahmen des Einsatzes wurden die Beamten von zwei Männern aus dieser Gruppe mit Flaschen beworfen. Zum Glück wurde niemand verletzt, die beiden Tatverdächtigen wurden festgenommen. Gegen die beiden jungen Männer im Alter von 20 und 25 Jahren wurde Anzeige wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung erstattet.
In Berg am Laim wurden im Bereich einer Bauruine Holzabfälle in Brand gesetzt. Die Flammen konnten von der Feuerwehr umgehend gelöscht werden. Durch das Feuer waren keinen anderen Baulichkeiten gefährdet. Bei dem Holz handelte es sich offenbar um Bauschutt. Es wurde Anzeige wegen Sachbeschädigung durch Brandlegung gegen unbekannt erstattet.
"Des Weiteren kam es zu den üblichen Einsätzen, die aufgrund von Anbringung von Klopapier, Rasierschaum, Ketchup oder Eiern verursacht wurden", heißt es aus dem Münchner Polizeipräsidium. "In den vielen Fällen entstand jedoch kein Sachschaden." Insgesamt seien bislang neun Anzeigen wegen Sachbeschädigungen erstattet worden. "Insgesamt verlief die Freinacht ruhig", so das Fazit der Münchner Beamten.