Akutgeriatrie der Pfaffenhofener Ilmtalklinik wurde in den "Bundesverband der Geriatrie" aufgenommen. Chefarzt Peter Grein erklärt die Besonderheiten der Altersmedizin.
(ty) Mit der Aufnahme in den "Bundesverband der Geriatrie e.V." habe die Akutgeriatrie an der Pfaffenhofener Ilmtalklinik einen wichtigen Meilenstein erreicht, wurde heute aus dem Krankenhaus mitgeteilt. Der "Bundesverband Geriatrie" sei einer der wenigen Verbände, die die Aufnahme neuer Mitglieder an die Erfüllung klar definierter und anspruchsvoller Strukturqualitätskriterien knüpfte. Im Aufnahmeverfahren werde eine umfangreiche detaillierte Selbstbewertung der Einrichtung vor Ort überprüft. "Somit ist bereits die Mitgliedschaft einer geriatrischen Einrichtung ein klarer Beleg für eine qualitäts-orientierte Patienten-Versorgung", betont Peter Grein, Chefarzt der geriatrischen Abteilung an der Ilmtalklinik.
Die Geriatrie – oder auch Altersmedizin – befasst sich mit den speziellen Erkrankungen oder Unfallfolgen älterer Menschen. "Das Besondere an dieser Patientengruppe ist, dass ältere Menschen zumeist mehrfach krank sind", erklärt Ilmtalklinik-Sprecherin Bianca Frömer. Die Akutgeriatrie am Pfaffenhofener Krankenhaus sei auf die altersmedizinische Abklärung der verschiedenen Krankheiten und ihrer jeweiligen Zusammenhänge sowie eine darauf aufbauende, altersgerechte medizinische Behandlung in Verbindung mit Rehabilitation eingerichtet.
"Der Blick richtet sich somit weniger auf die einzelne Krankheit oder das einzelne Akutereignis, vielmehr stehen innerhalb der Geriatrie die komplexen Zusammenhänge und die Wechselwirkungen der verschiedenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen im Mittelpunkt", heißt es in einer aktuellen Mitteilung aus der Ilmtalklinik. Darüber hinaus würden regelhaft altersbedingte Ursachen für beispielsweise Stürze abgeklärt sowie die zugrunde liegenden Ursachen gezielt mit in die Behandlung aufgenommen. "Die geriatrische Pflege erfordert einen deutlich höheren Aufwand als die normale Pflege", sagt Grein.
"Unser Ziel ist es, die Selbstständigkeit und besonders die Lebensqualität der älteren Menschen zu erhalten beziehungsweise diese soweit wie möglich wieder herzustellen", so der Chefarzt. Der ganzheitliche Ansatz der in der Ilmtalklinik verfolgt werde, erstrecke sich dabei auch auf psychische, funktionelle und soziale Belange, die im Zusammenhang mit der gesundheitlichen Situation der Patienten stünden.
"Wenn die Behandlung älterer Patienten in einer geriatrischen Einrichtung in unmittelbarem Zusammenhang mit rehabilitativen Maßnahmen erfolgt, ergibt sich eine große Chance, Pflegebedürftigkeit zu vermeiden und eine Einweisung in ein Heim zu verhindern beziehungsweise hinauszuzögern und damit eine selbstständige und selbstbestimmte Lebensführung zu erhalten und zu fördern", so Grein. "Der einzelne ältere Mensch gewinnt ein großes Stück Lebensqualität."
Gegründet wurde der "Bundesverband Geriatrie" im Jahr 1993 auf Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung zunächst unter dem Namen "Bundesarbeitsgemeinschaft der geriatrischen Rehabilitations-Einrichtungen e.V.". Im Jahr 1997 wurde eine Namensänderung in "Bundesarbeitsgemeinschaft der Klinisch-Geriatrischen Einrichtungen e.V." beschlossen, um unter anderem der engen Verzahnung zwischen Akutgeriatrie und geriatrischer Rehabilitation Rechnung zu tragen.
Der "Bundesverband der Geriatrie e.V." ist die zentrale verbandspolitische Vertretung der auf die geriatrische Versorgung spezialisierten Einrichtungen und Fachabteilungen in Deutschland. Er bündelt die Interessen der Mitglieder und vertritt diese gegenüber der Öffentlichkeit sowie der Politik. Er ist damit der Ansprechpartner im Bereich der geriatrischen Einrichtungen in Deutschland. Heute zählt der Bundesverband 234 Träger als Mitglieder. Diese betreiben über 250 Kliniken beziehungsweise Einrichtungen mit rund 17 300 Betten beziehungsweise Behandlungsplätzen. So sind unter anderem viele größere Klinik-Verbünde und -Konzerne mit ihren geriatrischen Einrichtungen Mitglied des Verbands.