Kurznachrichten, Termine und Notizen für den Landkreis Pfaffenhofen und Umgebung
Unterstützung für Lebensretter-Kapitän
(ty) Im Juni vergangenen Jahres hatte Claus-Peter Reisch als Kapitän der "Lifeline" 230 Flüchtlinge aus Seenot gerettet. Auf Malta wurde ihm anschließend der Prozess gemacht. Der Vorwurf: Das Boot sei nicht ordnungsgemäß registriert gewesen. Nun fiel das Urteil: 10 000 Euro Geldstrafe. Dennoch habe das Urteil auch einen positiven Aspekt: Das Gericht habe anerkannt, dass die Rettung von Flüchtlingen aus Seenot keine Geschäftstätigkeit sei, erklärte die Organisation. Kürzlich war Reisch auf Einladung der hiesigen SPD im Landkreis Pfaffenhofen zu Gast und hatte Unterstützung erfahren (Foto oben).
Reisch klagte bei seinem Besuch in der Hallertau die Abschottungs-Politik der Europäischen Union an: "Wenn wir unsere EU mit solcher Gewalt und Grausamkeit verteidigen, dann haben wir unsere Werte doch schon lange verloren", befand er. Ihm war eine Spende der Sozialdemokraten, der Arbeiter-Wohlfahrt Pfaffenhofen und des türkisch-islamischen Vereins "DiTiB" aus der Kreisstadt über rund 1000 Euro überreicht worden. "Unser Geld soll helfen", so SPD-Kreischef Käser. "Für uns ist klar: Es kann niemals ein Verbrechen sein, wenn man Leute rettet, die am Ertrinken sind." Seenot-Rettung, so Käser, "ist kein Verbrechen, es ist unsere humanitäre Pflicht".
Europa-Frühschoppen in Wolnzach
(ty) "Diese Europawahl ist die wichtigste, die wir je hatten", sagt der SPD-Europa-Kandidat aus Planegg. Am morgigen Sonntag ab 10.30 Uhr diskutiert der 30-jährige Korbinian Rüger mit dem Pfaffenhofener SPD-Kreisvorsitzenden Markus Käser und weiteren hiesigen Sozialdemokraten bei einem Frühschoppen bei "Urban Chestnut" in Wolnzach. Unter anderem geht es dabei um eine Vision für ein vereintes Europa und, passend zur Brauerei-Lokation, nach dem Motto "Europa, mein Bier?!" um die Frage, inwieweit alle von europäischen Herausforderungen betroffen sind. Der Frühschoppen beginnt um 10 Uhr bei schönem Wetter am Vorplatz, bei Regen in der Fasshalle. Essen und Getränke sind kostenlos. Alle Interessierten sind eingeladen.
Wanderung zum Brachvogel
(ty) Am Freitag, 24. Mai, findet rund um den "Natura 2000"-Tag und den "Internationalen Tag der Biodiversität" eine Wanderung zum Großen Brachvogel im Paartal statt. Geführt wird die Wanderung von Jana Holler; sie ist Gebietsbetreuerin für Wiesenbrüter und steht in Diensten des Pfaffenhofener Landratsamts.
"Am Rande der Paartaler Sanddünen mit Blick über die weitläufigen Wiesen des Paartals halten wir zusammen nach dem schönen und seltenen Brachvogel und anderen Feld- und Wiesenvögeln Ausschau", erklärt Holler. Die Führung beginnt um 17 Uhr und dauert bis ungefähr 19 Uhr. Treffpunkt ist bei der Kirche in Freinhausen (Adelshausener Straße 12). Eine Anmeldung ist bis 19. Mai unter der Telefonnummer (0 84 41) 27 - 31 81 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! möglich.
Umbau der Anschluss-Stellen der B16 bei Manching
(ty) Zur Beseitigung der Unfall-Schwerpunkte plant das Staatliche Bauamt Ingolstadt die Bundesstraße B16 im Bereich der Einmündung der Staatsstraße 2335 und der Geisenfelder Straße – östlich von Manching –mit höhenfreien Anschlüssen auszustatten. Die Regierung von Oberbayern hat hierzu jetzt das Planfeststellungs-Verfahren eingeleitet. Die Unterlagen werden in der Gemeinde Manching einen Monat öffentlich ausgelegt und können dort eingesehen werden. Die Planunterlagen sind zudem ab Beginn der Auslegung unter www.regierung.oberbayern.bayern.de abrufbar.
Diesen Service bietet die Regierung von Oberbayern nun für alle geeigneten straßenrechtlichen Planfeststellungs-Verfahren an, die mit einer öffentlichen Auslegung verbunden sind. Für die Erhebung von Einwendungen gelten die von der auslegenden Gemeinde bekannt gemachten Bedingungen. "Es ist zu beachten, dass Einwendungen aus rechtlichen Gründen nicht per einfacher E-Mail eingereicht werden können", teilte die Regierung mit.
Ein Planfeststellungs-Verfahren ist ein besonders geregeltes Verfahren, das zum Beispiel im Falle eines Neubaus oder einer Änderung einer Bundesfernstraße vorgeschrieben ist. In diesem werden umfassend alle vom Bauvorhaben möglicherweise betroffenen Belange geprüft und abgewogen. Hierzu hört die Bezirksregierung als zuständige Behörde alle betroffenen Kommunen, Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange an, deren Aufgabenbereich vom Vorhaben berührt ist.
Ferner werden die Planunterlagen der Öffentlichkeit vorgestellt und in den Gemeinden, in denen sich das Vorhaben voraussichtlich auswirkt, einen Monat zur allgemeinen Einsicht öffentlich ausgelegt. Private Betroffene können während der Auslegungsfrist und der sich anschließenden Einwendungsfrist von einem Monat Einwendungen gegen das Bauvorhaben bei den auslegenden Gemeinden oder bei der Regierung erheben.
Nach Ablauf der Einwendungsfrist bittet die Regierung den Vorhabensträger um eine Stellungnahme zu den eingegangenen Schreiben. Anschließend entscheidet sie, ob ein Erörterungstermin durchgeführt wird oder darauf verzichtet werden kann. Wird ein Erörterungstermin durchgeführt, lädt die Regierung die Träger öffentlicher Belange und die Einwendungsführer zu dem Termin. Das kann auch über eine öffentliche Bekanntmachung geschehen, wenn mehr als 50 Benachrichtigungen an private Betroffene erforderlich sind. Der Erörterungstermin wird ergänzend auch ortsüblich bekannt gemacht.
Ergibt sich im Anhörungsverfahren die Notwendigkeit, den Plan zu ändern, sind neu oder anders Betroffene darüber zu informieren. Sie erhalten Gelegenheit, dagegen wiederum Einwendungen zu erheben. Bei erheblichen Änderungen kann auch eine erneute Auslegung der Planunterlagen erforderlich sein. Sobald das Entscheidungs-Material vollständig ist, erstellt die Regierung den so genannten Planfeststellungs-Beschluss. Dieser wird den Einwendern, über deren Einwendungen entschieden wurde, zugestellt. Der Planfeststellungs-Beschluss und die festgestellten Planunterlagen werden darüber hinaus in den beteiligten Gemeinden zwei Wochen zur Einsicht ausgelegt.
Energie-Effizienz und Klimaschutz für Pflege und Gesundheit
(ty) Der Landkreis Kelheim initiiert zusammen mit den Landkreisen Freising und Pfaffenhofen das Netzwerk "Energie-Effizienz und Klimaschutz für Pflege und Gesundheit". Erfahrungswerte zeigen, so heißt es aus der Kelheimer Kreisbehörde, dass in Kooperation mit Gleichgesinnten bessere Resultate im Hinblick auf die Erhöhung der Energie-Effizienz und die Umsetzung von Klimaschutz-Maßnahmen erzielt werden. In Kooperation mit der Forschungsstelle für Energiewirtschaft aus München (FfE) wurde das Konzept für das neue Netzwerk entwickelt.
Das Einspar-Potenzial sei insbesondere im Hinblick auf den Strom- und Wärmeenergie-Verbrauch hoch. "Pro Bewohner einer Alten- oder Pflege-Einrichtung rechnet man mit einem jährlichen Energieverbrauch, der so hoch ist, wie der eines Einfamilienhauses mit vier bis sechs Personen", erklärt Christina Bauer vom Regional-Management am Landratsamt Kelheim. Mit Blick auf den Klimaschutz und die entstehenden CO2-Emissionen ergäben sich weitere Aufgabenfelder, denn: "Insbesondere in den Bereichen Verpflegung, Reinigung und Wäsche sowie Mitarbeitermobilität fallen nicht zu unterschätzende Treibhausgas-Emissionen an."
Die genannten drei Landkreise hatten Ende vergangenen Jahres eine interkommunale Informations-Veranstaltung zu diesem Thema mit großem Zuspruch durchgeführt. Der Netzwerkidee sei stark zugesprochen worden. "Ab sofort können sich interessierte Einrichtungen bei der FfE oder den Landratsämtern melden", so ein Behörden-Sprecher. "Interessierte Einrichtungen werden daher um Kontaktaufnahme gebeten."
Grünes Licht für Elektro-Roller
(ty) Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) begrüßt, dass der Bundesrat gestern grünes Licht zur Zulassung von Elektro-Kleinstfahrzeugen im öffentlichen Straßenverkehr gegeben hat. "Damit ist der Weg frei für ein zusätzliches Mobilitäts-Angebot vor allem in unseren Innenstädten", erklärte er. "Neben dem Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln können wir nun mit E-Rollern auf eine weitere umweltfreundliche Alternative zum Autoverkehr setzen, um innerstädtisch schnell und bequem von A nach B zu kommen."
Herrmann erhofft sich durch die Elektro-Roller eine Entlastung vom Pendlerverkehr und eine weitere Verbesserung der Luftqualität. Ganz besonders wichtig ist dem Innenminister aber auch die Verkehrssicherheit: "Mit den getroffenen Regelungen haben wir die richtige Balance zwischen innovativer Mobilität und möglichst hoher Verkehrssicherheit gefunden", erklärte er.
3,34 Millionen Euro für 243 Projekte
(pba) Die bischöfliche Missions-Kommission hat im vergangenen Jahr rund 3,34 Millionen Euro für die Unterstützung von 243 Projekten weltweit bewilligt. Damit wurden fast doppelt so viele Projekte unterstützt wie im Jahr zuvor. Die Summe setzt sich aus Mitteln der Abteilung Mission–Entwicklung–Frieden, des bischöflichen Hilfsfonds "Eine Welt" und der "aktion hoffnung" zusammen. Insgesamt waren 627 Anträge geprüft worden. Das teilte die Diözese Augsburg mit, zu der auch der Landkreis Pfaffenhofen gehört.
Allein aus dem bischöflichen Hilfsfonds "Eine Welt" flossen aus Spenden und Stiftungserträgen 1,07 Millionen Euro in 21 Projekte. Aus dem Etat der Abteilung Weltkirche gingen 1,80 Millionen Euro an 154 Projektpartner. Die "aktion hoffnung" konnte mit gut 446 000 Euro aus Verkaufserlösen, Spenden und Drittmitteln Entwicklungsprojekte in 26 Ländern fördern. In einer außerordentlichen Unterstützung des Bistums kamen 400 000 Euro aus Kirchensteuermitteln den Flutopfern in Kerala in Indien zugute. Für die dringend notwendige Versorgung der Bevölkerung sowie den Wiederaufbau stellte der bischöfliche Hilfsfonds "Eine Welt" weitere 135 000 Euro bereit.
"Die Verantwortung für die Eine Welt ist eine, die alle Gläubigen betrifft und nicht an schwäbischen Kirchtürmen endet", stellen Prälat Bertram Meier, bischöflicher Beauftragter für weltkirchliche Aufgaben in der Diözese Augsburg, und Anton Stegmair, Leiter der Abteilung Weltkirche, dazu fest. Ein Schwerpunkt war und ist nach wie vor der Aufbau zweier Häuser für Straßenkinder im Südsudan. In den Einrichtungen der Salesianer in Wau und Kuajok werden bis zu 800 Straßenkinder betreut. Es gibt Bildungs- und Freizeitaktivitäten, die Kinder bekommen zu essen, sie haben einen Schlafplatz und werden medizinisch versorgt.
Als "Jahresprojekt 2019" unterstützen die Abteilung Weltkirche, die "aktion hoffnung" und der bischöfliche Hilfsfonds "Eine Welt" diese Einrichtungen. Allein die Stiftung trägt mit 550 000 Euro über drei Jahre zum Gelingen des Vorhabens bei. Der Bischöfliche Hilfsfonds engagiert sich darüber hinaus in der ukrainischen Diözese Sambir-Drohobych: Gefördert wird über mehrere Jahre hinweg wird der Aufbau eines Reha-Zentrums in Truskavets für Traumatisierte aus den Kriegshandlungen in der Ostukraine. Weitere humanitäre, soziale und pastorale Projekte konnten vergangenes Jahr im Irak, Indien, Rumänien oder der Demokratischen Republik Kongo durch die Stiftung unterstützt werden. Oft ermögliche der schnelle Kontakt über die aus dem Bistum Augsburg stammenden Missionare eine zuverlässige Beurteilung und Begleitung der Projekte, heißt es dazu.
Neben der Projektförderung seien weitere Mittel für Maßnahmen zur entwicklungsbezogenen und weltkirchlichen Bildungs- und Lobbyarbeit im Bistum bereitgestellt worden. Wachsende Bedeutung erlebe hierbei die Förderung des internationalen Welt-Freiwilligen-Dienstes. Derzeit seien acht Freiwillige in Chile, Peru und Südafrika im Einsatz. Vier junge Chilenen kamen Anfang des Jahres ins Bistum und werden im Rahmen des "Reverse-Programmes" für ein Jahr einen Freiwilligen-Dienst absolvieren. Zusätzlich wurden durch die Abteilung Weltkirche im vergangenen Jahr Mess-Intentionen im Umfang von 266.000 Euro an Diözesen und Ordensgemeinschaften weitergeleitet.
In den vergangenen 20 Jahren wurden insgesamt über 11 800 Projekte von der Abteilung Weltkirche, vom bischöflichen Hilfsfonds "Eine Welt" und der "aktion hoffnung" bearbeitet. Davon konnten mehr als 5960 mit einer Gesamtsumme von knapp 35 Millionen Euro gefördert werden. Mitglieder der bischöflichen Missions-Kommission sind derzeit Bischof Konrad Zdarsa, Weihbischof em. Josef Grünwald, Domdekan Prälat Bertram Meier (Vorsitzender), Pfarrer Max Stetter (ehemaliger Missionar in Kenia), Schwester Agata Mech, Franz Richter (Pfarrei St. Ulrich und Afra, Augsburg), Anton Stegmair (Leiter der Abteilung Weltkirche ) und Johannes Müller ("aktion hoffnung"). Die Kommission trifft sich in der Regel drei Mal pro Jahr und entscheidet über die Mittelvergabe für die einzelnen Projekte.