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Sven Müller von den Ingolstädter Johannitern führt mit ehrenamtlichen Kollegen im Auftrag der "Deutschen Stiftung Organ-Transplantation" (DSO) immer wieder die Transporte durch.

(ty) Jedes Jahr findet am ersten Samstag im Juni – also heute wieder – der Tag der Organspende statt. Er macht seit nunmehr 35 Jahren auf Organspende und Organtransplantation aufmerksam. Der Tag will den Menschen gedenken, die mit ihrer Spende Leben gerettet haben, und zur Auseinandersetzung mit der Thematik animieren. Auch für Sven Müller, ehrenamtlicher Ortsbeauftragter der Johanniter in Ingolstadt, ist dieser Tag etwas Besonderes: Seit mehreren Jahren übernimmt er gemeinsam mit zehn Ingolstädter Kollegen im Auftrag der "Deutschen Stiftung Organ-Transplantation" (DSO) die lebenswichtigen Transporte von Spender-Organen.

"Nach einer einmaligen Unterstützung der Johanniter-Kollegen aus Mittelfranken entstand eine anhaltende starke Partnerschaft mit der DSO – begründet vor allem durch die Zuverlässigkeit der Ingolstädter und ihre zentrale Lage in Bayern", heißt es von den oberbayerischen Johannitern. "Wir freuen uns, diese wichtige Aufgabe übernehmen zu dürfen und damit unseren Teil dazu beizutragen, Menschenleben zu retten", sagt Müller. Wie aber laufen solche Organ-Transporte ab? Und wer darf sie überhaupt durchführen?

"Fahren darf, wer mindestens die Ausbildung zum Sanitätshelfer absolviert hat und damit entsprechende Erfahrung, beispielsweise beim Fahren mit Sondersignal, aufweist", erklären die oberbayerischen Johanniter in einer aktuellen Pressemitteilung. Darüber hinaus lassen sich die Johanniter auch durch die DSO schulen, "um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben". Diese Qualifikationen seien nicht nur wegen der medizinischen Kenntnisse wichtig, sondern zudem, weil die eiligen Transporte auch bei Schnee, Eis oder dichtem Nebel stattfinden – und sowohl die Fahrer als auch das Spender-Organ zwar schnell, aber vor allem sicher am Ziel ankommen müssen.

Besonders herausfordernd werde es für alle Beteiligten, wenn die Transporte ein trauriges Ende nehmen: "Tragisch war ein Einsatz im letzten Jahr, der uns in die Mitte Deutschlands geführt hat, bei dem der Empfänger aber leider kurz vor Ankunft des Spender-Organs verstorben ist", berichtet Müller. "Er hatte jahrelang gewartet, aber leider kam die Hilfe letztendlich zu spät." Umso wichtiger sei der Tag der Organspende. "Organspende bietet die Möglichkeit, Leben zu retten", unterstreicht Müller

Er appelliert anlässlich des heutigen Tages der Organspende: "Jeder sollte sich ausführlich darüber Gedanken machen und entscheiden, ob eine Spende infrage kommt." Um im Ernstfall eine sichere Entscheidung im Sinne des potenziellen Spenders fällen zu können, seien offene Gespräche mit Angehörigen sowie aktuell das Mitführen eines Organspende-Ausweises enorm wichtig. Allein die Auseinandersetzung mit dem Thema sei ein bedeutender Schritt, findet Müller. Und genau dieses Ziel verfolge der Tag der Organspende jedes Jahr aufs Neue.


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