Das ist ein Ergebnis der jüngsten IHK-Umfrage. Der Konjunktur-Index liegt demnach auf dem niedrigsten Wert seit mehr als vier Jahren.
(ty) In der Wirtschaft der Region herrscht weiterhin gedämpfte Stimmung. Der Konjunktur-Index der IHK für München und Oberbayern liegt laut heutiger Mitteilung in der aktuellen Frühjahrs-Umfrage bei 118 Punkten. Im Vergleich zum Jahresbeginn habe er einen weiteren Zähler eingebüßt und erreiche damit seinen niedrigsten Wert seit Anfang 2015. Die Geschäftslage habe sich auf einem für die Region vergleichsweise niedrigen Niveau stabilisiert. Wie aus der IHK-Umfrage unter Betrieben in Ingolstadt sowie in den Kreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen hervorgehe, bezeichnen 46 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als gut, 49 Prozent als befriedigend und fünf Prozent als schlecht.
"Gerade die internationalen Entwicklungen haben großen Einfluss auf unsere exportstarke Region", mahnt Fritz Peters, der Sprecher des IHK-Forums für die Region Ingolstadt. "Die Geschäfts-Erwartungen für die kommenden Monate haben erneut einen Dämpfer erhalten", berichtet er Mit einem Saldo von minus zwei Punkten rechnen seinen Worten zufolge erstmals seit dem Herbst des Jahres 2012 – dem Zeitpunkt der Euro-Schuldenkrise –mehr Betriebe mit einer Eintrübung ihrer Geschäfte als mit einem Wachstum.
Die Investitions-Dynamik habe sich hingegen auf niedrigem Niveau stabilisiert. Fast ein Viertel der Unternehmen in der Region plant nach Erkenntnissen der IHK höhere Investitions-Ausgaben (24 Prozent), zehn Prozent möchten hingegen Budgets kürzen. Mit 13 Punkten liege die Investitions-Bereitschaft sogar per Saldo höher als zu Jahresbeginn (vier Punkte). Allerdings sei der Anteil der Unternehmen, die gänzlich auf Investitionen verzichten möchten, mit 13 Prozent der höchste seit dem Jahr 2010.
Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt seien weiter gesunken. "Jedes fünfte befragte Unternehmen plant einen Personal-Abbau", heißt es von der IHK, "das sind so viele wie zuletzt 2010." Zwölf Prozent der Betriebe planen den Angaben zufolge neue Stellen, gleichzeitig wollen 20 Prozent jedoch Arbeitsplätze abbauen. Mit einem Saldo von minus acht Punkten liegen die Pläne nach Erkenntnissen der IHK deutlich im negativen Bereich, was auf einen Stellenabbau hindeutet.
Zu den Risiken befragt, gaben laut IHK 70 Prozent der Unternehmen – einmal mehr – den Fachkräfte-Mangel an. "Dieser Anstieg um sechs Prozentpunkte seit Jahresbeginn könnte angesichts der gleichzeitig gesunkenen Einstellungsbereitschaft dem geschuldet sein, dass weiterhin viele Spezialisten fehlen", wird dazu erklärt. Besonders gestiegen seien auch die Risikobewertungen in punkto sinkender Inlands-Nachfrage (von 38 auf 46 Prozent) und sinkender Auslandsnachfrage (von neun auf 18 Prozent). Als regionales Risiko wird laut IHK die hohe Abhängigkeit der Betriebe von den Entwicklungen in der Automobil-Branche genannt.
"Die Verunsicherung in der Wirtschaft wächst", fasst Peters zusammen. Die Politik ist seiner Ansicht nach jetzt gefordert, "unseren Wirtschafts-Standort mit einer aktiven, wettbewerbs-orientierten Wirtschaftspolitik grundlegend zu stärken." Er fordert: "Unsere Unternehmen brauchen dringend Anreize für Investitionen." Dazu zählen seiner Meinung nach beispielsweise verbesserte Abschreibungs-Möglichkeiten.