EC Pfaffenhofen scheitert bei der 0:4-Heimniederlage gegen Höchstadt an der mangelnden Chancenverwertung – und Gästekeeper Glaser.
(oex) 0:4 aus Sicht des EC Pfaffenhofen endete das Heimspiel am Freitagabend gegen den Höchstadter EC. Eine klare Sache für die Gäste, würde wohl jeder denken, der nicht selbst als Zuschauer dabei war. Doch dem war wahrlich nicht so. Das Match war nämlich deutlich enger, als es das Ergebnis vermuten lässt.
Nach Ertönen der Schlusssirene konnten die mehr als 100 mitgereisten Höchstadter Fans erleichtert aufatmen und sich über den wichtigen Auswärtssieg freuen, der ihre Mannschaft der Meisterrunde einen großen Schritt näher bringt. Kopfschütteln vermischt mit einer Spur Ratlosigkeit dagegen im Pfaffenhofener Lager, denn wieder einmal standen die IceHogs trotz einer insgesamt starken Vorstellung mit leeren Händen da.
Die Enttäuschung war auch ECP-Trainer Heinz Feilmeier ins Gesicht geschrieben, der vor allem im zweiten Drittel mitansehen musste, wie seine Mannschaft Chancen fast im Minutentakt erspielte, aber ein ums andere Mal an den eigenen Nerven, am Pfosten oder am überragenden Gästetorhüter Ronny Glaser scheiterte. „Da müssen wir einfach zwei oder drei Tore machen, dann wäre es für Höchstadt sehr schwer geworden,“ trauerte er den vergebenen Möglichkeiten nach. Höchstadts Spielertrainer Daniel Jun pflichtete ihm bei: „Da haben wir richtiges Glück gehabt.“ So aber rettete seine Mannschaft ein torloses Unentschieden in die zweite Pause und alle im Stadion waren sich einig: Wem das erste Tor in diesem Match gelingt, der würde das Eis auch als Sieger verlassen.
Und das waren dann im Schlussabschnitt die Gäste, die dabei ihre individuelle Klasse aufblitzen ließen. Mit einem schnell vorgetragenen Konter gelang Stephan Hiendlmeyer in der 44. Minute der Führungstreffer und nur 40 Sekunden später legte Markus Babinsky mit einem satten Schlagschuss nach. Von diesem Doppelschlag sollten sich die Gastgeber nicht mehr erholen. Die Alligators verteidigten geschickt gegen die verzweifelt anrennenden IceHogs, denen dann Spielertrainer Daniel Jun mit seinen Treffern in der 53. und 56. Minute den endgültigen K.o. versetzte. Zuvor hatte die Pfaffenhofener zwei Drittel lang einen der besten Heimauftritte seit langem hingelegt.
ECP-Coach Feilmeier hatte seine Mannen hervorragend eingestellt. Höchstadt, das sich im Kampf um einen Platz in der Meisterrunde keine Niederlage leisten konnte, hatte zwar etwas mehr vom Spiel, klare Chancen waren aber eher Mangelware. Und wenn sich dann doch einmal eine bot, zeigte sich Christian Hamberger im ECP-Tor auf dem Posten. Ganz stark das Unterzahlspiel der IceHogs, die mit gutem Forechecking dem zweitbesten Überzahlteam der Liga kaum Möglichkeiten boten, ein effektives Powerplay aufziehen. Selbst eine Minute mit zwei Mann weniger wurde nahezu problemlos überstanden.
„Das war wirklich stark von Pfaffenhofen. Die haben unsere wichtigen Spieler aus dem Spiel genommen,“ lobte Daniel Jun den Gegner. Über die wieder gewonnene Stabilität in der Defensive freute sich auch Feilmeier, der nun aber mit der Abschlussschwäche hadert. „Erst haben wir vorne getroffen und hinten katastrophale Fehler gemacht, jetzt stehen wir hinten gut und treffen dafür das Tor nicht mehr.“ Und wenn man sieht, welche Chancen die ECP-Stürmer in den vergangenen Spielen ungenutzt ließen, ist es kaum zu glauben, dass der Tabellenzwölfte immer noch über die fünftbeste Offensive der Liga verfügt.
Trotz der Niederlage in diesem fairen Match sieht der ECP-Coach seine Mannschaft aber auf dem richtigen Weg und sprach ihr ein Kompliment für ihren engagierten Auftritt aus. Bleibt nur zu hoffen, dass bis zum Beginn der Abstiegsrunde auch im Angriff wieder der Knoten platzt. Die werden die IceHogs dann aber ohne Marco Löwenberger bestreiten müssen, der sein vorübergehendes Comeback mit dem Spiel gegen Höchstadt wieder beendet hat, nachdem alle Verletzten inzwischen wieder an Bord sind.
EC Pfaffenhofen: Hamberger, Banzer, Oexler Hofbauer, Pfab, Fichtl, Schuster, Sing, Landstorfer, Simm, Turner, Berger, Vokaty, Babic, Feilmeier, Sturm, Weicht, Löwenberger, Smolik, Merka.
Tore: 0:1 (44.) Hiendlmeyer (Sikorski); 0:2 (45.) Babinsky (Urban); 0:3 (53.) Jun (Dzemla, Gulda); 0:4 (56.) Jun (Hiendlmeyer). Strafen: IceHogs 8, HEC 6. Zuschauer: 300.
Das Bild wurde uns zur Verfügung gestellt von Alexandra Gerrard. Mehr unter: http://alexandra-gerrard.de/blog/photo