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Die GfG hat bereits 117 der 190 für ein Antreten bei der Stadtratswahl in Pfaffenhofen nötigen Unterstützer-Unterschriften gesammelt, will sich aber auf diesem Erfolg keinesfalls ausruhen

(ty) Menschen, die sich in Pfaffenhofen immer wieder für interkulturelle und Gemeinwohl orientiere Projekte stark machen, haben sich bekanntlich zusammengetan, um als Wählergruppe „Gemeinsam für Gemeinwohl“ (GfG) bei der Stadtratswahl anzutreten. Doch zuvor gilt es noch, eine entscheidende Hürde zu nehmen: Die GfG braucht bis 3. Februar 190 gültige Unterstützer-Unterschriften, um um überhaupt zur Kommunalwahl zugelassen zu werden. Nach eigenen Angaben hat die GfG bis Samstag 117 bekommen. Grund zur Freude einerseits, wie es aus der GfG heißt – aber zugleich auch Signal, nun keinesfalls in den Bemühungen nachzulassen.

Es wären auch noch ein paar mehr Unterschriften möglich gewesen, wie Manfred „Mensch“ Mayer von der GfG berichtet. Aber zwischenzeitlich sei der Andrang im Bürgerbüro, wo die Unterschriften geleistet werden müssen, so groß gewesen, dass so manchen die Wartezeit zu lang war und sie unterverrichteter Dinge wieder abgezogen seien. Das wurde der GfG laut Mayer von Betroffenen berichtet.

Ulrich Wandersleb-Münst verteilte am Samstag auf dem Wochenmarkt kleine Handzettel mit den Öffnungszeiten des Bürgerbüros, verbunden mit der Bitte um eine Unterstützer-Unterschrift für die Wählergruppe GfG.

Nun könnte man meinen: Wenn die Leute schon Schlange stehen, um zu unterschreiben, dann braucht sich die GfG doch keine Sorgen machen um die 190 Unterschriften. Doch genau das sieht man bei der Wählergruppe anders: Man sei sich einig, dass man sich nicht zurücklehnen könne und wolle sich weiter aktiv um Unterschriften bemühen, sagt Mayer gegenüber unserer Zeitung. Die Mitglieder hätten deshalb vereinbart, alle Möglichkeiten ausschöpfen wollen, um Unterstützer zu finden. Zugleich wolle man die potenziellen Unterstützer mit dem Hinweis auf die Öffnungszeiten des Bürgerbüros bitten zu unterschreiben. GfG-Kandidat Ulrich Wandersleb-Münst verteilte zum Beispiel am Samstag auf dem Wochenmarkt kleine Handzettel mit den Öffnungszeiten, verbunden mit der Bitte um eine Unterstützer-Unterschrift.

„Um sicher zu gehen, brauchen wir idealerweise noch 100 weitere Unterschriften“, sagt Mayer. „Es kann sich nämlich durchaus herausstellen, dass Unterschriften ungültig sind, weil der Wohnort doch nicht in der Stadt Pfaffenhofen und seinen Ortsteilen liegt, oder jemand auf einer anderen Stadtratsliste kandidiert.“ Denn wer selbst auf einer Liste für die Kommunalwahl steht, darf laut Mayer die GfG nicht per Unterschrift unterstützen. Das regle das entsprechende Wahlrecht ganz klar.

Mit einer Unterstützer-Unterschrift spricht man sich dafür aus, dass die GfG bei der anstehenden Stadtratswahl in Pfaffenhofen antreten darf. Das heißt freilich nicht, dass man am 16. März dann auch seine Kreuzchen bei der GfG machen muss. Mit der Unterschrift im Bürgerbüro, wo die Listen für die Unterstützer-Unterschriften ausliegen, setzt man also ein Zeichen für die demokratische Vielfalt, in diesem Fall eben konkret für die Zulassung der GfG zur Stadtratswahl in der Kreisstadt. 

Am Samstag war die GfG mit einem Infostand auf dem Wochenmarkt vertreten und warb auch für die Aktion "Blumen in der Stadt", die zum Ziel hat, städtische und private Grün- und Brachflächen durch Aussähen von Bienenweidensamen für Auge und Insekten aufzuwerten. Die Aktion wird von der "sozialen Skulptur Hallertauer koordiniert" und von den Kandidatinnen der GfG unterstützt. 

Unterstützer-Unterschriften können bis 3. Februar, 12 Uhr, im Bürgerbüro im Alten Rathaus geleistet werden. Montag bis Mittwoch von 8 bis 16 Uhr, Donnerstag von 7 bis 18 Uhr, Freitag von 8 bis 12 Uhr. Außerdem ist die Eintragung jeden ersten und dritten Samstag im Monat von 9 bis 12 Uhr möglich. Am Donnerstag, 30. Januar, ist von 7 bis 20 Uhr geöffnet, am Samstag, 1. Februar, dann eben von 9 bis 12 Uhr – und der Endspurt läuft am 3. Februar, wo man sich aber nur noch zwischen 8 bis 12 Uhr eintragen kann.

Die Liste der GfG für die Stadtratswahl:

  1. Manfred „Mensch“ Mayer (verrät sein Alter nicht)
  2. Sina Wahab (20 Jahre)
  3. Bernd Duschner (62)
  4. Brigitte Beckenbauer (57)
  5. Herbert Patig (62)
  6. Nikolaus Buhn (32)
  7. Birgit Kögler  (41)
  8. Anna-Elisabeth Mayr (57)
  9. Matthias Hofbauer (46)
  10. Almuth Rönner (53)
  11. Barbara Tornier (69)
  12. Agnes Patig (61)
  13. Ulrich Wandersleb-Münst (70)

Die Kandidaten 1 bis 4 werden jeweils drei Mal auf der Liste genannt, die restlichen Bewerber je zwei Mal. So ist die Liste, die 30 Namen umfassen darf, dann auch voll. Zum Ersatzkandidaten wurde Can Meilinger gewählt. 

Die Agenda der GfG:

  • Weiterentwicklung und feste Verankerung der Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung bei Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen.
  • Frieden, Freundschaft und Völkerverständigung. Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Stattdessen soll friedenspolitisches Engagement unterstützt und internationale Städtepartnerschaften realisiert werden, wie zum Beispiel mit der serbischen Stadt Valjevo.
  • „InterKulturGarten Pfaffenhofen“: Interkulturelle Begegnungs- und Selbstversorgungsstätte, offen für Menschen jeglicher Herkunft.
  • Pfaffenhofen ist bunt! Hier ist kein Ort für braune Parolen! Gemeinsam für Demokratie, Toleranz und Vielfalt in allen Bereichen. Selbstverständlich akzeptieren wir den Neubau der Moschee.
  •  Flüchtlinge sind unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger! Wir treten für schutzsuchende Menschen ein und unterstützen sie dabei, eine humane Perspektive in ihrem „neuen“ Leben zu finden.
  • In unserer Stadt leben viele Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund. Wir fordern die Einführung eines direkt gewählten Migrationsrates mit Mitspracherechten bei allen Angelegenheiten, die Migranten in unserer Stadt betreffen, um Gleichwertigkeit zu schaffen, insbesondere in der Kultur-, Sozial- und Schulpolitik. Eine gezielte Ausbildung und Einstellung von Migranten in städtischer Verwaltung und Einrichtungen soll hier unterstützen.
  • Die Inklusion von Menschen mit Behinderung ist nicht verwirklicht. Inklusionsbeirat gründen, der den Prozess voranbringt.
  •  Einrichten einer kommunalen Sozialagentur für Betreuung und Pflege, zum Beispiel in Form einer Zeittauschbörse.
  • Pfaffenhofen summt! Beteiligung an der Initiative „Deutschland summt“, die bienenfreundliche Maßnahmen ergreift, da der Lebensraum der Bienen bedroht ist. Insbesondere Fortsetzung der Aktion „Blumen in der Stadt“: Umgestaltung von städtischen und privaten Grünflächen in Blumenwiesen und Bienenweiden im Sinne von: Wer Bienenweidensamen säht, wird Artenvielfalt und Honig ernten!
  • Kleine Landesgartenschau 2017
  • Schaffung der Stelle eines bzw. einer Naturmanager/in, der/die über den Gestaltungszusammenhang Landesgartenschau 2017 dauerhaft im Bereich Garten- und Landschaftsbau wirkt. Zuständig für Beratung der Bürger(innen) und der Stadt, zum Beispiel bei Pflanzkonzepten im öffentlichen Grün und bei Bebauungsplänen, die Pflegeleichtigkeit und Optik verbinden.
  • Nein zur dritten. Flughafen-Startbahn München: Wir sind nicht gegen den Flughafen, sondern gegen die Erweiterung. Wir wollen weiteren Lärm und weitere Umweltverschmutzung verhindern! Uns ist klar: Es gibt Grenzen des Wachstums!
  • „REGIOnalgeld“: Vom Gutschein zum vernetzten Gemeinwohl-Finanzsystem.
  • Gemeinwohl-Ökonomie als Maßstab und Ziel.
  • Einsatz und Unterstützung für eine lokale und unabhängige Energiewende.
  • Sicherung und Weiterentwicklung der bestehenden Kultur-, Heimat- und Brauchtumsförderung und –pflege.
  • Sicherung und Weiterentwicklung der bestehenden Sportförderung
  • Förderung und Unterstützung der Jugendarbeit, Jugendprojekten und –veranstaltungen.
  • Soziale Wohnversorgung durch Wohnbauförderung und die Einführung einer Miet- Kappungsgrenze. Wir setzen uns dafür ein, dass die Stadt den Bau zusätzlicher Sozialwohnungen, insbesondere für kinderreiche Familien, in Angriff nimmt
  • Antrag an die Bayerische Staatsregierung, die Stadt in das Verzeichnis der Gemeinden mit knapper Wohnversorgung, gerade im Sozialbereich, aufzunehmen.
  • Einführung eines Mietspiegels.
  • Keine Privatisierung von städtischem/n Eigentum und Betrieben

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