Das Gärtner-Team der Pfaffenhofener Stadtwerke gibt hilfreiche Tipps und aus dem Rathaus wird an die Bürger-Pflichten erinnert.
(ty) Der Herbst färbt das Laub der Bäume kunterbunt – soweit zur pittoresken Seite dieser Jahreszeit. Doch wenn die einstige Farbenpracht dann erst einmal dick auf dem Rasen oder auf dem Bürgersteig liegt, dann muss das Laub ja irgendwohin. Die Mitarbeiter der Pfaffenhofener Stadtwerke sind jetzt fast täglich unterwegs, um das Laub von den öffentlichen Flächen zu entfernen. "Die vertrockneten Blätter landen aber nicht unbedingt im Grüngut-Abfall, denn das Laub am Boden erfüllt wichtige Aufgaben für die Tier- und Pflanzenwelt", wird dazu erklärt. Die städtischen Gärtner geben in diesem Zusammenhang einige Tipps zum Umgang mit dem Laub.
"Wenn es möglich ist, bleibt das Laub im Garten oder in den Grünanlagen", heißt es dazu. Denn in den Laub-Haufen fänden Tiere wie Igel, Insekten oder Schmetterlings-Larven ein Quartier zum Überwintern. Auf den Beeten sowie unter Sträuchern oder Bäumen bilde das Laub eine Mulchschicht, die den Boden verbessere und Lebensraum für Würmer, Bakterien oder Pilze schaffe. Auch Käfer, Spinnen, Asseln, Frösche oder sogar Molche könnten in dieser Schicht überwintern. "Viele dieser Tiere fressen Schädlinge und helfen so, die Pflanzen auf natürliche Weise zu schützen", wird betont. "Zudem sind sie selbst Nahrung für Vögel im Winter."
An Rosen oder empfindlichen Sträuchern bilde der Laubmulch obendrein einen Schutz vor Frostschäden. "Einzig auf dem Rasen sollte Laub entfernt werden", erklären die Experten. "Denn die Grasflächen würden unter der Schicht leiden oder ersticken, weil sie kein Licht und keine Luft bekommen." Übrigens: Wer im Garten keinen Platz für einen Laub-Haufen habe, der könne das Laub auch im Komposter verrotten lassen und die entstandene Erde ein Jahr später auf den Beeten verteilen.
Laubsauger seien indes der Tod für viele kleine Tiere, "denn sie werden aufgesaugt und sterben im Häcksler des Geräts". Besser sei es, einen altbewährten Federbesen oder einen Rechen zu verwenden. Die Mitarbeiter der hiesigen Stadtwerke entfernen das Laub nach eigenem Bekunden jedenfalls nur dort, wo es tatsächlich nötig ist. "Dadurch sieht es in Pfaffenhofen vielleicht nicht mehr so ordentlich aus wie früher, das Laub hilft aber bedrohten Tierarten zu überleben und leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz", sagt ein Sprecher der Stadtverwaltung.
"Unbedingt entfernt werden muss das Laub", so wird zugleich betont, "natürlich von Straßen sowie Geh- und Radwegen." Denn eine nasse, rutschige Laubschicht gefährde dort die Verkehrs-Sicherheit. Die Stadtverwaltung bittet deshalb in einer aktuellen Pressemitteilung die Bürger darum, die Gehsteige vor ihren jeweiligen Grundstücken regelmäßig vom Laub zu befreien – wie es die städtische Reinhaltungs- und Reinigungs-Verordnung für öffentliche Straßen auch vorsehe.