Das neue Bildungs-Projekt soll Schüler über die Folgen des Konsums und die Hintergründe von Produkten aufklären.
(ty) Im Pfaffenhofener Landratsamt hat eine Referenten-Schulung zugleich den Auftakt für das Bildungs-Projekt "Klimaladen" gebildet. "Nach über einem Jahr intensiver Konzeption und Vorbereitung war es soweit", heißt es aus der Behörde: Die interaktive (Wander-)Ausstellung sei erstmals aufgebaut und getestet worden. Eine große Eröffnungs-Veranstaltung soll laut aktueller Mitteilung am 25. November am Landratsamt stattfinden. Führungen durch die Ausstellung sowie Workshops für die Schulen aus der Region werden kostenlos offeriert; Anmeldungen sind bereits jetzt möglich.
Gut 20 zukünftige Referenten waren die ersten "Testeinkäufer" im "Klimaladen": Sie bekamen eine Liste, anhand derer fiktiv geshoppt werden sollte. Ausgestattet mit bunten Stoffbeuteln gingen sie durch den "Laden" und hatten dabei die Qual der Wahl. In den einzelnen Abteilungen für Lebensmittel, Mode, Papier- und Schreibwaren konnte aus einer großen Produkt-Palette gewählt werden: verpackte oder frische Waren, bio oder konventionell, regional oder mit weitem Transportweg, fair gehandelt oder sozial unverträglich?
In der Auswertungs-Abteilung erklärte Helene Theobald, die für die inhaltliche Konzeption des Klimaladens verantwortlich ist, welche Folgen der jeweilige Einkauf für das Klima hat und warum zum Beispiel regionale und konventionelle Kartoffeln den Bio-Kartoffeln aus Ägypten vorzuziehen seien. Für die angehenden Referenten gab es außerdem etliche Tipps und Hinweise, wie die 90-minütigen Workshops für die Schülerinnen und Schüler sowohl individuell als auch altersgerecht und spannend gestaltet werden könnten.
"Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und geht uns alle an", betonte das Landratsamt in einer heutigen Pressemitteilung. "Mit unserer aktuellen Lebensweise leben wir weit über unsere Verhältnisse. Wir konsumieren oft unreflektiert und ohne über die Folgen für das Klima und unseren Planeten nachzudenken", sagt Doris Rottler, die Klimaschutz-Beauftragte am Landratsamt.
Das Klimaladen-Projekt setze genau hier an. Es wolle Schüler ab der fünften Jahrgangsstufe über die Klima-Auswirkungen des Konsums und über die Hintergründe von Produkten aufklären. Es wolle die Folgen des eigenen Verhaltens anschaulich und spielerisch vermitteln, Verantwortungs-Bewusstsein wecken sowie Anregungen für einen klimafreundlichen und nachhaltigen Konsum geben.
Im Rahmen der Förderung durch das bayerische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie den europäischen Landwirtschafts-Fonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (Eler) werden Führungen durch die Ausstellung inklusive der Workshops für die Schulen aus der Region zunächst bis März des Jahres 2021 kostenfrei angeboten. Buchungen sind nach Angaben des Pfaffenhofener Landratsamts ab sofort möglich. Bei Interesse kann man sich per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wenden.