Mit "Rundspaten-Technik" und Spezialfirma von der Innenstadt zum Kindergarten. Die Aktion kostet rund 5000 Euro.
(ty) Die Mädchen und Buben von der Pfaffenhofener Kindertagesstätte "Ecolino" dürfen sich über einen großen Baum freuen: Die fast zehn Meter hohe rotblühende Kastanie, die bisher vor der evangelischen Kirche gestanden hatte, ist in den Garten der Kita umgesetzt worden. Am Zusammentreffen von Moosburger Straße und Münchener Straße musste die Kastanie weichen, weil die Stadt dort bekanntlich einen Kreisverkehr errichtet. Dass es überhaupt möglich war, einen so mächtigen Baum samt lebensnotwendigem Wurzelwerk auszugraben, ist der so genannten Rundspaten-Technik zu verdanken.
Eine Firma aus Franken hat sich auf das Verpflanzen von Großbäumen spezialisiert, sie mit ihren Spezialmaschinen international im Einsatz. Die nun versetzte Kastanie stand bisher am Ende einer Reihe von Bäumen entlang der Münchener Straße, die vor drei Jahrzehnten gepflanzt worden waren. "Sie ist noch nicht zu alt zum Verpflanzen und zu schade zum Umschneiden", sagt Mario Dietrich, der oberste Gärtner bei den hiesigen Stadtwerken, der die Aktion initiiert hatte. Immerhin habe ein so großer Laubbaum ja wichtige Funktionen: Er binde Feinstaub, spende Schatten und biete zugleich Lebensraum und Nahrung für zahlreiche Vögel und Insekten.
"Das sollte man auch berücksichtigen, wenn man eine Baumaßahme plant", betont Dietrich. Ein alter Baum sei schnell gefällt, doch bis ein neu gepflanzter Baum dessen Funktionen erfüllen könne, dauere es Jahrzehnte. Für die Stadt Pfaffenhofen war diese Umpflanz-Aktion eine Premiere, heißt es aus dem Rathaus. Doch die Fachleute von der Spezialfirma sowie die Leute von den Stadtwerken "hatten alles bestens im Griff", so ein Sprecher der Stadtverwaltung.
Demnach "klappte alles wie am Schnürchen" – vom Ausgraben des Baums über den "Liegend-Transport" bis zum Wieder-Einpflanzen an der Kita. Die ganze Aktion koste rund 5000 Euro, wurde auf Anfrage unserer Redaktion aus dem Rathaus erklärt. Bevor der riesige Rundspaten mit einem Durchmesser von etwa 2,50 Metern die Kastanie samt Wurzelwerk gepackt und aus der Erde gehoben hatte, war an der Kindertagesstätte im "Eco-Quartier" bereits ein ebenso großes Loch ausgehoben worden.
So konnte später der komplette Kastanien-Baum sozusagen passgenau wieder eingesetzt werden. Die Kinder schauten gespannt zu – und sie haben in den nächsten Monaten eine wichtige Aufgabe zu erfüllen: "Um wieder richtig anwachsen zu können, muss die Kastanie im ersten Jahr reichlich gegossen werden. Und dabei helfen die Mädchen und Buben den Gärtnern der Stadtwerke sicher sehr gern", hofft man im Rathaus.