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Außenspiegel-Gehäuse führt Ermittler auf die Spur des mutmaßlichen Täters: 49-Jähriger ließ sich gestern in München widerstandslos festnehmen

(ty) Mit der Festnahme eines 49-jährigen Tatverdächtigen ist der Ermittlungsgruppe „Straßhof“ der Kripo Ingolstadt die Aufklärung der schrecklichen Unfallflucht nach dem tödlichen Verkehrsunfall  am 17. Dezember auf der Staatsstraße bei Rohrbach gelungen. Ein 49-jähriger Kraftfahrer aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck wurde nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord gestern Abend im Westen von München festgenommen. Auch das Unfall-Auto wurde entdeckt. Der Mann habe ließ sich widerstandslos festnehmen lassen. „Bei seiner Vernehmung machte er widersprüchliche Angaben.“ Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hat Haftbefehl gegen den Mann wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung und unerlaubten Entfernens vom Unfallort beantragt. Heute soll der mutmaßliche Täter dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. 

Hier geschah der schreckliche Unfall mit anschließender Fahrerflucht: Auf der Staatsstraße bei Rohrbach, fast genau gegenüber der Abzweigung zum Straßhofweg.

Der 54-jährige Martin W. aus dem Wolnzacher Ortsteil Eschlbach, der zu Fuß am Straßenrand unterwegs war, wurde damals, wie berichtet, von einem zunächst unbekannten Fahrer eines weißen MAN-Kleinlasters angefahren und getötet. Auf den Typ des Unfall-Auto waren die Ermittler anhand von gesicherten Spuren und Fahrzeugteilen gekommen. Der Fahrer ließ nach der Kollision das Opfer am Straßenland liegen und machte sich aus dem Staub. Ein Rollerfahrer fand am nächsten Morgen, 18. Dezember, um 9.11 Uhr die Leiche im Straßengraben und verständigte die Polizei. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Fußgängers feststellen.

Unterstützt von Kräften der Verkehrspolizeiinspektion Ingolstadt sowie der Polizeiinspektionen Geisenfeld und Pfaffenhofen setzte die eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe bei der Kripo alles daran, den flüchtigen Fahrer zu ermitteln. Aufgrund von an der Unfallstelle gesicherter Fahrzeugteile wurde zunächst eine Öffentlichkeitsfahndung eingeleitet. Parallel wurden alle Halter passender Fahrzeuge in den benachbarten Zulassungsbereichen überprüft. Diese Maßnahme wurde dann auf Bayern und auf das gesamte Bundesgebiet ausgedehnt, so dass letztlich über 2200 Fahrzeugüberprüfungen stattfanden, wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord jetzt mitteilt.

„Den Durchbruch brachte die Sicherstellung eines Außenspiegel-Gehäuses auf einem Parkplatz in der Nähe des Unfallortes“, wird berichtet. Dort hatte der Lkw-Fahrer, mehrere Kilometer entfernt vom Tatort, offenbar nach dem schrecklichen Unfall angehalten und das Teil weggeworfen. Nach Informationen unserer Zeitung war es ein Ermittler der Inspektion Pfaffenhofen, der das für die Ermittlungen so bedeutsame Puzzle-Stück entdeckte, das wichtige Erkenntnisse liefern sollte.

Im Straßengraben entdeckte ein Rollerfahrer die Leiche des Unfallopfers. Blutspuren zeugten von dem schrecklichen Unfall.

Der Fund des Spiegels war so bedeutsam, weil dadurch die Baureihe des möglichen Tatfahrzeugs auf wenige Fahrzeuge eingeschränkt werden konnte, so ein Polizeisprecher. Die Überprüfung einer Spedition im Westen von München führte nun gestern zum Tatfahrzeug, das auch aufgefunden worden sei. Der Außenspiegel sei zwar zwischenzeitlich ersetzt worden, der beschädigte Windabweiser indes noch nicht.

Ein 49-jähriger Kraftfahrer aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck war zur Unfallzeit mit dem Lkw unterwegs, wie die Polizei berichtet. „Die Festnahme des Unfallflüchtigen erfolgte gestern am späten Abend an der Arbeitsstelle nach seiner Rückkehr von der aktuellen Tour“, berichtet das Polizeipräsidium. Der Mann habe sich widerstandslos festnehmen lassen. „Bei seiner Vernehmung machte er widersprüchliche Angaben.“ 

Die zuständige Staatsanwaltschaft Ingolstadt beantragte Haftbefehl gegen den Beschuldigten wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und unerlaubten Entfernens vom Unfallort. Heute soll der mutmaßliche Täter dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. 

Angesichts der langwierigen Ermittlungen zeigte sich der Leiter der Kriminalpolizei Ingolstadt, Alfred Grob, hoch zufrieden über die Festnahme. „Der innerhalb der Ermittlungsgruppe vorhandene unbedingte und anhaltende Wille zur Aufklärung der Unfallflucht, waren die Voraussetzungen für den nun eingetretenen polizeilichen Erfolg.“

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