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Drei brisante Themen beherrschten diesmal die traditionelle Hubertus-Feier der Jäger-Vereinigung im Landkreis Pfaffenhofen.

(ty) "Lasst uns nicht ruhen, uns für die Jagd einzusetzen", appellierte Martin Braun, der Chef der Jäger-Vereinigung im Kreis Pfaffenhofen, bei der traditionellen Hubertus-Feier am Freitagabend an die Waidleute. Erstmals fand diese Zusammenkunft – ein Höhepunkt des Jagdjahrs – im Landgasthof Rockermeier in Unterpindhart statt, mit dabei waren die Jagdhornbläser der Jäger-Vereinigung und namhafte Lokalpolitiker. Drei wichtige Themen beherrschten das Treffen: Verbands-Querelen um Bayerns obersten Jagdfunktionär Jürgen Vocke, die anstehende Waffenrechts-Novelle und die auch im Kreis Pfaffenhofen nachgewiesene Hasenpest.

Gerade in diesen Zeiten und vor dem Hintergrund der Aufregung um Vocke, den Präsidenten des bayerischen Jagdverbands, sei Zusammenhalt gefragt, betonte Braun. Gegen Vocke ermittelt die Staatsanwaltschaft München wegen des Verdachts der Untreue. Hinter vorgehaltener Hand wird indes in Jäger-Kreisen bereits der ehemalige Landrat von Neuburg-Schrobenhausen und aktuelle bayerische Wirtschafts-Staatssekretär Roland Weigert (Freie Wähler) als potenzieller Nachfolger gehandelt. Im März nächsten Jahres wird in dieser Frage für Klarheit gesorgt, denn dann wird ein neues Präsidium gewählt – beim Landesjägertag in Lindau.

Der Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf (CSU), der Geisenfelder Vize-Bürgermeister Alfons Gigl (Freie Wähler) und der Pfaffenhofener Vize-Rathauschef Albert Gürtner (Freie Wähler) unterstrichen in ihren Grußworten ihre Verbundenheit mit Wild, Jagd und Jägern. Sie stellten außerdem die Bedeutung der Jagd-Ausübung für Natur und Landschaft heraus. Der Landtags-Abgeordnete Karl Straub (CSU) aus Wolnzach ging ausführlich auf die derzeitige Diskussion um die Novellierung des Waffenrechts ein. Hintergrund: Nach gegenwärtigem Stand würden auf Jäger, Sport- und Brauchtums-Schützen wohl erhebliche Kosten sowie Einschränkungen zukommen.

Die CSU habe mit den Freien Wählern in der Plenarsitzung des bayerischen Landtags am Donnerstag einen gemeinsamen Dringlichkeits-Antrag eingebracht, wonach eine unbürokratische und praktikable Umsetzung der EU-Richtlinie ins deutsche Waffenrecht umgesetzt werden solle. "Legale Waffenbesitzer dürfen nicht unter Generalverdacht stehen", so Straub. Von ihnen ginge keine Gefahr für diesen Staat und dessen Bürger aus. Das Pikante dabei ist, dass ausgerechnet das von Horst Seehofer (CSU) geführte Bundesinnenministerium maßgeblich an den scharfen Formulierungen beteiligt ist. Einen ausführlichen Bericht zu Straubs Sicht der Dinge lesen Sie hier: "Von Jägern, Sport- und Traditions-Schützen gehen keine Gefahren für diesen Staat aus"

Ein aktuelles Problem griff der universtäts- beziehungsweise staatlich geprüfte Wildnis- und Waldpädagoge Alfred Raths aus der Gemeinde Pörnbach in seinem Fach-Vortrag auf: Die seit Oktober dieses Jahres bekanntlich auch im Landkreis Pfaffenhofen (wir berichteten) an einem toten Feldhasen festgestellte Tularämie, auch Hasenpest genannt. Der Referent wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das hoch ansteckende Bakterium nicht nur bei Feldhasen, sondern auch bei weiteren 249 Tierarten festgestellt worden sei – und auch den Menschen betreffen könne.

Bereits zehn dieser mikroskopisch kleinen Stäbchenbakterien – etwa über die Luft aufgenommen – könnten genügen, um nach einer Inkubationszeit von einem Tag bis zu rund einem Monat erste, oftmals grippe-ähnliche Krankheits-Zeichen wie etwa Fieber und geschwollene Lymphknoten hervorzurufen. Tularämie könne in einem terrestrischen und einem aquatischen Zyklus auftreten, so Raths. "Zecken und Wasservorkommen scheinen eine besondere Rolle zu spielen", sagte er und wies darauf hin, dass es auch durch Stechmücken und Zecken zu Infektionen kommen könne. Zu vermeiden sei der Kontakt von Haut oder Schleimhäuten mit infektiösem Tiermaterial oder mit kontaminiertem Wasser.

"Wichtig ist es deshalb, vor dem Verzehr das Wildbret gut durchzugaren", betonte Raths, der selbst Jäger ist. Die Bakterien seien nämlich eher hitze- als kälteempfindlich und außerdem mit Desinfektionsmitteln gut in Schach zu halten. Seinen Waidmanns-Kollegen riet er, sich gut zu überlegen, ob sie in dieser Saison ihre traditionellen Treibjagden abhalten wollten. Wenn ja, dann sei jedenfalls für eine ausreichende Information von Mitjägern und Treibern sowie sonstigen Helfern und beteiligten Personen zu sorgen. Und: Da auch Hunde nicht von Tularämie verschont blieben, müsse auf sie ein besonderes Augenmerk gerichtet werden.

Ausgezeichnet wurden am Ende der Hubertus-Feier für 25-jährige Mitgliedschaft: Franz Aman, Otto Blümel, Josef Brunnthaler, Patrick Erichsen, Erich Erl, Georg Ertlmeier, Axel Halbig, Rupert Hofner, Ernst Kellnhauser, Rudolf Kinzel, Richard Lippert, Fritz Müller, Hubertus Niedermaier, Ludwig Schwaiger, Manfred Schwer, Attila Valinth und Robert Wassermann. Für 40 Jahre wurden geehrt: Horst Appl, Anton Marb und Werner Otto. Für 50 Jahre: Andreas Deuter, Franz-Xaver Goldbrunner, Erwin Graßl, Johann Harlander, Josef Heinzinger, Martin Kürzinger und Peter Ostermeier. Für 60 Jahre: Johann Ostermeier. Für 65 Jahre: Sebastian Grabmair, Franz Rieder und Georg Rieder.

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