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Kurznachrichten, Termine und Notizen für den Landkreis Pfaffenhofen und Umgebung

Erfolgreiche Unternehmerinnen

(ty) Erlebnisbäuerin, Urlaub auf dem Bauernhof, Direktvermarktung oder Bauernhof-Gastronomie: Mit zusätzlichen Betriebszweigen können landwirtschaftliche Betriebe auch in der Region Pfaffenhofen ihre Zukunft sichern. Im Landkreis Pfaffenhofen planen jetzt Berta Thalmaier (Pfaffenhofen) und Bärbel Angermeier (Reichertshofen) diesen Schritt. Sie können ab sofort eine erfolgreiche Qualifikation für Urlaub auf dem Bauernhof beziehungsweise Erlebnisbäuerin nachweisen.

Wie das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) aus Pfaffenhofen mitteilt, bekamen beide Unternehmerinnen bei einem Festakt im München von Landwirtschafts-Ministerin Michaela Kaniber (CSU) unterzeichnete Urkunden für ihr erfolgreiches Engagement ausgehändigt (Foto oben). Behördenleiter Christian Wild begrüßte die Initiative der beiden Pfaffenhofenerinnen, ihre Betriebe breiter aufzustellen. Zudem werde es immer wichtiger, Kindern und Jugendlichen als Verbrauchern der Zukunft die Landwirtschaft auf den Betrieben zu erklären und erlebbar zu machen.

Zusammen mit den beiden Vertreterinnen aus der Region nehmen bayernweit rund 3000 Teilnehmer das Angebot der Akademie für Diversifizierung des Landwirtschaftsministeriums wahr. Die Einrichtung bietet mit ihren Qualifizierungs-Angeboten Landwirtinnen und Landwirten das nötige Rüstzeug, um auf ihren Betrieben ein zusätzliches Standbein aufzubauen und dieses weiterzuentwickeln. Aufbauend auf den Grundlagen-Seminaren zur Entwicklung der neuen Betriebszweige stehen den Interessenten zahlreiche Aufbauseminare zur Verfügung.

Flucht aus Afghanistan

(ty) Über das Thema "Afghanistan – politische und soziale Lage" referierte Wissenschaftlerin Angela Parvanta im großen Sitzungssaal des Pfaffenhofener Landratsamts. Das Sachgebiet "Integration" an der Kreisbehörde organisierte die Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe "Lebenswelten im Wandel".

Flucht, also das Verlassen der vertrauten Umgebung, der Heimat, gehört zu den schlimmsten Erfahrungen, die man als Mensch machen kann. Die Gründe sind dabei sehr vielfältig und werden oft von Nichtbetroffenen abgelehnt. Aber nicht nur Krieg, Katastrophen oder Hungersnöte führen zum Verlassen der Heimat, sondern auch Arbeits- oder Perspektivlosigkeit. Die Wissenschaftlerin der Ludwig-Maximilians-Universität München, Angela Parvanta, zeigte in ihrem Vortrag auf, dass für ihre alte Heimat leider alles zutrifft.

"Auch die Veränderungen der geopolitischen Lage sowie die Intensivierung regionaler Konflikte haben in den letzten Jahren Prozesse in Gang gesetzt oder verstärkt, die keinen Erdteil unberührt gelassen haben", so Landrat Martin Wolf (CSU). "In Europa, in Deutschland und auch im Landkreis Pfaffenhofen haben wir die Eruptionen dieser Ereignisse gespürt, indem eine Vielzahl von Menschen zu uns gekommen ist und die wir verantwortungsvoll aufgenommen haben."

Parvanta konnte nicht nur die Geschichte des krisengebeutelten Landes im Herzen Asiens beleuchten, sondern zeigte, was es bedeutet, Afghane oder Afghanin zu sein. Ebenso schilderte sie, wie sich diese Selbstwahrnehmung in den Zeiten zwischen Königreich, Republik und Terrorregime veränderte und die vielen Geflohenen geprägt hat, die in Deutschland Zuflucht gesucht haben.

Dabei wurde klar, dass 2015 nicht die erste Einwanderungswelle von Afghanen nach Deutschland stattfand. "Schon zu Beginn der sowjetischen Invasion und auch beim Sturz des Talibanregimes kamen viele Afghanen nach Deutschland, die sich schnell zu einer der bestintegriertesten Zuwanderungsgruppen entwickelten."

Im Landkreis Pfaffenhofen gibt es viele Menschen aus Afghanistan, die in den vergangenen Jahren ihre Heimat verlassen haben. Hierbei handelt es sich vorrangig um junge Männer zwischen 20 und 35 Jahren – also Menschen, die optimal für den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt geeignet seien. "Oftmals gibt es Hürden des deutschen Rechts, wie ein langwieriges Asylverfahren oder die letztendliche Ablehnung eines Aufenthaltstitels und dem damit verbundenen Entzug der Arbeitsberechtigung von Ausreisepflichtigen", so die Integrations-Beauftragte des Landkreises, Galina Römmert-Rühle.

Parvanta fand aber auch einen Hoffnungsschimmer für ihre kriegsgeschüttelte Heimat: "Afghanistan ist sehr reich an Bodenschätzen. Wenn es gelingen würde, das Land zu stabilisieren, dann könnte sich Afghanistan eine neue Zukunft mit steigendem Wohlstand erarbeiten." 

Das Sachgebiet "Integration" schließt die Vortragsreihe im neuen Jahr mit dem Vortrag "Psychologische Phasen der Flucht" am Donnerstag, 23. Januar, mit Melisa Budimlic (Refugio München e.V.). Die Veranstaltung findet ab 19 Uhr im großen Sitzungssaal des Landratsamts in Pfaffenhofen statt. (Foto: Georgiev)

100 Jahre Kreisfachberatung

(ty) Heuer feiern alle bayerischen Kreisfachberatungen "100 Jahre Dienst an den Menschen und im Einsatz für Kultur und Natur". Die Kreisfachberater sind als Ansprechpartner rund um Gartenkultur und Landespflege an den örtlichen Landratsämtern tätig. Anlässlich des Jubiläums pflanzten die oberbayerischen Kreisfachberater im Sichtungsgarten Weihenstephan einen besonderen Baum (Foto unten).

Heike Grosser, Fachberater-Sprecherin für Oberbayern, begründete die Wahl eines Speierlings: "Der Baum ist eine Rarität für Oberbayern, die Blüten insektenfreundlich, die Früchte der gepflanzten Kulturform Sossenheimer Riese finden als Beigabe zu Most Verwendung und durch die Trockenverträglichkeit ist der Baum tauglich für den Klimawandel." Auch Professor Bernd Hertle freute sich als Leiter der Weihenstephaner Gärten über die Spende, denn der Speierling fehlte noch in den umfangreichen Pflanzungen. Der Standort beim Wildobst wurde durch Hunderte Blumenzwiebeln ergänzt.

Die Arbeitsschwerpunkte der Kreisfachberater wandelten sich im Laufe der Geschichte. War es zu Beginn fast ausschließlich der Obstbau, kamen rasch Blumenschmuck und Selbstversorgung hinzu. In den 1950er und 60er Jahren wurden Blumenschmuck-Wettbewerbe und der bekannte Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" organisiert. Seit mehreren Jahrzehnten stehen Ökologie und Nachhaltigkeit für Garten, Dorf und Landschaft im Mittelpunkt. Das zeigt auch die gerade bayernweit anlaufende Naturgarten-Auszeichnung. Weiterhin aktuell bleiben die klassischen Themen rund um Obst, Gemüse, Blütenvielfalt und Gartengestaltung. 

Neben der Pflanzung des Jubiläumsbaums standen auf dem Programm der Jubiläums-Veranstaltung auch Alternativen zum Buchs, Spannendes aus der Staudenwelt, die Landesgartenschau in Ingolstadt 2020, aktuelle Informationen der bayerischen Garten-Akademie, des bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege sowie ein Erfahrungsaustausch zur Naturgarten-Auszeichnung. (Foto: LRA Weilheim-Schongau)

27-Jähriger klärt Straftat

(ty) Ein aufmerksamer Zeuge aus dem Landkreis Pfaffenhofen hat der Verkehrspolizei zur Aufklärung einer Unfallflucht am gestrigen Abend in Ingolstadt verholfen. Ein 37-Jähriger aus Tschechien war mit einem Sattelzug in der Heinkelstraße beim Ausparken rückwärts gefahren und dabei gegen einen dahinter abgestellten Opel-Astra gestoßen. Im Anschluss stieg er aus, besah sich noch den rund 1000 Euro hohen Frontschaden am Pkw, fuhr dann jedoch davon in Richtung Manchinger Straße.

Der 27-jährige Zeuge hatte den Crash beobachtet, den Sattelzug verfolgt und schließlich zum Anhalten aufgefordert, bis die Polizei eintraf. Da der 37-jährige Lkw-Fahrer keinen Wohnsitz im Inland hat, musste er auf Anordnung der Staatsanwaltschaft eine finanzielle Sicherheitsleistung hinterlegen. Der Unfall hatte sich gegen 20.35 Uhr an der Heinkelstraße ereignet, wie die Ingolstädter Verkehrspolizei heute mitteilte.

Damit die Kirche im Dorf bleibt

(pba) Mit dem Jahresrückblick "Der DiözesanRat 2019" lässt der Diözesanrat der Katholiken die vergangenen Monate Revue passieren. Er wird derzeit an die Pfarrgemeinderats-Vorsitzenden in der Diözese Augsburg verschickt, zu der auch der Landkreis Pfaffenhofen gehört. In einem zusätzlichen Schreiben dankt Diözesan-Administrator Prälat Bertram Meier zudem den Ehrenamtlichen im Bistum. Der Brief kam auf Bitten des Sachausschusses "Land" des Diözesanrats zustande.

Meier betont in seinem Brief an die Gottesdienst-Beauftragten und ehrenamtlich Tätigen, dass der gelebte Glaube einer Gemeinschaft bedürfe, die sich gegenseitig stütze und durch Wort und Tat stärke. Die Mithilfe von vielen Engagierten – ob bei festlichen Gottesdiensten oder im Kindergottesdienst-Team, bei Andachten, Rosenkranz-Gebet oder Wort-Gottes-Feiern – trage dazu bei, "dass die vertraute Kirche im Dorf beziehungsweise im Stadtteil nicht verwaist und verschlossen bleiben muss". Gemeinsam mit den Mesnerinnen und Mesnern, Ministrantinnen und Ministranten sorgen sie dafür, dass die Kirche heute ein menschliches Gesicht bewahrt, so der Diözesan-Administrator.

Alle, die sich als Pfarrgemeinde-, Pastoral- und Dekanatsräte engagieren, die ihr Expertenwissen in der Kirchenverwaltung einbringen, und diejenigen, die trotz großer beruflicher Belastung immer wieder bereit sind, einzuspringen und zu helfen, wo Not am Mann beziehungsweise an der Frau ist, machten etwas sichtbar von dem göttlichen Glanz auf dem Antlitz Christi. "Dafür möchte ich Ihnen allen ausdrücklich danken und sie ermutigen, auch in Zukunft in Ihrem Eifer für das Haus Gottes, die Kirche vor Ort, nicht nachzulassen. Sie tragen dazu bei, dass 'die Kirche im Dorf bleibt'", schreibt Meier.

Dass es ohne gelingendes Miteinander nicht funktioniere, daran lässt Meier keinen Zweifel. Kein Seelsorger, keine Seelsorgerin, auch kein Priester oder Pfarrer repräsentiere die Pfarrei oder Pfarreien-Gemeinschaft allein: "Als Teamplayer wissen sie die Verteilung auf viele Schultern zu schätzen und sehen sich von Christus her als Förderer und Entdecker von Begabungen und Charismen." Diese wechselseitige Abhängigkeit sei gut so, "nicht zuletzt weil wir Menschen zu Selbstüberschätzung neigen und manchmal auch dazu, uns zu überfordern", schreibt er an die Ehrenamtlichen.

In dem Jahresrückblick bringen sich die Autoren mit ihren Beiträgen in aktuelle kirchenpolitische Debatten ein: Meier reflektiert in seinem Aufmacher das synodale Selbstverständnis der Kirche. Hubertus Schönemann, Leiter der katholischen Arbeitsstelle für missionarische Pastoral (KAMP) der deutschen Bischofskonferenz und Referent bei der diesjährigen Herbst-Vollversammlung des Diözesanrats, stellt Akzente zur geistlichen Erneuerung der Kirche vor.

Die Diözesanrats-Vorsitzende Hildegard Schütz blickt auf die Schwerpunktthemen des Diözesanrats im vergangenen Jahr zurück. Wie bereits in den vergangenen Jahren hat der Diözesanrat auch heuer wieder ein eigenes Plakat für den Versand gestaltet. Das diesjährige Plakatmotiv ist wie der Artikel "Frieden lernen, Frieden leben" des stellvertretenden Vorsitzenden Martin Gregori bereits dem Thema der Frühjahrs-Vollversammlung 2020 gewidmet: dem Frieden.


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