Nachdem die Bürger gegen mögliche Maßnahmen in ihrem Viertel gestimmt hatten, folgte der Stadtrat gestern diesem Votum.
(ty) Die Bewohner des Pfaffenhofener Wohngebiets "Radlhöfe" hatten im Rahmen einer Bürger-Befragung im vergangenen Monat mehrheitlich gegen eine Verkehrs-Beruhigung in den Straßen des Viertels gestimmt. Insgesamt hatten laut Angaben der Stadtverwaltung 591 Bewohner und Eigentümer eine Stimmkarte abgegeben, 344 davon votierten mit Nein. Der Stadtrat ist mit seiner Entscheidung in der gestrigen Sitzung diesem Votum gefolgt und hat gegen eine Verkehrs-Beruhigung gestimmt.
Die Anwohner hatten laut Mitteilung der Stadtverwaltung auf den abgegebenen Stimmkarten auch zahlreiche Bedenken gegen eine mögliche Verkehrs-Beruhigung in den Nebenstraßen vorgebracht. Befürchtet werden demnach unter anderem zusätzliche Gefahren oder Verkehrs-Behinderungen durch die geplanten Pflanztröge sowie eine Verschlechterung der Parksituation. Stattdessen forderten Anwohner häufigere Geschwindigkeits-Kontrollen.
"Die Rechts-vor-Links-Regelung an der Goethestraße wird beibehalten, um der Straße nicht den Charakter einer Hauptstraße zu verleihen, was eine Erhöhung der Geschwindigkeit nach sich ziehen würde", heißt es aus dem Rathaus. Und: "In den Nebenstraßen werden keine verkehrsberuhigenden Maßnahmen umgesetzt." Allerdings sollen laut gestrigem Beschluss des Stadtrats an der Goetheallee voraussichtlich an drei Stellen jeweils Verengungen an Fußgänger-Überwegen eingebaut, um dort den Verkehr zu bremsen.
Nach Anträgen von Anliegern aus dem Wohngebiet "Radlhöfe" hatte der Bauausschuss des Stadtrats im August dieses Jahres die Durchführung einer Haushalts-Befragung beschlossen. Dieser Befragung war am 19. September ein Informations-Abend vorausgegangen, bei dem die Stadtverwaltung die möglichen Maßnahmen vorgestellt und erläutert hat. Lesen Sie dazu auch: Pfaffenhofen beruhigt sich probeweise. Jedem Bewohner, auch Kindern, sowie den Eigentümern war danach jeweils eine Stimmkarte zugesandt worden.
Hätte bei der Bürger-Befragung eine Mehrheit für die Verkehrs-Beruhigung gestimmt, dann hätte die Stadtverwaltung zunächst ein Jahr lang – sozusagen auf Probe – einige Betonringe aufgestellt. "Nach dieser Probephase hätten die Bewohner ihre Erfahrungen einbringen und über den endgültigen Beibehalt der Spielstraßen abstimmen können", fasst man im Rathaus zusammen. Doch das ist nun vom Tisch.
Mitarbeiter des Bauamts beim Auswerten der Stimmkarten im November (Foto: Thomas Tomaschek)