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19-Jähriger soll seinen Bekannten (21) und dessen Eltern erschossen haben. Auch 18-Jähriger in U-Haft. Kripo hebt Waffen-Arsenal aus. 

(ty) Angehörige hatten sich Sorgen gemacht, die Polizei fand daraufhin in dem Haus in Starnberg drei Leichen. Zunächst wurde von einem Familien-Drama ausgegangen, in dem der Sohn (21) seine Eltern (60 und 64) dann sich selbst umgebracht hat. Nun hat der Fall eine Wendung genommen. Laut heutiger Mitteilung soll ein 19-Jähriger die drei Personen getötet und dann eine Auffinde-Situation geschaffen haben, die den 21-Jährigen als Täter erscheinen ließ. Offenbar gibt es sogar ein Video zu dem Geschehen. Bei dem des Mordes beschuldigten 19-Jährigen fand die Kripo ein regelrechtes Waffen-Arsenal, darunter Kriegswaffen. Er sitzt nun ebenso in U-Haft wie ein 18-Jähriger, dem Beihilfe zum Mord vorgeworfen wird.

Wie berichtet, waren am frühen Abend des 12. Januar dieses Jahres in dem Haus in Starnberg die Leichen der beiden Eheleute sowie der Leichnam des 21-jährigen Sohnes entdeckt worden. Die drei Personen hatten laut Polizei jeweils tödliche Schussverletzungen erlitten. "Aufgrund der Auffinde-Situation", so wurde heute zusammengefasst, hatte sich für die Ermittler der Verdacht ergeben, dass der 21-jährige Sohn zunächst seine Eltern und anschließend sich selbst getötet habe.

Am Tatort sichergestellte Pistolen.

In dem Anwesen stellten die Ermittler zwei Pistolen (siehe Polizei-Foto) als mutmaßliche Tatwaffen sicher. Parallel zu den umgehend gestarteten umfangreichen Maßnahmen am Tatort und zur Rekonstruktion des Geschehens in dem Anwesen waren laut heutiger Mitteilung des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord auch intensive Ermittlungen zur Herkunft der besagten beiden Schusswaffen geführt worden, für die keine waffenrechtliche Erlaubnis vorgelegen habe.

Aufgrund von Zeugen-Aussagen im Umfeld des Ausbildungs-Betriebes des 21-Jährigen, der eine Lehre als Büchsenmacher absolvierte, geriet laut aktueller Mitteilung des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord ein 19-jähriger Bekannter des 21-Jährigen ins Visier der Beamten. Wie es heißt, habe sich der konkrete Verdacht ergeben, dass er illegale Waffen des 21-Jährigen aufbewahre. Am gestrigen Morgen sei auf der Grundlage eines entsprechenden richterlichen Beschlusses die Wohnung des 19-Jährigen in Olching durchsucht worden.

Sichergestellte Waffen.

Mit einem überraschenden Ergebnis. "Tatsächlich wurde bei der Durchsuchung im Dachgeschoss des Wohnhauses ein ganzes Waffen-Arsenal aufgefunden", berichtete heute ein Polizei-Sprecher. Den Angaben zufolge wurden unter anderem Kriegswaffen (siehe Polizei-Fotos) beziehungsweise Stoffe, die zur Herstellung von Sprengstoff dienen können, sowie Munition entdeckt.

Mit Unterstützung von Sprengstoff-Experten des bayerischen Landeskriminalamts (LKA) seien sämtliche Gegenstände sichergestellt worden. Diese Gegenstände "werden derzeit entsprechenden Untersuchungen unterzogen", erklärte die Polizei.

Der 19-Jährige sowie ein ebenfalls in der Wohnung anwesender 18-jähriger Bekannter seien von den Beamten wegen des Verdachts auf einen Verstoß gegen das Kriegswaffen-Kontrollgesetz beziehungsweise gegen das Sprengstoff-Gesetz vorläufig festgenommen sowie zur Polizei-Dienststelle gebracht worden.

"Im weiteren Verlauf", erklärt die Polizei, "erlangten die Ermittler neue Erkenntnisse zum Tatgeschehen in Starnberg." Der 19-Jährige habe den Ermittlern demnach geschildert, dass er zunächst seinen 21-jährigen Bekannten sowie dann dessen Eltern erschossen habe. Anschließend habe er für eine Auffinde-Situation gesorgt, die den 21-Jährigen als Täter habe erscheinen lassen.

"Die detaillierte Schilderung und ein inzwischen wiederhergestelltes Handy-Video zum Tatgeschehen, das der 19-Jährige selbst drehte, belegen dieses Eingeständnis", teilte das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord am heutigen Nachmittag in einer Presseerklärung mit.

Der im Rahmen der Wohnungs-Durchsuchung ebenfalls festgenommene 18-Jährige hatte laut Erkenntnissen der Ermittler seinen 19-jährigen Bekannten zu dem Tatanwesen gefahren sowie nach der Tat wieder abgeholt. "Die Ermittlungen der Kriminalpolizei zu Tathergang und Motivlage dauern an", so ein Sprecher.

In diesem Haus wurden die drei Leichen gefunden.

Die Staatsanwaltschaft München II stellte Haftantrag wegen Mordes beziehungsweise Beihilfe dazu sowie wegen Verbrechen im Sinne des Kriegswaffen-Kontrollgesetzes gegen die Beschuldigten. Am heutigen Tage ist mittlerweile die Vorführung der beiden jungen Männer beim zuständigen Haftrichter am Amtsgericht in München erfolg. Gegen die Beschuldigten wurde demnach jeweils ein Haftbefehl erlassen und die Untersuchungshaft angeordnet.

Erstmeldung zum Thema:

Familien-Drama in Starnberg: Drei Leichen in Wohnhaus gefunden


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