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Die anvisierte Dimension sprenge den Rahmen, so die Stadtrats-Fraktion der Sozialdemokraten. Sie fordern eine "ortsverträgliche Entwicklung" 

(ty) Die SPD-Fraktion im Pfaffenhofener Stadtrat wendet sich gegen ein großes Wohnbau-Vorhaben im Ortsteil Förnbach, das sieben Häuser mit insgesamt bis zu 64 Eigentums-Wohnungen vorsieht, und macht sich für eine "ortsverträgliche Entwicklung" stark. Das am Montag – wie berichtet – erstmals öffentlich vorgestellte Projekt "sprengt in der geplanten Dimension den Rahmen", erklären die Sozialdemokraten in einer aktuellen Stellungnahme. "Es ist nicht nachvollziehbar, dass im Landratsamt den ursprünglichen Plänen der Investoren Zustimmung signalisiert wurde." Auch der nachgebesserte Entwurf "wird einem gewachsenen Ortsteil wie Förnbach nicht gerecht".

In einer heute veröffentlichten Pressemitteilung, die von SPD-Fraktionschef Markus Käser sowie den beiden in Förnbach lebenden SPD-Stadträten Adolf Lohwasser und Verena Kiss-Lohwasser im Auftrag ihrer Fraktion herausgegeben wurde, wird gefordert, "auf die Belange des Ortes Rücksicht zu nehmen und die Gewinn-Maximierungs-Absichten der Investoren klar zurückzuweisen". Entscheidend für eine ortstypische Bebauung seien "insbesondere die Höhenentwicklung, die Dachform, eine reduzierte Anzahl an Wohneinheiten und ausreichend Stellplätze für die künftigen Bewohner". Weiter von zentraler Bedeutung sei eine Verbesserung der Verkehrs-Situation in der Streitdorfer Straße und die Errichtung eines durchgängigen Fußweges entlang der Streitdorfer Straße.

In weiteren Gesprächen mit den Investoren ist aus Sicht der SPD-Fraktion "auf eine deutliche Reduzierung der Baumassen zu drängen" und "es muss klargestellt werden, dass keinerlei Abstandsflächen auf öffentlichem Grund übernommen werden". Die Sozialdemokraten proklamieren: "Sollte keine einvernehmliche Lösung gefunden werden, die auch Zustimmung in der Bevölkerung findet, so muss der städtische Bauausschuss handeln." In diesem Fall sei zeitnah ein Aufstellungs-Beschluss für einen Bebauungsplan zu fassen sowie eine so genannte Veränderungssperre zu erlassen – "ansonsten besteht die Gefahr einer Genehmigung an der Stadt vorbei durch das Landratsamt als zuständige Genehmigungs-Behörde".

Bei der Info-Veranstaltung am Montagabend (Foto: Stadtverwaltung).

Wie gestern berichtet, möchte ein privater Investor in dem Pfaffenhofener Ortsteil Förnbach insgesamt sieben Mehrfamilienhäuser mit drei Vollgeschossen und begrünten Flachdächern errichten. "Da diese Bebauung für einen Ortsteil untypisch ist", so hieß es aus der Stadtverwaltung, hatte man sich dazu entschieden, "zu einem möglichst frühen Zeitpunkt die Meinung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort auf einer Informations-Veranstaltung einzuholen." Diese fand nun am vergangenen Montagabend statt und lockte rund 140 Leute an.

Die Kreisstadt will nach eigenem Bekunden die geplante Neubebauung des betroffenen Grundstücks "entscheidend mitgestalten" und "drängt deshalb darauf, einen Bebauungsplan für die betroffene Fläche zu erstellen". Grundsätzlich habe der Investor nach dem Baugesetzbuch das Recht, dort im Rahmen der bestehenden Bebauung zu bauen, weil es für dieses Areal bisher eben keinen Bebauungsplan gebe. Bei der Veranstaltung am Montagabend hatten der Investor und die Stadtverwaltung um Bürgermeister Thomas Herker (SPD) die Entwürfe für das Großprojekt vorgestellt sowie Fragen beantwortet.

"Zwischen Förnbachstraße, Streitdorfer Straße und Rosenweg plant der Unternehmer sieben dreigeschossige Häuser mit Tiefgarage und bis zu 64 Eigentumswohnungen", hatte gestern ein Sprecher der Stadtverwaltung zusammengefasst. Bei der Informations-Veranstaltung habe es eine rege Diskussion über die Gestaltung sowie die Auswirkungen eines derartigen Bauvorhabens gegeben. "Die Stadtverwaltung und der Investor werden die Argumente jetzt prüfen und bei der weiteren Planung berücksichtigen", hieß es aus dem Rathaus. Danach sollen die Bürger noch einmal einbezogen werden. Nun macht die SPD mächtig Druck.


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