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Bei einer Pressekonferenz am Landratsamt wurde heute über die derzeitige Situation informiert. Hier die Zusammenfassung.

(ty) "Es gibt immer mehr Genesene im Verhältnis zu den Neuerkrankungen im Landkreis." Das verkündete am heutigen Donnerstag bei der mittlerweile achten Pressekonferenz zur Corona-Virus-Situation im Kreis Freising Barbara Engelhardt vom hiesigen Gesundheitsamt. "Es ist eine positive Tendenz sichtbar. Es kommen immer weniger Fälle dazu." Darüber, wie sich nun die Lockerungen der Ausgangs-Beschränkungen, die der bayerische Ministerpräsident Markus Söder an diesem Tag verkündet hat (Vorsichtige Lockerung der Corona-Beschränkungen in Bayern), auswirken werden, sagte sie: "Wir können alle nicht in eine Glaskugel schauen."

 

Im Landkreis Freising sind laut heutiger Mitteilung mittlerweile 843 Corona-Fälle nachgewiesen, 508 der mit dem neuartigen Virus infizierten Menschen gelten bereit als genesen. 29 Menschen sind an oder mit dem Virus gestorben. Alle im Klinikum gestorbenen Corona-Patienten waren über 75 Jahre alt, berichtete der ärztliche Direktor Markus Neumaier. Dort sei die Lage weiterhin stabil – mit 50 bis 60 mittelschwer bis schwer erkrankten Patienten, von denen elf auf der Intensivstation liegen und sieben beatmet werden. "Es sind auch Jüngere darunter, die eine Beatmung brauchen", so Neumaier. "Die haben allerdings die besten Karten im Hinblick auf eine Genesung."

Hinsichtlich der Beatmungsplätze gebe er derzeit kein Kapazitäts-Problem, so Neumaier weiter. Und auch das Schutzmaterial sei bisher nicht ausgegangen. "Die Versorgung mit Schutzmaterial durch die Beschaffung des Landratsamts und die Logistik des THW funktioniert sehr gut", betonte der Vorsitzende des ärztlichen Kreisverbands, Georg Miedl, nachdem laut Landratsamt ein einzelner Arzt über die Medien dies in Frage gestellt hatte. Dieser Arzt sei mit Material selbst sehr gut versorgt worden, so Miedl.

Voll des Lobes war auch Michael Wüst, Ortsbeauftragter des Freisinger THW: "Es gelingt ganz hervorragend, die Auslieferungen und Anforderungen zu bedienen", sagte er. "Natürlich gibt es Dinge, die wir wegen der Marktlage manchmal nicht bekommen." Hier bewähre sich aber etwas, was es bayernweit sonst vielleicht gar nicht so gebe: Der enge Austausch zwischen Landratsamt, THW und den anderen Hilfsorganisationen. "Das Landratsamt hat sehr früh erkannt, dass es nötig ist, Schutzmaterial selbst zu beschaffen." Teile kommen laut Pressemitteilung der Kreisbehörde auch über den Bund und das Land, dies sei aber eben längst nicht ausreichend.



Das Freisinger THW liefert das Schutzmaterial an 93 bevorrechtigte Empfänger im Landkreis aus – wie etwa Ärzte, Klinikum, Alten- und Pflegeheime. Zwei Mal pro Woche ist das THW dazu nach eigenen Angaben mit bis zu fünf Fahrzeugen unterwegs. In den vergangen drei Wochen hätten die Einsatzkräfte so 3766 ehrenamtliche Einsatzstunden geleistet. Ein Einsatz, der vor allem wegen seiner Dauer mit einem Hochwasser nicht vergleichbar sei, verdeutlichte Wüst. Für diese enorme Leistung bedankte sich Landrat Josef Hauner ausdrücklich beim THW.

 

Zufrieden zeigte sich auch Mark Bardenheuer, der als Versorgungsarzt im Landkreis Freising tätig ist. Die ärztliche Versorgung der Bevölkerung sei – selbst falls es zu Ausfällen von Praxen käme – gesichert. Von den Alten- und Pflegeheimen sei bisher weiterhin nur eines betroffen, berichtete der Landrat heute. Die Situation habe sich bei dem Heim in Au in der Hallertau seit der vergangenen Woche nicht wesentlich verändert. In vier Asyl-Unterkünften gab es vereinzelte Corona-Fälle: In je einer Unterkunft in Attenkirchen seien es vier, in Fahrenzhausen zwei und auch in Freising zwei Fälle. In einer Unterkunft in Eching gebe es einen Fall.

Das Freisinger Landratsamt hat ein Bürger-Telefon zum Thema Corona-Virus im Landkreis Freising eingerichtet. Dieses ist ab sofort täglich – Montag bis Sonntag von 10 bis 13 Uhr – unter der Rufnummer (0 81 61) 600 601 für alle Bürger erreichbar. Testergebnisse von Abstrichen sowie Informationen zu Quarantäne-Zeiträumen könnten über das Bürger-Telefon allerdings nicht erfragt werden, erklärt die Behörde. Auch bei Fragen, die das Arbeitsverhältnis und Regelungen mit dem Arbeitgeber betreffen, könne das Landratsamt keine Einschätzung abgeben.

Zahlen zu Corona-Virus-Fällen in Bayern und den Landkreisen können über die Homepage des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit (LGL) unter diesem Link abgerufen werden. Hier sind laut LGL ausschließlich Fälle aufgelistet, die dem Landesamt über den elektronischen Meldeweg durch die bayerischen Gesundheitsämter mitgeteilt wurden. Da es sich um eine sehr dynamische Situation handle, könne es zu Abweichungen zwischen regionalen Zahlen und der LGL-Tabelle kommen. Das LGL wiederum melde die bayerischen Fälle an das Robert Koch-Institut, auch hier könne es zum Beispiel durch unterschiedliche Aktualisierungs-Zeitpunkte zu abweichenden Daten kommen.

Hier finden Sie alle bisher veröffentlichten Beiträge über die Corona-Virus-Krise in der Region im Überblick 


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