Logo
Anzeige
Anzeige

Es geht um gentechnisch veränderten Mais und die Angst vor möglichen ungeahnten Folgen für Mensch und Tier – Schnapp fordert klares Signal vom Landkreis

(ty) Die Landkreis-Grünen sowie die ehemalige Landtagsageordnete Claudia Jung schlagen in Sachen Gentechnik Alarm. Auslöser ist die Entwicklung in Sachen der gentechnisch veränderten Maissorte 1507. Grünen-Kreischefin Schnapp fordert vom Landkreis, ein klares Zeichen zu setzen – durch den Beitritt zum „Bündnis Zivilcourage für einen agro-gentechnik-freien Landkreis Pfaffenhofen“. Und auch Claudia Jung warnt: "Die möglichen Folgen für Umwelt, Konsumenten und Bauern werden außer Acht gelassen."

Der Deutsche Bundestag hat aus Sicht der Grünen die Chance verpasst, ein unmissverständliches Zeichen gegen Agro-Gentechnik zu setzen. Mit einer Empfehlung des Agrarausschusses hatte die Fraktion der Grünen die Ablehnung beantragt, war jedoch an den Stimmen der Regierungsmehrheit gescheitert. Deutschland wird sich bei der Abstimmung über eine Zulassung der gentechnisch veränderten Maissorte 1507 in der EU enthalten. Darauf hat sich die Bundesregierung verständigt, wie ihr Sprecher Steffen Seibert in Berlin mitteilte.

"Fast niemand will Gentechnik auf dem Teller oder auf dem Acker. Fast 90 Prozent der Menschen in unserem Land lehnen sie einer neuen Umfrage zufolge ab. Auch Union und SPD erkennen das in ihrem Koalitionsvertrag ausdrücklich an“, so der Pfaffenhofener Grünen-Kreisrat Roland Dörfler.

„Trotzdem könnte bald, zum ersten Mal seit 15 Jahren, wieder Genmais auf unseren Feldern erlaubt werden. Die Regierungen der EU-Staaten werden am 11. Februar in Brüssel darüber abstimmen.“

Es geht, so will Dörfer betont wissen, „um den Gentech-Mais 1507, der selbst ein Insektengift produziert und außerdem die Behandlung mit dem gefährlichen Unkrautvernichtungsmittel Glufosinat verträgt“. Wie gefährlich der Genmais 1507 für Umwelt und Gesundheit sei, „wurde nicht gründlich genug untersucht“, finden auch die Grünen im Landkreis Pfaffenhofen. „Der neue Gentech-Mais ist um ein Vielfaches giftiger als sein Vorgänger MON810, der aufgrund seiner ökologischen Risiken in Deutschland verboten ist“, warnt Dörfler.

„Eine Zulassung des Gentech-Maises schafft Unfrieden im Land unter Landwirten und Imkern und schadet der Ernährungswirtschaft im Landkreis, weil ihr hohe Kosten und ein großer Aufwand zur Reinhaltung ihrer Produkte vor gentechnischen Verunreinigungen entstehen“, sagt auch die Grünen-Kreisvorsitzende Kerstin Schnapp. Sie fordert: „Der Landkreis Pfaffenhofen sollte sich hier auf die Seite seiner Bürger stellen und ein eindeutiges Zeichen setzten gegen Gentechnik.“ Der Beitritt des Landkreises Pfaffenhofen zum  „Bündnis Zivilcourage für einen agro-gentechnik-freien Landkreis Pfaffenhofen“ wäre aus ihrer Sicht ein wichtiger Schritt. 

Alarm schlägt auch die ehemalige FW-Landtagsabgeordnete Claudia Jung, die in Gerolsbach für die CWG kandidiert und auf Kreisebene für die AUL antritt. Eine einfache Mehrheit im Ministerrat sei ausreichend, um die Kommission zu bemächtigen, den GV-Mais zuzulassen, stellt sie heraus. "Und davon müssen wir zurzeit ausgehen", sagt Jung. Die CWG Gerolsbach befürchte, dass der Anbau der Maispflanze unter anderem Tiere wie Bienen und Schmetterlinge gefährden könnte. "Die möglichen Folgen für Umwelt, Konsumenten und Bauern werden dabei außer Acht gelassen."

Jung weist weiter daraufhin, dass ja überhaupt zum ersten Mal "die EU-Lebensmittelbehörde EFSA ihre Bewertung einer gentechnisch veränderten Maissorte zurückzieht". Noch im März vergangenen Jahres hatten ihre Experten behauptet, der transgene Mais 59122 der US-Agrochemiekonzerne Dow und Dupont sei genauso sicher wie konventionelle Pflanzen. Doch nun gebe es "neue wissenschaftliche Informationen", teilte die EFSA im November mit, wie Jung noch einmal in Erinnerung rufen will. Die Annahme, Schmetterlinge und Bienen würden durch den Mais nicht geschädigt, könne daher nicht so stehen gelassen werden. Sie empfiehlt, weitere Studien durchzuführen. "Ich kann die Regierungsverantwortlichen weder in Berlin noch Brüssel verstehen“, sagt Claudia Jung.


Anzeige
RSS feed