Der CSU-Politiker aus Wolnzach hatte die hohe Auszeichnung des Kreises Pfaffenhofen zunächst ausgeschlagen. Es ging um Biber und Wolf.
(ty) Max Weichenrieder sollte, wie berichtet, bereits am 18. Mai in der Sitzung des Pfaffenhofener Kreistags die goldene Ehrenmedaille des Landkreises erhalten – für sein langjähriges kommunalpolitisches Wirken. Doch der CSU-Politiker lehnte damals die Annahme dieser hohen Auszeichnung erst einmal ab, weil er sauer war und enttäuscht. Er wollte nämlich Biber-Beauftragter werden, aber die schriftliche Begründung für die Abfuhr aus dem Landratsamt hatte in persönlich arg getroffen. Er sah sich in seiner Ehre verletzt. Sein Parteifreund, der ehemalige Landrat Martin Wolf (CSU), spielt dabei keine unerhebliche Rolle. Jetzt, unter Landrat Albert Gürtner (FW), haben sich die Wogen geglättet: Weichenrieder nahm in der gestrigen Sitzung die Medaille an.
Weichenrieder, der im Wolnzacher Ortsteil Stadelhof lebt, hatte vor knapp zwei Monaten in der konstituierenden Sitzung des nach der jüngsten Kommunalwahl neu formierten Kreistags-Gremiums für eine handfeste Überraschung und erstaunte Gesichter gesorgt, als er die goldene Ehrenmedaille nicht entgegennehmen wollte. Der bekannte CSU-Mann und frühere Landtags-Abgeordnete verwies in einer kurzen Erklärung, für die er ans Rednerpult marschiert war, sinngemäß auf eine für ihn noch nicht geklärte Angelegenheit. Deshalb lehne er die Annahme der Medaille vorerst ab, ließ er wissen. Gürtner – in jener Sitzung gerade erst zum neuen Landrat vereidigt worden – bedauerte Weichenrieders Entscheidung.
Die von Weichenrieder monierte Angelegenheit gehe auf Ex-Landrat Wolf zurück und sei aktuell in Prüfung, so Gürtner damals. Er hoffte nach eigenen Worten auf ein Sechs-Augen-Gespräch, um die ganze Angelegenheit auszuräumen. Wolf war übrigens, aber das nur am Rande, in dieser Kreistag-Sitzung im Mai mit der besagten goldenen Ehrenmedaille bedacht und außerdem zum Altlandrat ernannt worden. Weichenrieder erklärte später auf Nachfrage unserer Zeitung die Hintergründe, die ihn dazu verleitet hatten, die hohe Auszeichnung des Landkreises Pfaffenhofen auszuschlagen. Unter anderem sprach er von unberechtigten Vorwürfen. Lesen Sie dazu einen ausführlichen Bericht: Warum Max Weichenrieder die goldene Landkreis-Medaille abgelehnt hat
Am gestrigen Nachmittag nun, bei der nächsten Sitzung des Kreistags, stand unter anderem auf der Tagesordnung: "Übergabe der Ehrenmedaille des Landkreises in Gold." Angesichts dessen mochte man bereits erahnen, dass sich die Wogen geglättet zu haben scheinen und dass Weichenrieder nun offenbar bereit ist, die Auszeichnung anzunehmen. Er habe mit ihm ein persönliches Gespräch geführt, berichtete Gürtner. Die "Unstimmigkeiten" und "Irritationen", die sich unter dem Ex-Landrat ergeben hatten, seien bereinigt, sagte er sinngemäß – man habe sich ausgesprochen. Gürtner freute sich nach eigenen Worten "ganz besonders", die goldene Ehrenmedaille jetzt an Weichenrieder verleihen zu können. Was dann, unter Applaus, geschah.
Bisherige Beiträge zum Thema:
Warum Max Weichenrieder die goldene Landkreis-Medaille abgelehnt hat
Ein Landrat, drei Stellvertreter, neuer Altlandrat und kein Gold für Weichenrieder