In dem vom Virus betroffenen Altenheim in Karlsfeld gibt es indes einen weiteren Todesfall zu beklagen.
(ty) Das Dachauer Gesundheitsamt hatte laut heutiger Mitteilung am Freitag das positive Coronna-Test-Ergebnis eines Schülers aus der Josef-Schwalber-Realschule in Dachau erhalten. Dieser hatte sich den Angaben zufolge bei einem Familien-Mitglied angesteckt, das sich vorher unerkannt an der Arbeitsstätte infiziert hatte. Aus diesem Grund seien insgesamt 42 Mitschüler in seiner Klasse sowie einige aus der Parallelklasse, mit denen er zusammen am Religions-Unterricht teilgenommen hatte, ermittelt worden. Alle diese Schüler seien als direkte Kontakt-Personen der Kategorie 1 (KP1) zugeordnet worden.
Dies bedeute – so erklärte heute das Landratsamt – gemäß den aktuellen Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) und gemäß den rechtlichen Regelungen für alle Schüler eine 14-tägige Quarantäne sowie die Aufforderung, sich umgehend, sowie dann nochmals nach fünf bis sieben Tagen auf Corona testen zu lassen. Alle Schülerinnen und Schüler beziehungsweise deren Eltern seien umgehend informiert worden. Die meisten von ihnen seien bereits am gestrigen Samstag im Test-Zentrum in Markt Indersdorf abgestrichen worden; die Ergebnisse werden Anfang der Woche erwartet.
"Die mit dem Schüler in Kontakt gewesenen Lehrkräfte wurden vom Gesundheitsamt nach den Ermittlungen vor Ort und aufgrund der besonderen Abstand-Regeln in den Schulen als KP2-Kontakte bewertet, also keine direkten Kontaktfälle", so die Landkreis-Behörde in einer aktuellen Pressemitteilung. "Alle Lehrkräfte haben – ebenso wie die übrigen Schüler und Eltern – die Möglichkeit, sich freiwillig und kostenlos im Testzentrum in Markt Indersdorf testen zu lassen." Bis zum heutigen Sonntag, Stand: 15 Uhr, kamen den Angaben zufolge keine weiteren positiven Corona-Fälle an der Schule hinzu.
Grund der Quarantäne-Regelungen sowie der Testungen ist laut Erläuterung des Landratsamts die Eindämmung beziehungsweise das "Durchtrennen" von Infektionsketten. "Leider können die aktuell verfügbaren Tests eine Infektion nicht zuverlässig nachweisen, insbesondere nicht, wenn keine Symptome vorliegen." Trotzdem könne die Kontakt-Person infiziert sein und das Virus auch weitergeben. Eine Quarantäne sei daher unvermeidlich. "Über die Quarantäne-Dauer wird aktuell zwar fachlich debattiert, aktuell gelten jedoch 14-Tage ab dem letzten direkten Kontakt mit der infizierten Person", so ein Sprecher des Landratsamts.
Durch die Testungen sollen seinen Worten zufolge – neben der frühzeitigen Erkenntnis einer Infektion für den Betroffenen – insbesondere weitere Kontakt-Personen ermittelt werden, welche ansonsten unerkannt blieben. "Gerade bei Schülern kann eine Infektion unbemerkt und ohne Symptome erfolgen, trotzdem ist der Schüler infektiös und kann die Krankheit dann auch an seine Familien-Angehörigen, seinen Sozialkontakten in Vereinen oder bei der Freizeit-Gestaltung und auch an besonders vulnerable Personen, beispielsweise die Oma, den Opa oder einen vorerkrankten Bekannten, weitergeben." Nach epidemiologischer Sicht sei es daher "aktuell dringend geboten, sowohl die Quarantäne einzuhalten, aber eben auch die Infektion – wegen dann gegebenenfalls weiterer Kontaktpersonen und Infektionen – zeitnah zu ermitteln".
Das Dachauer Gesundheitsamt bittet, so heißt es weiter, alle Betroffenen darum, "mit Rücksicht auf die Allgemeinheit und zur Vermeidung lokaler Beschränkungen, diese Maßnahmen diszipliniert und konsequent zu beachten". Sollten Personen unter Quarantäne stehen, gebe es vielfältige Hilfs- und Unterstützungs-Angebote, sowohl durch kommerzielle Anbieter wie auch durch ehrenamtliche Gruppen. Informationen hierzu gebe es im Internet oder bei der jeweiligen Gemeinde.
Am Freitag erhielt das Landratsamt laut heutiger Mitteilung außerdem die Meldung, dass eine weitere, positiv auf das Corona-Virus getestete Bewohnerin des Altenheims Anna-Elisabeth in Karlsfeld am vergangenen Donnerstag verstorben sei. "Wir sprechen den Angehörigen unser tiefes Mitgefühl aus und wünschen ihnen viel Kraft für diese schwierige Zeit", so die Landkreis-Behörde heute. Abschließend heißt es zur derzeitigen Lage: "Neuinfektionen wurden uns hier glücklicherweise nicht gemeldet."